26.01.2022 | Studium | Studierende

Zahlen und Paragraphen: Der Masterstudiengang Business & Law

Die Berufsbilder in Wirtschaft und Recht haben so einiges miteinander zu tun. Dies äussert sich nicht nur in der gemeinsamen Vorliebe für das Tragen gediegener Anzüge bei der Berufsausübung. In vielen Tätigkeiten braucht es sowohl wirtschaftlichen als auch rechtlichen Sachverstand, um die gestellten Aufgaben zu lösen. Im aktuellen Masterstudium Business & Law können sie miteinander kombiniert werden. Ein interessantes Angebot, das noch wenig genutzt wird.

Januar 2022

Text von Mara Baer

Im Rahmen des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaftslehre können Nebenfächer als Minor belegt werden. Zu diesen gehört auch das Rechtsstudium. Der Masterstudiengang ist dagegen ein Monofach und erlaubt eine solche Kombination eigentlich nicht. Jedoch können Studierende mit einem Bachelorabschluss mit Hauptfach BWL oder VWL in Kombination mit einem rechtswissenschaftlichen Minor den darauffolgenden Masterstudiengang in Business & Law wählen. Inhaltlich setzt sich der BWL-Teil des Masterstudiums in Business & Law aus den Kernbereichen Management, Marketing, Wirtschaftsinformatik und dem Finanzmanagement und Rechnungswesen zusammen. Beim rechtlichen Teil wird der Fokus neben frei wählbaren Fächern stark auf das Wirtschaftsrecht gelegt.

Die Studierenden-Statistik 2020 der Universität Bern zeigt, dass im Vergleich zum Masterstudiengang in Business Administration die Studierendenzahlen beim Master in Business & Law bisher eher niedrig ausfallen. Diese geringe Nachfrage liegt vielleicht auch daran, dass viele der Studierenden den Masterstudiengang gar nicht kennen. Dies legt eine kurze Umfrage bei den Studierenden nahe.

Studierende am Lernen
© Universität Bern

Wieso soll ich Business & Law auf Masterebene studieren?

Anhand einer Umfrage haben wir Studierende befragt, wieso sie sich für den Masterstudiengang Business & Law entschieden haben: «BWL und rechtliche Fragestellungen und Herausforderungen liegen im Arbeitsalltag nahe beieinander», argumentiert Lea* für die Wahl ihres Studiengangs.

«Der Masterstudiengang Business & Law ist eine super Ergänzung zur Unternehmensführung, da Rechtsmanagement dort oft auch ein Thema ist», meint Nils*, der zurzeit als Masterstudent in Business & Law immatrikuliert ist. Dies bestätigt seine Kommilitonin Anna*: «Ich habe mich für den Master in Recht und Wirtschaft entschieden, weil ich eine interdisziplinäre Ausbildung zwischen Rechtsmanagement und Unternehmensführung für wichtig halte. Wir müssen uns jeden Tag auf die Herausforderungen von Innovation, Unternehmertum und wirtschaftlichem Wandel vorbereiten. Dieser Master bietet die Möglichkeit, diese Bereiche zu vertiefen».

Wir haben ausserdem danach gefragt, ob das rechtswissenschaftliche Nebenfach die Studierenden gut auf den Master vorbereitet. «Im Bachelor war die Wahl des Nebenfachs in Staatsrecht und Staatstheorie eine gute Entscheidung. Es war eine spannende Abwechslung zum BWL-Studium und teils eine angemessene Vorbereitung auf den Master», berichtet Aathithjah, welche zurzeit ebenfalls auf Masterebene Business & Law studiert.

Studierende besuchen eine Jobmesse vor dem Hauptgebäude
© Universität Bern

Was sind meine beruflichen Aussichten mit einem Master in Business & Law?

Der Studiengang Business & Law vermittelt eine umfassende Ausbildung, welche im späteren Berufsleben ermöglicht, bei multinationalen Unternehmen, in der Wirtschaftsprüfung, in non-profit Organisationen, in Rechtsabteilungen bei Unternehmen oder sogar als Lehrperson auf Sek II oder Gymnasialstufe tätig zu sein. Bereits während des Studiums sind Studierende in Kanzleien, bei der Bank oder auch als Stellvertretung der Ober- und Mittelstufe beruflich engagiert.

Von einer vielleicht etwas überraschenden Verbindung berichtet Marina. Sie studiert derzeit im Masterstudiengang Business & Law und ist gleichzeitig als Business Analystin tätig. Marina erzählt uns, wie sie von der Interdisziplinarität des Masterstudiengangs in ihrem beruflichen Alltag profitiert: «Als Business Analystin schreibe ich oft Spezifikationen. Die Spezifikationen beinhalten die Anforderungen des Kunden oder der Kundin und sind Grundlage für die weitere Umsetzung in der Software. Eine Spezifikation muss somit möglichst generell-abstrakt formuliert werden, allerdings auch einen gewissen Detaillierungsgrad enthalten. Einerseits sollen Softwareentwickler genug Freiheiten in ihrer Umsetzung erhalten, andererseits soll die Spezifikation auch als Rahmen fungieren. Diese Art von Formulierung erinnert mich sehr oft an die Gesetzestexte, welche ich vom Jus-Studium kenne».

Ein Masterstudium in Business & Law verspricht ein abwechslungsreiches Studium mit zukunftsträchtigen Perspektiven. Weitere Information über das Studium finden sich auf der entsprechenden Website.

 

*Hierbei handelt es sich um einen geänderten Namen