20.06.2024 | Studium | Studierende

Ein Semester in Barcelona: Cyrills Erfahrungen und Tipps für ein erfolgreiches Auslandssemester

Cyrill studiert BWL und ist im zweiten Semester seines Masterstudiums. Zurzeit absolviert er ein Auslandssemester an der ESCI-UPF Universitat Pompeu Fabra in Barcelona. Er erzählt, warum er sich für ein Auslandssemester entschieden hat, was die Unterschiede zwischen Barcelona und Bern sind und wie er andere Studierende kennengelernt hat. Zudem erzählt er von seinem Alltag in Barcelona und gibt Tipps für andere Studierende.

Juni 2024

Text von Luisa Mäder

Wieso hast du dich für ein Auslandssemester in Barcelona entschieden?

Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, ein Auslandssemester zu absolvieren, da ich beim Departementsstab BWL für die Anrechnung von auswärtigen Leistungen zuständig war. Dadurch hatte ich immer wieder Kontakt mit Studierenden, die im Ausland waren, was mich begeistert hat. Da ich mich für die Restplätze des Frühjahrssemesters 2024 beworben hatte und mich der Mittelmeerraum geographisch und kulturell interessierte, war Barcelona meine erste Priorität. Ich wollte aus meiner Schweizer Bubble ausbrechen, Leute aus der ganzen Welt treffen und neue Unterrichtsformen an einer anderen Universität kennenlernen.

 

Aussicht über Barcelona
Aussicht über Barcelona © Cyrill Gilgen

Welche Unterschiede fallen dir zwischen dem Studium in Barcelona und Bern auf?

Unterschiede gibt es vor allem bei den Unterrichtsformen beider Universitäten. In Barcelona ist der Unterricht viel interaktiver. Während des Unterrichts steht der Austausch mit den Dozenten im Vordergrund. Ausserdem sind die Klassen in Barcelona viel kleiner. Des Weiteren haben wir jede Woche Assignments, die wir abgeben müssen, und die Klausur am Ende hat ein viel geringeres Gewicht. Teilweise wird diese nur mit 30 Prozent gewichtet und die Vorleistungen, in Form von Präsentationen, Assignments und die Mitarbeit im Unterricht, werden zu 70 Prozent gewichtet. Hier in Barcelona gibt es aber keine Podcasts.

Mir persönlich gefällt die Unterrichtsform in Barcelona sehr gut, aber ich denke, zu Hause in Bern wäre es für mich schwierig, den Zeitplan ohne Podcasts umzusetzen. Gerade wenn man arbeitet oder krank ist, ist man manchmal froh, auf einen Podcast zurückgreifen zu können.

Die ESCI-UPF Universitat Pompeu Fabra
Die ESCI-UPF Universitat Pompeu Fabra © Cyrill Gilgen

Aus welchem Fachbereich besuchst du in Barcelona Vorlesungen?

In Bern absolviere ich meinen Master mit Vertiefung in Financial Management. Wegen des internationalen Fachmoduls besuche ich in Barcelona aber vor allem Marketingveranstaltungen. Zudem belege ich hier einen Kurs in «Sustainability Management», der so in Bern nicht angeboten wird. Deshalb nutze ich die Chance und belege diesen hier in Barcelona.

Wie hast du während deines Auslandssemesters andere Studierende kennen gelernt?

In meinen ersten Tagen in Barcelona habe ich viele Veranstaltungen von Erasmus Student Network (ESN) besucht. Mein erster Event war ein «Meet Up» in einer Bar, wo wir verschiedene Spiele gespielt haben, um ins Gespräch zu kommen. Andere ESN-Events waren Volleyballspiele, Wanderungen, Karaoke-Abende oder auch ein internationales Abendessen, bei dem jeder etwas aus seinem Land mitgebracht hat. Die meisten Kolleg*innen habe ich so kennengelernt. Aber auch in den Vorlesungen oder über Kolleg*innen habe ich immer wieder neue Leute getroffen. Es war eigentlich wirklich einfach, da alle Austauschstudent*innen auf der Suche nach Freund*innen und dadurch sehr offen sind.

Beim Volleyballspiel am Strand
Beim Volleyballspiel am Strand © Cyrill Gilgen

Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?

Meistens stehe ich um 10 Uhr auf und treibe zum Ausgleich Sport. Danach esse ich zu Mittag und arbeite an meinen Assignments. Von 16 bis 20 Uhr bin ich dann an der Uni und habe Vorlesungen. Anschliessend gehe ich mit Kolleg*innen zu Abend essen und danach manchmal noch etwas trinken. Wenn ich nicht viele Abgaben habe, spiele ich nachmittags auch gerne Volleyball am Strand.

Was würdest du anderen Studierenden raten, die ein Auslandssemester machen möchten?

Informiert euch gut über den Standort eurer Unterkunft. Sucht am besten in der Nähe des Stadtzentrums oder der Universität. Wenn ihr jemanden kennt, der schon einmal ein Auslandssemester in dieser Stadt gemacht hat, fragt ihn, wo er am liebsten gewohnt hätte. Ich habe den Fehler gemacht, in einer Unterkunft etwas ausserhalb des Zentrums zu wohnen und verliere immer viel Zeit durch den Weg.

Noch ein Tipp von mir: Wenn man die Sprache lernen will, sollte man sich gleich am Anfang für einen Sprachkurs anmelden. Ich habe das nicht gemacht und selbst gemerkt, dass ich es immer weiter hinausgeschoben habe und ich jetzt mit den Prüfungen keine Zeit mehr habe.