Text von Anika Gottier
Wie entstand die Idee, während des Studiums eine eigene Firma zu gründen?
Eigentlich hatte ich nie geplant, ein Unternehmen zu gründen. Filmemachen war mein Hobby und meine grosse Leidenschaft. In der Schulzeit drehten wir – mein Bruder, ein Freund und ich, die später meine Mitgründer wurden – Kurzfilme. Um dieses Hobby zu finanzieren, produzierten wir erste Auftragsarbeiten, zum Beispiel für den lokalen Feuerwehrverein oder die Schule. Irgendwann merkten wir, dass wir eine Firma brauchten, um das Ganze sauber abzurechnen. Und so bin ich Schritt für Schritt reingerutscht.
2023 wurde aus dem Nebenerwerb ein Vollzeitjob. Die Firma wurde in eine AG umgewandelt, und wir stellten die ersten Mitarbeitenden ein. Heute sind wir neun Personen und produzieren Werbevideos für Kund*innen wie die Schweizerische Post, die Mobiliar oder den Kanton Bern – aus unseren Büros in Zürich und Bern. Insgesamt haben wir seit der Gründung 2019 über 300 Projekte umgesetzt – eines davon wurde mit dem Schweizer Jugendfilmpreis ausgezeichnet.
Firma & Studium: Wie funktioniert beides zusammen?
Organisation und Zeitmanagement gehörten früher nicht gerade zu meinen Stärken. Aber ich musste schnell lernen, mich zu strukturieren, um Studium und Unternehmen unter einen Hut zu bringen. Inzwischen habe ich ein System für mich gefunden, mit dem ich in einem 60- bis 80%-Pensum arbeiten und mein Studium dennoch im Sommer nach zehn Semestern abschliessen kann.
Was mir hilft: die Flexibilität meines Studiums (Podcasts sei Dank!) und natürlich der Umstand, dass ich in meiner eigenen Firma arbeite. So beginnt unser Daily-Meeting beispielsweise immer um 09:01 Uhr – genau zur Pause meiner Vorlesung. An manchen Tagen muss ich aber auch akzeptieren, dass nicht alles erledigt werden kann. Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass ich beides parallel machen darf. Denn das Gelernte kann ich direkt anwenden – und das motiviert zusätzlich.