Nach dem Studium ist das Uni-Leben nicht vorbei - das Alumni Netzwerk VBW

Text von Thomas Plociennik, Romana Bazan und Mara Baer

Thomas, in deinen eigenen Worten: was ist die VBW und was macht sie?

Die VBW ist die Alumni Vereinigung der Berner Wirtschaftswissenschafter und wurde 1977 gegründet. Zu ihren Schwerpunkten gehört das Netzwerken und damit die Verbindung zu ehemaligen Studierenden und den Dozierenden zu halten bzw. wieder herzustellen. Sie fungiert ebenfalls als Bindeglied zu aktuellen Studierenden, damit diese den Alumni Gedanken weiterführen. Dies erfolgt in Kooperation mit der Alumni UniBE (Anm. der Autorin: die gesamtuniversitäre Ehemaligen-Organisation).

Zusätzlich plant die VBW Veranstaltungen zu Themen die aktuell polarisieren und interessant sind. Wichtig ist zu erwähnen, dass die VBW politisch sowie konfessionell neutral ist.

Hat man bei der VBW dann auch die Freiheit die Themen mitzugestalten?

Ja, alle Alumni, die sich aktiv beteiligen möchten, können in den Vorstand kommen oder reinschnuppern und sich beispielsweise bei der Vorstandsarbeit, den Veranstaltungen, die wir planen, bei der Planung von Veranstaltungen, an der Themenauswahl und an der Strategie, die wir entwickeln, beteiligen. Der Vorstand wird dann von der Mitgliederversammlung bestätigt.  

Wie bist du zur VBW gekommen?

Ich bin durch die Veranstaltung „Dies academicus“ dazugekommen, an welcher ich nach der Uni teilgenommen habe. Schon dazumal hatte ich die Vision, das Thema Digitalisierung noch mehr in die VBW reinzubringen. Später an meiner Promotionsfeier der Uni habe ich dann jemanden vom Vorstand kennengelernt. Nach ein paar Veranstaltungen der VBW als Gast, habe ich mich dazu entschlossen, ebenfalls beim Vorstand mitzumachen, um im Bereich Digitalisierung mitzuwirken und mein Netzwerk sowie meine Kenntnisse einzubringen und auch Events für junge Absolventen entsprechend noch vermehrt anzubieten.

Thomas, du hast uns jetzt erklärt, wie du zur VBW kamst. Was erwartet Alumni bei einer Mitgliedschaft?

Normalerweise führen wir 4-5 Veranstaltungen im Jahr durch. Darunter sind beispielsweise Podiumsdiskussionen, Fachvorträge und Panels. Auch Familienevents gehören dazu, wo junge Familien, von denen mindestens ein Elternteil bei uns Mitglieder ist, mit ihren Kindern teilnehmen können. Letztes Jahr waren wir bspw. im Tierpark Dählhölzli. Wir waren auch schon im Paul Klee Museum, im Museum für Kommunikation in Bern oder bekamen eine Betriebsbesichtigung bei der BLS. Die Veranstaltungen starten jeweils mit einem Apéro und danach folgt ein Fachvortrag. Bei den Mitgliederversammlungen folgt nach dem Fachvortrag auch noch ein gemeinsames Abendessen. Für das Jahr 2022 planen wir in der Matte ein Genussevent, wo wir Berner Unternehmen vorstellen werden. Aktuell kreieren wir einen Workshop mit „Lego Serious Play“, wo gezeigt wird, wie Probleme in der Geschäftswelt dargestellt und gelöst werden können.

Welche Voraussetzungen müssen Studierende für eine Mitgliedschaft erfüllen?

Einzige Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist ein universitärer Abschluss an der Uni Bern, egal ob auf Bachelor- oder Masterstufe. Selbst als Student kann man jederzeit einen Anlass bei uns besuchen! Die Vereinigung hat mit der Universitätsleitung Bern entschieden, dass es ein neues Portal geben wird, wo Studierende, die an der Universität Bern studiert haben, das erste Jahr gratis Mitglied werden können. Heute liegt die Jahresgebühr bei 80 CHF, aber das erste Jahr wäre dann geschenkt.

Die VBW sucht ständig nach neuen Entwicklungsfeldern, welche aktuellen Themen gibt es hier?

Das neuste Entwicklungsfeld ist die Kooperation mit dem Institut für Marketing (IMU) an der Universität Bern, wo es um das Thema „Lebenslanges Lernen“ geht. Diese Thematik wird immer wichtiger. Wir haben festgestellt, dass wir im Bereich der Weiterbildung präsenter sein müssen. Dabei wollen wir die „Professionals“, die inmitten des Berufslebens sind, verstärkt in den Fokus nehmen und durch die Kooperation mit dem IMU in diesem Bereich neue Mitglieder gewinnen. Auch wenn man ein Executive MBA macht, kann man Mitglied bei der VBW werden. Ein weiteres Entwicklungsfeld bildet die vermehrte und frühere Interaktion mit Studierenden. Wir wollen mit den Studierenden nicht erst zum Abschluss des Studiums interagieren, sondern sie vom Einführungsstudium bis zum Abschluss mit Events, Veranstaltungen oder vielleicht auch als Mentoren bzw. Coaches begleiten. Diese neuen Massnahmen diskutieren wir momentan noch im Vorstand.

Welchen Herausforderungen muss sich die VBW stellen?

Es gibt verschiedene Hauptherausforderungen. Einerseits Corona, andererseits die Digitalisierung, es wird alles anonymer, wo die VBW sich überlegen muss, wie sie einen Mehrwert im Vergleich zu den sozialen Netzwerken herstellen kann. Wir wollen das „Wir-Gefühl“ ermöglichen und die Studierenden stolz darauf machen, in Verbindung zur Universität Bern zu stehen. Ausserdem arbeitet der Vorstand auf freiwilliger Basis und oftmals noch neben dem Job oder einem Neustudium, was nicht selbstverständlich ist.

Was denkst du, mit welchem Vorteil einer Mitgliedschaft kann man die Studierenden am besten abholen?

Ich kann von mir reden. Was mich interessiert ist ein Netzwerk aufzubauen und Leute, die heute bereits im Arbeitsleben sind kennenzulernen und vielleicht öffnet sich eine Tür und ich bekomme informell mit, welche Unternehmen spannend sind und wo es offene Stellen gibt. Das ist ein riesiger Vorteil. Man kann sich ungezwungen unterhalten und auch ehemalige Kommilitonen und Kommilitoninnen wieder treffen.

Kommende Veranstaltungen:

30.06.2022: 45. Mitgliederversammlung der VBW

19.08.2022: Kulinarik und Unternehmertum

17.09.2022: Spätsommeranlass

Anmeldelink für Mitgliedschaft