Text von Nicklas Klein und Mara Baer
Nicklas, du und dein Team Bern Unicorns seid die Gewinner einer internationalen Optimization Modeling Competition. Herzliche Gratulation hierfür.
Kannst du uns kurz erklären, um was für eine Competition es sich hier handelt?
Die «MOPTA Optimization Modeling Competition» ist ein Wettbewerb, bei dem Teams von Studierenden und Doktorierenden ein mathematisches Modell und einen Lösungsalgorithmus für eine praxisnahe Problemstellung aus dem Bereich Operations Research entwickeln. Sie wurde in diesem Jahr schon zum 14. Mal von der Lehigh University aus Bethlehem, Pennsylvania ausgerichtet. In diesem Jahr stand die Competition zudem in Zusammenhang mit der «International Conference on Continuous Optimization», welche von über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der ganzen Welt besucht wurde. Unterstützt wurde die Competition durch die Softwarefirma AIMMS.
Was war die diesjährige Problemstellung?
Es ging um die kostenoptimale Planung der Belegung von Operationssälen in Spitälern. Dabei wurde zwischen zwei Kategorien von Operationen unterschieden: Planbare Operationen und Notfalloperationen. Während planbare Operationen meist mehrere Wochen im Voraus terminiert werden können, treten Notfalloperationen ungeplant auf und müssen sehr zeitnah durchgeführt werden. Dies kann dazu führen, dass es bei den geplanten Operationen zu Wartezeiten kommt, oder diese sogar kurzfristig auf einen anderen Tag verschoben werden müssen. Ein weiterer Grund für Verzögerungen sind die Dauern der Operationen. Für diese gibt es zwar Erfahrungswerte; die genaue Dauer einer Operation ist im Voraus jedoch nicht bekannt.
Das Ziel ist, einen Operationsplan zu erstellen, bei dem möglichst wenige Operationen verschoben werden müssen und die Wartezeiten der Patienten sowie Leerzeiten und Überstunden des Personals minimal sind. Dabei werden Erfahrungswerte über das Auftreten von Notfalloperationen und die Dauer der planbaren Operationen einbezogen.