Departement Betriebswirtschaftslehre

Universiteit Maastricht (Niederlande)

Unterrichtssprache

Niederländisch, Englisch

Erfahrungsberichte

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich war im Guesthouse der Universität Maastricht. (Brouwersweg 100 Building C) Über die Homepage für Austauschstudierende auf welcher man die Anmeldung für die Uni macht kann man sich auch für das Guesthouse anmelden.
Das Guesthouse ist trotz überrissenen Preisen (Im Vergleich zu andern holländischen Wohnungen) optimal, da fast alle AustauschstudentInnen dort wohnen. Unbedingt im P,C Building wohnen, da neu renoviert, ‚sauber‘ und ‚gewisser Komfort‘. A Building ist sehr alt. (Frühzeitig anmelden/Mai)

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung der Gastuni ist sehr gut. In der ersten Woche vor Studienbeginn fand eine Einführungswoche für die Uni und das soziale Leben in Maastricht statt. Während dieser Woche hatte man Gelegenheit die Stadt Maastricht, das Nachtleben sowie andere StudentInnen kennen zu lernen.
Am Ende der Woche fand ein Einführungstag der Uni statt an welchem man über die Lernmethoden und Ziele der Uni informiert wurde und bereits Skripten und Bücher kaufen konnte.
Auch während des Semesters war die Betreuung optimal.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu holländische Studierenden war bei mir minimal. Nur bei den 8 Stunden Tutorials während der Woche kam man in Kontakt.
Dies war vor allem, da man im Guesthouse mit sehr vielen AustauschstudentInnen in Kontakt kommt. Man findet den Kontakt dort sehr schnell, durch die vielen verschiedenen Nationalitäten ist es auch sehr interessant diese Leute kennen zu lernen, man spricht praktisch nur Englisch, geht am Abend und am Wochenende gemeinsam weg. Deshalb vernachlässigt man die Holländer.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Da alle Englisch sprechen braucht man wenn man keine Lust hat nicht Holländisch zu lernen. Dies war bei mir der Fall und so lernte ich in Holland mehr Spanisch als Holländisch, da relativ viele SpanierInnen und SüdamerikanerInnen im Guesthouse lebten.
Beim Lesen von Texten braucht man am Anfang fast doppelt so lange und auch bei Diskussionen mit Engländern und Amerikanern hört man am Anfang praktisch nur zu. Durch die Lernmethode des Problem based learning kam ich schon in der zweiten Woche in den Genuss eines 20 minütigen Vortrages, welches eine ziemliche Herausforderung war. Aber so lernt man die Sprache wirklich schnell. Zusätzlich haben die meisten der ca. 500 AustauschstudentInnen das gleiche Problem oder die gleiche Herausforderung. Wichtig ist, dass man von Anfang an jede Gelegenheit nutzt um zu sprechen. Es stört niemand, wenn man Fehler macht.
Am Ende dieser vier Monate konnte ich fliessend über praktisch jedes Thema sprechen. Dies war für mich ein grosser Fortschritt, mit wenig Aufwand.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • International Production and Logistics
  • Public Management Reform and Enterpreneurship
  • Personnel economics
  • Schooling, Jobs and Competences

Diese Kurse kann man alle mit zumutbarem Aufwand bestehen.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Eigentlich alle, der erste Kurs ist eher betriebswirtschaftliche, die andern drei eher volkswirtschaftlich. Kann man aber in Maastricht nicht klar unterscheiden. Die zwei letzten sind interessant für jene welche sich für den Bereich Personal interessieren. Maastricht hat einige gute Professoren im Bereich labour economics, da kann man viel profitieren.
Die Kurse im Bereich Finace sind sicher sehr interessant, aber einem Austauschstudenten nicht zu empfehlen. Der Arbeitsaufwand ist extrem hoch. Wenn man trotzdem einen besuchen möchte, dann nur ein Kurs pro Block nehmen (normal sind zwei Kurse pro 8 Wochen (Block)).

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Sehr wertvoll war die Lernmethoden welche an der Uni Maastricht angewandt werden. Problem based learnig hat im weitesten Sinn Ähnlichkeit mit unseren Proseminaren an der Uni Bern. Man hat zwei Kurse in 8 Wochen. Das heisst pro Woche befindet man sich 8 Stunden an der Uni. Trotzdem arbeitet man aber mindestens soviel wie an der Uni Bern. In diesen acht Stunden spricht man in Gruppen mit etwa 15 Personen über die vorbereitete Literatur. Dort ist aktive Teilnahme zwingend. Die Literatur kann sich zwischen 50 und 150 Seiten pro zwei Stunden bewegen. Zusätzlich muss man in den meisten Tutorials Vorträge halten. Oft schreibt man eine Abschlussarbeit im betreffenden Gebiet. Diese Methode ist zeitaufwändig aber auch sehr interessant. Auf die Abschlussprüfung muss man meistens nicht mehr viel lernen, da man sich während des Unterrichts sehr intensiv mit dem Gebiet befasst hat. Es ist motivierender in einer aktiven Gruppe mitzudiskutieren als einer Frontalvorlesung mit 200 Studierenden zu folgen.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

In Bern hat man pro Woche z.B. sieben verschiedene Vorlesungen. In Maastricht sind es nur zwei pro Woche. (Wechselt aber schon nach acht Wochen) Wenn ein Professor/Thema nicht interessant ist, muss man sich trotzdem relativ viel pro Woche damit auseinandersetzen.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Das Highlight waren ganz klar die sozialen Kontakte. Ich habe viele Leute von verschiedensten Ländern kennengelernt und wir konnten eine gute Zeit miteinander verbringen. Dies ist sehr wichtig, da man seinen geordneten Kollegen und Freundeskreis von zu Hause während dieser Zeit aufgibt. Einige Kontakte werde ich auch in Zukunft gerne pflegen.
An den Wochenenden waren wir oft auf Reisen in Holland, Luxemburg, Belgien und Deutschland. Maastricht ist ein guter Ausgangspunkt um diese Länder auch an Wochenendausflügen zu bereisen.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Eigentlich keine. Im Guesthouse stimmt das Preis- Leistungsverhältnis nicht. Da die Küche für 12 bis 15 Personen ist, entsprechen die Sauberkeitsverhältnisse oft nur einem minimalen schweizerischen Standard. Trotzdem empfehle ich im Guesthouse zu wohnen, da alle Leute dort wohnen und alle Partys und Aktivitäten dort starten.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Sich frühzeitig auf der Homepage der Uni Maastricht informieren. Für das Guesthouse sollte man sich ca. Mitte Mai anmelden, damit man das gewünschte Zimmer erhält. Die Uni ist sehr konsequent betreffend Anmeldeterminen. Für die ersten Vorlesungen muss man sich schon Mitte Juni angemeldet haben, danach ist keine Anmeldung mehr möglich.

Wir würden Sie Ihren Aufenthalt in einem Satz beschreiben?

Es war eine super Erfahrung und ich erlebte eine Zeit an welche ich mich sehr gerne zurückerinnere. Sehr empfehlenswert.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

In Maastricht habe ich in einem Studentenwohnheim (Brouwersweg 100) gelebt. Den Platz in diesem Wohnheim habe ich über die Internet-Seite der Universität Maastricht reserviert.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Gastuniversität war ausgezeichnet. Es gab einen Einführungstag, an dem allen Austauschstudenten die Universität und das Prinzip des PBL (=Problem Based Learning) vorgestellt wurde. Ausserdem gab es ausreichend Info-Material bezogen auf die Universität und wenn man trotzdem noch Fragen hatte konnte man sich ohne weiteres an das dafür zuständige Büro wenden.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu den einheimischen Studenten ist leider ziemlich eingeschränkt. In meinem Fall hat sich der Kontakt auf die regulären Studenten aus meinen "subgroups" beschränkt. Um so besser ist jedoch der Kontakt mit den anderen Austauschstudenten!!! Obwohl das Studentenheim total überteuert ist möchte ich doch jedem Austauschstudenten wärmstens empfehlen sich dort ein Zimmer zu nehmen um in Kontakt mit anderen Austauschstudenten zu kommen. (Unter den zahlreichen Austauschstudenten findet man schnell eine menge guter Freunde!!!)

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Generell sprechen rund 80% der Niederländer wirklich gut Englisch. (Mit einem deutschsprachigen Hintergrund ist es des weiteren recht einfach die niederländische Sprache zu verstehen.)
Der Unterricht an der Universität ist prinzipiell nur auf Englisch. Dies ist aber bei weitem nicht so "schlimm", da auch für die meisten regulären Studenten (Niederländer und Deutsche) Englisch eine Fremdsprache darstellt.
Mit durchschnittlichen Englischkenntnissen sind alle Hürden zu meistern!

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Block 1: Management Accounting and Control
Block 2: Behavioral Finance

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

In Management Accounting and Control hat man eine Menge über Controlling gelernt. Leider wurde Accounting vernachlässigt weshalb ich doch ein Bisschen enttäuscht bin von diesem Kurs.
Behavioral Finance ist ein spannender jedoch im vergleich mit anderen auch anstrengender Kurs. (Generell sind Kurse in Finance aufwendiger als andere Kurse.) Dieser Kurs ist definitiv (besonders für alle die einen Master in Finance machen) weiterzuempfehlen!

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Besonders wichtig finde ich, dass die Tutorien (=Vorlesungen) in Maastricht ausschliesslich auf Englisch sind und man auch in Diskussionsrunden gezwungen ist Englisch zu sprechen.
(Dies ist zwar zu Beginn für manche ziemlich hart aber man gewöhnt sich doch ziemlich schnell daran!)

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Die Unterrichtsform des PBL. Obwohl man in Maastricht nicht mehr lernt als an der Universität in Bern hat man generell mehr Aufwand, weil man sich andauernd mit unnötigen Präsentationen (und anderen Aufgaben) rumschlagen muss.
(Auf der anderen Seite gibt dies einem natürlich auch die Möglichkeit die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse bezüglich Präsentationen zu erweitern.)

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die anderen Austauschstudenten!!!!!

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Man hatte manchmal das Gefühl, dass die Universität Maastricht permanent versucht den Austauschstudenten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Sowohl die Preise für die Zimmer im Studentenheim (durchschnittlich ca. 450 EURO für ein Zimmer) als auch andere Dinge (3 EURO für eine volle Waschmaschine) sind unangebracht hoch und nicht durch einen überragenden Service gerechtfertigt.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Nehmt nur einen Kurs pro Block!!!!!
Man hat hier echt viel zu tun und wenn ihr zwei Kurse pro Block nehmt, dann habt ihr keine Zeit mehr neben dem Studium und könnt euren Aufenthalt nicht wirklich geniessen!

Wir würden Sie Ihren Aufenthalt in einem Satz beschreiben?

Das sammeln von neuen Erfahrungen in allen Lebensbereichen und das Gewinnen neuer Freunde!!!

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich war im Guesthouse UM untergebracht. Ich habe es über die Uni Maastricht gefunden. Man bekommt bei der Anmeldung bei der Uni Maastricht den Link. Man kann sich aber im Guesthouse erst bewerben, wenn man bei der Uni Maastricht als Erasmusstudent angemeldet ist. So früh wie möglich anmelden, damit man noch Wahlfreiheit hat (first come, first serve); die Zimmer gehen bei 700 Erasmusstudenten in Maastricht sehr schnell weg. Am besten sind C-Building (mit Gemeinschaftsräumen) und P-Building (ohne Gemeinschaftsräume: siehe Details auf homepage: http://www.unimaas.nl/guesthouseum/), Arc-Building ist ziemlich alt und hat kleine Zimmer, ist aber am gleichen Ort wie C und P.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Sehr gut. Man hatte immer Ansprechpartner und das Studentenhandbuch, das man am Einführungstag gekriegt hat, ist für das ganze Studentenleben sehr hilfreich. In der 1. Woche wurden von ESN jeden Tag Stadtführungen und sonstige Aktivitäten angeboten. So lernte man sehr schnell andere Studenten und die Stadt kennen. Zudem gab es einen offiziellen Einführungstag für die Erasmusstudenten von der Uni, an dem einem alles Wichtige über die Uni gesagt und gezeigt wurde.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu einheimischen Studierenden war etwas schwieriger zu knüpfen, da man zuerst vor allem Erasmusstudent kennenlernt. Aber durch die kleinen Unterrichtsgruppen und durch die offene Art der Holländer lernt man auch sehr schnell einheimische Studenten kennen. Man knüpft sehr schnell zu anderen Austauschstudenten Kontakt, weil alle sich in der gleichen Situation befinden und da fast alle am gleichen Ort wohnen.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Der ganze Unterricht, die Präsentationen, die Literatur etc. war auf Englisch. Da Englisch auch nicht die Muttersprache der Holländer ist, machte es nichts wenn man nicht perfekt Englisch kann.
In den Geschäften und Restaurants können alle gut Englisch sprechen. Holländisch habe ich im Sprachkurs gelernt, ist aber in Praxis etwas schwierig anzuwenden, weil alle immer schnell ins Englisch wechseln.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Organizational Change & Consultancy 1066M (Masterkurs)
  • Marketing Interfaces 1018M (Masterkurs)
  • Dutch Language and Culture Course

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Beide Kurse waren sehr interessant und abwechslungsreich. Mit gutem Einsatz sind beide Kurse zu handhaben.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Einige Aspekte vom Problem Based Learning wie die kleinen Gruppen, die Diskussion, die case studies etc. Zudem die Einrichtung der Unterrichtsräume und der Bibliothek (Computer, Beamer, etc.)

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Die Prüfungen wurden in einem Expo-Gelände abgehalten, wo es sehr kalt war. Da die Prüfungen 3 Stunden dauerten, war es eine nicht sehr angenehme Umgebung.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Reisen in Holland, die Freundschaften zu anderen Studenten, die Stadt, das Fahrradfahren, …

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Da fällt mir nichts ein (oder höchstens: Die Automatenkaffees in der Bibliothek schmeckten gar nicht…).

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Sich früh genug anmelden, da die Fristen in Maastricht alle sehr früh sind. Wenn man den Link nicht kriegt, beim Internationalen Büro von Bern nachhacken.
Und sonst: Enjoy your stay!!!

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

UM Guest house (P-Building). Die offizielle von der Universität vermittelte Unterkunft. (www.unimaas.nl/guesthouseum/) Hier gibt es zwei unterschiedliche Gebäude. Mit Namen P-Building (eigene Küche & TV im Zimmer) und C-Building (gemeinsame Küche, kein TV). Je nach eigenen Bedürfnissen ist das eine oder eben das andere Gebäude zu empfehlen. P-Building ist angenehmer da man eine eigene meistens saubere Küche vorfindet und einen Fernseher. Das C-Building hat den Vorteil dass man einen Raum hat wo man zusammen sitzen kann mit anderen Leuten. Was aber im P-Building auch durchaus möglich ist.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung war sehr angenehm und immer da wenn man etwas brauchte. Zu Beginn gab es einen sogenannten Introduction day von der Universität wo einem die Infrastruktur gezeigt wurde und auch ihr Problem Based Learning Schulsystem vorgestellt wurde. Der Tag endete mit einem Welcome Aperos im Garten der Universität. Hier erfährt man das wichtigste was man wissen muss. Auch eine gute Gelegenheit um weiter Austauschstudenten kennen zu lernen.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu einheimischen Studenten besteht durchaus. Vor allem durch das PBL Schulsystem wo man in regelmässigen Abständen sich trifft um Projekte oder Präsentationen vorzubereiten. Wer also das Bedürfnis hat sich mit einheimischen Studenten zu unterhalten, bekommt diese Gelegenheit alle mal. Die Holländer sind sehr aufgestellt und freundlich und noch freundlicher im Ausgang nach ein paar Bierchen.
Der Kontakt zu anderen Austauschstudenten ist durch das Guest house ausgezeichnet und schon fast gegeben und man lernt unglaublich viele neue Leute kennen. Hier findet sicherlich jeder bald einmal Freunde.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Da ich vor 2 Jahren schon für 3 Monate in Amerika war hatte ich eigentlich kaum Anlaufschwierigkeiten und habe mich auf Anhieb zurecht gefunden. Was sicherlich gewöhnungsbedürftig ist, ist die Englische Literatur und das ist nicht gerade wenig im Vergleich zu Bern. An dies habe ich mich auch gewöhnen müssen. Ansonsten denke ist es aber absolut machbar und bringt einem persönlich ziemlich viel.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Business Innovation
  • International Business History
  • International Marketing Management
  • Dutch language course

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Business Innovation: war sehr interessant und hat mich persönlich sehr inspiriert. Der Kurs vermittelt einem eine neue Perspektive zum gesamten Fachgebiet Business.
Busness History ist eher weniger weiter zu empfehlen, da sehr viel Literatur zu lesen ist. Ausser jemand ist wirklich interessiert in die Entwicklung der Grossmächte USA, GB und Deutschland von 1912-1970

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das Schulsystem, da es etwas komplett neues war.
Zusammenarbeiten in kleinen Gruppen (Projekte, Präsentationen)
Praxisbezug in allen Kursen sei es durch reale Marktforschungen oder realen Fällen in den PBL
Moderne Infrastruktur der Universität

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Häufige und strikt einzuhaltende Terminvorgaben bezüglich Projektarbeit. Um sicher zu stellen dass wirklich alle etwas machen. Fand ich persönlich eher ein bisschen wie Kindergarten aber hat wohl seine Gründe wieso sie es so handhaben.
Deutlich längerer Schulweg (20min zu Fuss)

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Einführungswoche (mit vielen Events und Partys)
Das neue Schulsystem
Die vielen Reisen (Deutschland, Belgien, Niederlande)

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Die vielen Formalitäten die zu erledigen sind vor dem Aufenthalt.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Wenn du nicht gerne läufst, kaufe dir in der ersten Woche ein Velo.
Informiere dich rechtzeitig über die Fristen die einzuhalten sind und vor allem vergiss sie nicht.
Have fun and improve your English in a nice Dutch city!

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

In Maastricht gibt es ungefähr acht verschiedene Guesthouses, welche zentral von einer Stelle verwaltet werden. Daneben besteht auch die Möglichkeit sich vor Ort ein WG-Zimmer zu suchen. Dies ist allerdings nicht ganz einfach und erfordert eine frühzeitige Abklärung.
Mit Abstand das beste Guesthouse ist dieses am Brouwersweg 100, welches in ein C- und in ein P- Building unterteilt ist. Ersteres hat kleiner Zimmer ohne eigenen Kühlschrank und ohne TV und mit einer Gemeinschaftsküche. Letzteres hat eine eigene kleine Küche inkl. Kühlschrank und TV im Zimmer. Für beide gibt es sowohl Einzel- wie auch Doppelzimmer. Auch gratis Wlan ist in beiden Gebäuden vorhanden. Der Vorteil des C-Buildings ist, dass man zu Beginn sehr schnell die Leute kennenlernt da man die Küche teilt. Diese ist dafür fast immer sehr sehr schmutzig (wegen den Studis) und auch aus dem Kühlschrank kann mal was weg kommen (ist aber eher die Ausnahme). Desweiteren überleben Partys vor allem zu Beginn kaum sehr lange. Die Räume in P-Building entfalten ihren Vorteil besonders nach dem ersten Drittel, da man bis dann normalerweise die Leute kennt und man mit der eigenen Küche doch mehr Freiheiten hat.
Schlussendlich unterscheiden sich die Zimmer aber durch den Preis: Das günstige ist ein Doppelzimmer im C-Building, das teuerste ein Studio (mit eigenem Badezimmer) im P-Teil. Die Preise gehen von ca 12 Euro bis zu 25 Euro pro Nacht.
Meine Empfehlung ist ein Einzelzimmer, vorzugsweise im P-Building. Man hat seine Ruhe wenn man will (es gab einige Fälle wo sich die zwei Mitbewohner nicht verstanden haben und dann können 3 Monate sehr lang werden) und kann machen und lassen was man will.
Zu sagen sind, dass die Preise für die Unterkunft (im Vergleich zu allem sonst) hoch sind (egal welches Zimmer) und man unbedingt sofort reservieren muss! Ich habe dies getan und hatte bereits nur noch meine zweite Wahl erhalten. Übrigens ist das Guesthouse am Brouwersweg in einem privaten Spital untergebracht und ziemlich sicher. Neben einem zwischen 2 bis 6 Mann starken Sicherheitsteam, Kameras, automatischen Türen und blockierte Fenster im EG gibt es durch den Tag auch noch die bewaffneten Patrouillen. Allerdings tauchten die erst in den letzten 1,5 Monaten auf und hängen eventuell mit einem prominenten Patient zusammen. Auch wenn es sich vielleicht nun nicht so anhört aber Maastricht ist eine sehr sichere Stadt und schlägt Bern wohl auch in diesem Punkt.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung war in Ordnung und am Info-Tag hörte man das Wichtigste. Doch besonders zu Beginn war man mit der Ausnahme dieses Tages etwas auf sich gestellt und erfuhr gewisse wichtige Sachen nur per Zufall. Wichtig ist, dass man Ohren und Augen offenhält und eben Informationen doch eine „Hohl-Schuld“ sind.
Sehr zu empfehlen ist die „Activity-Week“ der ESN Studi-Organisation. Während einer Woche gibt es diverse Sachen zu machen (meiste am Abend 3-4 Stunden). Da es in Maastricht extrem viele Exchange Studis gibt (mehr als 500 nur in BWL/VWL pro Semester) lernt man dort sehr schnell Leute kennen. Einige von diesen sind noch heute sehr gute Freunde andere sah man nie mehr. Auch hier gilt: versucht an Infos zu kommen in dem ihr einfach andere Studis fragt.
Eigentlich das Wichtigste ist das Info-Desk gleich im BWL Hauptgebäude, an welchem man eigentlich alle Informationen bekommen kann. Die Leute dort sind sehr freundlich und helfen bei aller Art von Problem. Auch das Guesthouse-Desk hilft einem, sei es um den nächsten Zahnarzt zu finden oder man einfach nur eine Fahrrad-Pumpe braucht. Beides sehr zu empfehlen!

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Aufgrund des PBL-System hat man nur etwa 12 Studi-Kollegen pro Kurs. Meistens 1 bis 2 Holländer, 5 bis 8 Deutsche und der Rest noch andere Austauschstudis. Im BWL gibt es je nach Quelle bis zu 80% reguläre deutsche Studenten und man muss diese somit auch zu den „Einheimischen“ zählen. Alle Holländer die ich getroffen habe waren sehr nett und man ging auch mal Essen oder ein Bier trinken. Weiter halfen sie mit Insider Tipps. Man muss sich aber auch darum tun und von sich aus das Gespräch suchen. Für sie ist es nichts neues so viele Austausch Studenten zu haben. Die Deutschen hingegen sind eher etwas für sich und halten sich mit Deutschen auf. Man kann aber auch dieser Gruppe ohne Problem „beitreten“, wird dann aber sein Englisch kaum verbessern. Bei mir war es, anders als angekündigt, weniger extrem mit dem Deutsch. In einem Kurs waren es einer und im anderen vier.
Der Kontakt mit den anderen Austauschstudenten war logischerweise sensationell. Alleine in BWL/VWL sind es mehr als 500 pro Semester (zumindest im Sommer) und dann kommt noch das ganze Recht, Psychologie und Internationale Beziehungen dazu. Selbst am letzten Tag habe ich noch viel neue Austausch-Studis gesehen. Man hat in Maastricht wirklich eine grosse Chance sehr viele verschiedene Leute kennen zu lernen und sich dann auch die Freunde auszusuchen mit denen man sich wirklich gut versteht.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Alle Kurse in Maastricht sind auf Englisch, inklusive Diskussionen, Literatur und Prüfung. Man braucht keinen Sprachtest und auch diese „Tutoren“ die einem laut Homepage testen sollen habe ich nie gesehen. Das Sprach-Niveau der anderen Exchange Studenten war sehr unterschiedlich, so dass man sich keine Sorgen um das eigene Englisch machen muss. Sicherlich hat man am Anfang zum Teil Probleme mit der Sprache aber da geht es fast allen gleich. An der Uni selber hat man sehr viele Diskussionen, Präsentationen und ab und zu auch Papers. Da diese alle in englischer Sprache gehalten sind, gewöhnt man sich schnell daran.
Die eigentliche Sprache, Holländisch, ist hingegen schwierig zu lernen. Ich habe mich für den Kurs angemeldet aber nie eine Info bekommen wo ich diesen besuchen könnte. Desweiteren sprechen alle Leute in Maastricht sehr gut Englisch (ob im Supermarkt oder bei der Polizei). Holländisch kann man als Schweizer eigentlich ziemlich gut verstehen oder zumindest lesen. Es ist ein Mix aus Englisch, Deutsch und scheinbar Schwedisch. Da aber alle Leute sofort in Englisch wechseln wenn sie merken, dass man nicht wirklich holländisch kann wird man es kaum lernen können.
Eine weitere Besonderheit von Maastricht ist, dass fast alle Leute auch Deutsch sprechen können. Dies mag auf den ersten Blick öde erscheinen aber ist klasse wenn man zum Beispiel etwas Gesundheitliches hat. Sowohl beim Zahnarzt als auch beim Arzt oder in der Apotheke konnte man sich, sofern man wollte, in der Muttersprache unterhalten und dadurch Missverständnisse vorbeugen. Selbst auf dem Fischmarkt wechselt die Verkäuferin auf Deutsch wenn man zu unbeholfen Englisch spricht. Es geht sogar soweit, dass wenn man Leute nett fragt ob man sich in Englisch, Französisch oder Deutsch unterhalten könne die Leute meistens Deutsch wählen. Allerdings kann man der deutschen Sprache eigentlich fast zu 100% ausweichen wenn man konsequent mit Englisch anfängt. Ich habe in meinem Austausch kaum Deutsch gesprochen und dadurch das Englisch stark verbessern können. Dennoch hat man die Möglichkeit bei Notfällen sich eventuell auf Deutsch verständigen zu können und dies gibt zusätzliche Sicherheit.
Eine kleine Anekdote sei mir hier erlaubt: Als es im Studi Wohnheim brannte wurde man durch laute Sirenen und Durchsagen geweckt. In vier Sprachen wurde man aufgefordert sofort das Gebäude durch die nächsten Notausgänge zu verlassen (die Fenster sind ja leider im EG blockiert,,,). Lustigerweise war die erste Sprache Deutsch und erst die letzte Englisch. Einige Studis haben sich anschliessend darüber beschwert, dass sie die die ersten 40 Sekunden der Durchsage schlichtwegs nicht verstanden haben. Übrigens im Guesthouse selber wohnen praktisch keine deutschsprachigen Studis.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Kurz etwas zur Uni selber: Das Semester an der Uni ist zweigeteilt, sprich nach 8 Wochen schliesst man den ersten Block (2 Vorlesungen) ab und beginnt dann mit dem Zweiten (wieder 2 Vorlesungen). Weiter hat die Uni Maastricht das PBL System. Das bedeutet zweimal pro Woche hat man ein Tutorium mit maximal 12 Studenten und einem Tutor. In diesen erarbeitet man sich den Stoff selbst. Selbst bedeutet, dass man Präsentationen und Diskussionen hat und sich die Lernziele in der Gruppe durch Diskussionen selber festlegt. Der Tutor ist je nach Fall zwei Stunden lang still. Es kommt aber sehr auf den Tutor drauf an und diese sind zum Teil top zum Teil verbesserungsfähig :) Auch wenn sich dies jetzt einfach anhört: der Aufwand ist gross! Man hat je nach Vorlesungen auf jedes Tutorien bis zu 150 Seiten auf Englisch zu lesen (Artikel, Bücher), Paper zu schreiben und Vorträge zu halten. Dennoch ist es, sobald man sich einmal daran gewöhnt hat, kein Problem auch das Erasmusleben richtig zu geniessen. Es ist aber etwas Vorsicht bei der Vorlesungswahl geboten.
Wer in Bern genügend war kann es auch in Maastricht sein, sofern man auch etwas dafür macht. Die Kurse sind also absolut machbar und nur halb so wild wie es sich zu Beginn anhört aber etwas Aufwand gehört dazu.

Block 1:
Management and Organisation of Asia Enterprise
Super interessant aber auch etwas aufwändig. Bereits in der ersten Woche musste man einen Vortrag halten. Daneben im Buch Kapitel lesen und einige wenige Artikel. Dazu aber noch ein Paper über 15 Seiten auf Englisch schreiben und zum Schluss noch eine Prüfung ablegen mit offenen Fragen. Der Kurs ist eher aufwendig aber wirklich sehr cool, da man wirklich neue Sachen lernt. Auch die Tutoren sind bzw. waren top. Von den Anforderungen her absolut zu bestehen, da die Qualität der Paper (trotz strikter Anforderungen) sehr bescheiden war. Bereits eine Formatierung wie Blocksatz, Fusszeile oder Seitenzahlen hatten 70% der Studis nicht gemacht.

Management Information System
Für IT Interessierte sehr zu empfehlen. Ist eine sehr gute Ergänzung zum MIS und den anderen IWI Vorlesungen. Man liest sehr viele Artikel und auch ein ganzes Buch. Es werden andere Themen als in Bern abgedeckt. Leider hatte ich ein etwas „verwirrten“ Tutor (gibt etwa vier verschiedene) doch dadurch konnten gewisse Studenten durch Zusammenarbeit die Tutorien total selbst bestimmen (Pausen, Themen, Daten etc). War eine lustige Erfahrung. Denke wenn man einen anderen Tutor erwischt wird es noch bedeutend interessanter. Vom Level her absolut machbar allerdings muss man für die Prüfungen einige Details auswendig lernen: 1. Teil der Prüfung 60 Ja/Nein Fragen und wenn man nicht mind. 30 Punkte (Sonderregelung möglich) erreicht, ist man durchgefallen. Dieser Teil der Prüfung gleicht dem der Uni Bern.

Block 2 (Aufgrund eines Praktikums nicht zu Ende besucht):
Comparative Management
Gilt als einer der einfachsten Kurse in Maastricht und ermöglicht das Geniessen des Erasmuslebens. Ist okay aber nicht super spannend. Business in Asia ist bedeutend besser und ähnlich. Mühsam ist, dass in jedem (!) Tutorium eine Gruppe durch die ganzen zwei Stunden führen muss. Sprich das macht man zweimal und schreibt zum Schluss eine Arbeit (ohne Prüfung). Ist verhältnismässig simpel aber aufgrund der reinen Vorträge zum Teil auch mühsam.

Crisis Management War ich nur in der Einführungsvorlesung. Hat sich gut aber aufwändiger angehört, da man viele Cases bearbeiten muss.

Achtung: Wer Finance oder Ökometrie Vorlesungen besucht der muss Abstriche in der Freizeit in Kauf nehmen. Sie sind definitiv sehr intensiv und mathematisch. Ich empfehlen für den ersten Block mindestens eine einfachere Vorlesung zu nehmen damit man sich einleben kann und schauen wie es zeitlich geht.
Tipp: Unbedingt die ausführlichen Evaluationen, welche man im Internet finden kann, vor der Anmeldung zu einem Kurs gut durchlesen. Neben Durchfallquote, Inhalt und Art der Prüfung steht auch wie viel Stunden der durchschnittliche Aufwand pro Woche beträgt.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Siehe oben.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Da gäbe es einiges zu nennen, ich beschränke mich aber auf wenige Stichworte. Die Lebendigkeit der Stadt, welche fast an jedem Tag etwas zu bieten hatte (anders als in Bern) und auch der Kontakt mit den Austauschstudenten war sensationell. Doch auch die Einheimischen sind viel freundlicher und offener. Erstaunlicherweise ist auch die Stadt sicherer und sauberer und hat einen besonderen Charme.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Mit der Hygiene wird es zum Teil nicht so genau genommen, wenn man sich Schweizer Verhältnisse gewöhnt ist. Gebrauchte Biergläser werden schnell im dreckigen Wasser geschwenkt, die Sandwiches mit blossen Händen gefertigt und die Esskultur ist gewöhnungsbedürftig. Auch die Bierglasgrösse ist normalerweise knapp 1 dl und 50% davon ist Schaum. Weiter regnet es einerseits sehr selten, dafür hat es auch fast nie Sonne und die Fahrräder sind überteuert und kriminell.
Wer diese Liste nicht mit einem Schmunzeln gelesen hat, verpasste etwas, denn es sind wirklich bloss Details die man getrost vernachlässigen kann und zeigen, dass es wirklich cool ist in Maastricht.
Auch das Feedback meiner Besucher aus der Schweiz bestätigte dies.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Da gab es sehr viele, wie dies eigentlich fast jeder Erasmus Teilnehmer in seinem Bericht schreibt :) Viele sind persönlich und aufgrund Kontakte zu anderen Studis wohl auch ortsunabhängig. Sicherlich Highlights waren die Partys, Ausflüge und Freundschaften. Persönlich in langer Erinnerungen wird mir sicherlich die Rettung eines Betrunken kurz vor dessen Überrollen durch einen Zug, die organisierte Überraschungsparty zu meinem Abschied und die Korridor-Party „we are still alive“ um 0500 nach dem Brand im Studi-Wohnheim bleiben.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Eigentlich nur, dass es so schnell zu Ende ging und im Vorfeld, dass die Zuteilung der Plätze auf sehr undurchsichtiger, möglicherweise subjektiver, Kriterien seitens der Koordinationsstelle basierte.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Unterkunft: So früh wie irgendwie möglich reservieren (besonders wenn man für das HS geht). Jede Minute zählt und ein Platz im P- oder C- Building sollte man unbedingt ergattern. Desweitere Geduld bei der Ankunft, der Eingang ist versteckt und das Haupttor ist ab 2300 (!) geschlossen (Seiteneingang gleich bei der Bushaltestelle). Anders als man vielleicht erwartet, sollte man unbedingt die Finger davon lassen in der Unterkunft irgendwelche grüne Gräser zu konsumieren, es sei den man will, wie passiert bei andere Studis, mitten im Semester auf der Strasse stehen…
Anreise: Über SBB Eurotickets nach Köln lösen. Von dort nach Aachen und dann hat es dort gleich beim Bahnhof einen Bus (bis 2400) der einem nach Maastricht fährt. Kann man über 50% sparen bei kaum längerer Reisezeit. Tipp: GEA, Halbtax zählt (!) auch in Deutschland 25% wenn man grenzüberschreiten reist.
Fahrrad: Mangelware aber man kann nach einigen Tagen direkt beim Guesthouse von Dealer gestohlene Bikes für ca 30 Euro kaufen (first come first serve) oder auch einfach in der Stadt einen Ansprechen. Legale Secondhand Fahrräder bekommt man zum Teil in den Bike-Shops, zahlt dafür aber auch ab 150 Euro aufwärts.
Strom: Adapter sind Mangelware. Vorgängig organisieren.
ESN Events: Ist die „Fachschaft von Maastricht“: unbedingt teilnehmen!
Korridor: Möglichst früh mal an die Tür klopfen und die Leute zu einem Kaffe einladen. Erleichert bei den ringhörigen Wänden die weitere Zeit erheblich.
Schweizer Schoggi: Unbedingt einige mitnehmen. Kommt extrem gut an bei allen. Auch sehr nützlich um die bösen Securitys im Guesthouse zu bestechen ;)
Kurse: Es gibt eine Seite wo man die Evaluationen der letzten Jahre findet. Unbedingt vorgängig gut prüfen auf Aufwand und „Art der Prüfung“ (Paper und/oder Prüfung). Eher einfachere zu Beginn nehmen.
Für allfällige Psych Studis: Die Lecture werden, anders als es auf der Seite steht, in Holländisch gehalten :)
Ausgang: Highlander, Twee Heeren und Alla wird jeder spätestens nach einer Woche kennen, aber es gibt noch mehr! Versucht mal „Factory“, Backstage oder weitere Plätze (fragt die holländischen Studis!)
Es gäbe natürlich noch viel mehr zu sagen aber schlussendlich will man ja seine Erfahrungen auch selber sammeln und sonst kann man fragen :)
Ich kann ein Austauschsemester an der Universität Maastricht definitiv weiterempfehlen.
Grösste Pluspunkte sind der gute Ruf der Uni, ein total neues Lernsystem, die grosse Anzahl Austauschstudis, die auf Englisch gehaltene Vorlesungen, die sehr angenehme Stadt und die verhältnismässig kurze Anreise.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich habe in einem der ca. acht Studentenheime in Maastricht gewohnt. Man kann sich bequem via Unihomepage ein Zimmer reservieren. Es gäbe auch die Möglichkeit vor Ort ein Zimmer zu suchen. In der Bibliothek hat es ein Anschlagbrett, wo immer einige Angebote ausgehängt sind. Die Guesthouses C und P liegen am zentralsten und dort sind die meisten Erasmusstudenten untergebracht. Ich habe mich vor Abreise für das C building eingetragen. Da ich nur ein Block in Maastricht war, habe ich einen Platz in Malberg erhalten. In Malberg sind ca. 60 zwei Zimmerwohnungen, ausgestattet mit Küche, Badezimmer und eigener Waschmaschine und es hat keine Securitas die patrouillieren. Mit dem Fahrrad braucht man 15 min. bis zur Uni und ca. 10 min. zum Mainguesthouse (C und P). Ich hatte eine Mitbewohnerin aus Paris, wir haben uns super verstanden. Sie zeigte mir schon am ersten Tag die Stadt, stellte mich den anderen Bewohnern vor und schenkte mir das Fahrrad ihrer Ex-Mitbewohnerin. Ich fühlte mich also nach ca 30 min. voll integriert. Obwohl ich bei Ankunft an einen Wechsel ins andere Guesthouse gedacht habe, würde ich nach meinem Aufenthalt Malberg weiterempfehlen.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Im Vergleich zu meinem ersten Erasmussemester in Paris war die Betreuung super. Bei Ankunft wird man von einem Shuttlebus am Bahnhof abgeholt und zum Mainguesthouse gefahren. Dort erhält man einige Infos und die Legi. Am Info-Tag hört man das wichtigste bezüglich Uni und holländischer Kultur. In der Introduction week ist jeden Abend etwas los, so lernt man schnell Leute kennen. Es gibt ein wöchentlich und monatlich ein Mail das über diverse Anlässe informiert. Die Leute sind im Allgemeinen sehr hilfsbereit.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

In Maastricht haben sie das PBL-System eingeführt. Aus diesem Grund bestehen die Klassen aus ca. 12 Studenten. Die Gruppe setzt sich meist aus 2-3 Holländern, einigen Deutschen und Erasmusstudenten aus der ganzen Welt zusammen. Im BWL sind ca. 80% Deutsche, die ihr ganzes Studium in Maastricht machen und deshalb praktisch zu den Einheimischen gehören.
Da alle Studenten in Maastricht ein Erasmussemester absolvieren müssen, bieten sie auch dementsprechend viele Plätze an. Es hat ca. 500 Erasmusstudenten pro Semester, weshalb es sehr einfach war neue Leute kennen zu lernen.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Der Unterricht sowie die Literatur und die Prüfungen der Kurse für Erasmussttudenten sind auf Englisch. Ein Sprachtest wird, auch auf Masterniveau, nicht verlangt. Das Englischniveau der Erasmusstudenten ist sehr unterschiedlich. Meine Kenntnisse reichten völlig aus. Da ich nur ein Block war habe ich keinen Holländischkurs besucht. Für Deutschsprechende ist es jedoch auch ohne Kurs recht einfach den Inhalt eines holländischen Textes grob zu verstehen. Ich hatte keine Mühe das Bankformular auszufüllen. Die Holländer sprechen nebst einem ausgesprochen guten Englisch meist auch deutsch oder französisch. Man kann sich also auch ausserhalb der Uni problemlos verständigen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Da ich noch genau 6.5 ECTS für meinen Master brauchte, habe ich nur den Kurs Leadership besucht. Nach einem Block bin ich wieder zurückgekommen, um mit der Masterarbeit zu beginnen. Die Masterkurse sind sehr zeitintensiv. Ich hatte 2 mal 2 Stunden pro Woche Uni und musste für jedes Treffen 100 bis 150 Seiten lesen. Die Texte wurden in jedem Meeting diskutiert. Zudem musste jeder Student unserer Gruppe zweimal in den 8 Wochen die Vorlesung halten, wir mussten ein 5 seitiges Critica Brief abgeben und ende des Blocks ein 20 seitiges Leadership Journal einreichen. Allen die Masterkurse belegen, würde ich empfehlen den ersten Block nur einen Kurs zu nehmen und die verlorenen ECTS mit den skills Kursen zu kompensieren.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Ich kann mein Kurs weiterempfehlen. Die Texte waren immer sehr interessant und wenn man den Stoff immer aufarbeitet ist die Chance durchzufallen relativ gering.
Bevor man sich für einen Kurs einschreibt, unbedingt die Evaluation auf der Unihomepage anschauen. Dort stehen neben der Durchfallqoute auch der Arbeitsaufwand und die Art der Prüfung.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das PBL fand ich super. Man musste sich in jeder Lektion beteiligen und sich dementsprechend auch mit den Texten auseinandersetzen. Dies war recht zeitaufwändig, die Diskussionen aber dann auch dementsprechend spannend und lehrreich.
Das leben im Studentenheim habe ich sehr genossen. Wir haben fast jeden (oder jeden) Abend zusammen gekocht, haben Ausflüge gemacht oder sonst was unternommen.
Maastricht hat etwa gleich viel Einwohner wie Bern. Die Stadt hat sehr viel Charme und es ist immer etwas los. Ich hatte das Glück den „Carnival“ (Fasnacht) im Februar zu erleben. Alle waren verkleidet und es wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Das Essen. Die holländische Küche lässt zu wünschen übrig... Aber man kann ja seine Mahlzeiten selber zubereiten ;-)

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Da gibt es einige... Unter anderem die vielen neuen Leute die ich kennen gelernt habe.
Maastricht ist ein optimaler Ausgangspunkt zum Reisen. Man kann mit dem Zug günstig nach Belgien, Deutschland und Luxemburg fahren.
Fast jede Nation hat im Studentenheim ein Dinner organisiert und Spezialitäten aus dem eigenen Land gekocht. Ich habe sehr viele Interessante Sachen gegessen.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Dass es schon wieder der Vergangenheit angehört.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Die Unterkunft möglichst schnell reservieren.
Falls das Abreisedatum früh bekannt ist, nicht zögern und das Bahnticket kaufen. Bei der SBB gibt es Sparangebote, hier sind Tickets für 49 SFr erhältlich. Bei der Deutschen Bahn kostet das Sparangebot 29 Euro.
Mit easyjet gibt es teils auch billige Flüge nach Amsterdam oder Brüssel.
Fahrräder erhält man in einem Cafe Namens Jules. Sie sind günstig und in einem guten Zustand. Dort kann man sich auch die Reifen kostenlos aufpumpen lassen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Die Universität Maastricht (UM) hat mehrere Gästehäuser, bei denen Austauschstudenten ein Zimmer beziehen können. Ich wie auch die meisten Austauschstudenten (schätzungswiese 400-500) wohnten bzw. wohnen im Brouwserweg 100. Dies kann ich auch bestens empfehlen! Dieses Gästehaus unterteilt sich in P- und C-Gebäude. Beim P-Gebäude hat man eine eigene Küche, beim C-Gebäude gibt es eine allgemeine Küche, die etwa von 15-20 Studenten geteilt wird. In beiden Gebäuden gibt es Einzel- und Doppelzimmer. Und in beiden Gebäude wird das Bad und die Dusche gemeinsam benutzt (ausser man wählt noch die dritte Alternative – ein Studio). Ich habe ihm P-Gebäude gewohnt. Da hatte ich meine eigene Küche, da ich aber verhältnismässig auf einem ruhigen Korridor gewohnt habe, war unterhaltungsmässig eher „wenig“ los. Hier hat das C-Gebäude seinen Vorteil, da man durch die gemeinsame Küche mit den anderen Studenten zwangsweise in Kontakt kommt. Jedoch beklagten sich einigen Studenten aus dem C-Gebäude wiederum über eine etwas „unsaubere“ Küche. Beide haben also ihre Vor- bzw. Nachteile, die jeder für sich selbst abwägen muss. Wichtig ist: Bucht euer Zimmer so rasch wie möglich! Dies könnt ihr unter folgendem Link tun: http://www.unimaas.nl/guesthouseum/

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung war ausgezeichnet. Von der Fakultät gab es einen obligatorischen Introduction Day, bei dem einem alles rund um das Studium erklärt wird. Die Austauschstudenten werden zudem von „ESN Maastricht“ betreut, d.h. sie organisieren Partys, Trips, etc. Auf www.esn-maastricht.nl findet man die wichtigsten Infos über die verschiedenen Anlässe. Jedoch würde ich anraten, auf Facebook der entsprechenden Gruppe von ESN Maastricht beizutreten (bei mir war es „ESN Maastricht 2010-2011“). Dann bekommt man nämlich stets eine Nachricht, wenn wieder ein neuer Anlass ansteht und wann der Ticketverkauf beginnt (die Anlässe sind z. T. sehr schnell ausverkauft, deshalb geht sicher, dass ihr euer Ticket bekommt).

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Was heisst „einheimische“ Studenten? An der UM studieren schätzungsweise pro Semester 40% Austauschstudenten. Daneben gibt es auch reguläre Studierende. Einen Grossteil von diesem kommt aber vom nahen Deutschland. D. h. einheimische Studierende im Sinne von holländischen Studierenden gibt es verhältnismässig eher wenig. Jedoch hatte ich persönlich nicht grosse Mühe, mit einheimischen bzw. regulären Studierenden in Kontakt zu kommen. Da an der UM das PBL-System praktiziert wird, ist man in ziemlich kleinen „Klassen“ (=Tutorial) aufgeteilt. In einem solchen Tutorial lernt man sich schnell kennen. Dennoch war der Kontakt natürlich grösser zu den Austauschstudierenden. Durch die vielen Events und das Gästehaus lernt man ohne grosse Mühe andere Austauschstudierende kennen. Der Kontakt und die Atmosphäre unter den Austauschstudenten waren grossartig.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Bis auf zwei Ausnahmen (einmal beim Coiffeur und einmal beim Bäcker), habe ich keinen Holländer getroffen, der nicht wenigstens ein bisschen Englisch sprechen konnte. Wer also einigermassen Englisch sprechen kann, wird in Maastricht keine sprachliche Probleme haben (zudem können relativ viele Holländer auch Deutsch). Für die Anmeldung bzw. den Unterricht ist kein Sprachdiplom erforderlich. Aufgrund des PBL-Systems wird in den Tutorials viel diskutiert. Daher ist es ratsam, wenn man sich einigermassen verständlich auf Englisch ausdrücken kann. Wer Niederländisch lernen will, für den ist die UM wohl nicht die richtige Universität. Man kann zwar solche Sprachkurse besuchen, da aber praktisch eh immer English gesprochen wird, lernt man nicht wirklich Niederländisch. Zudem ist das Niederländisch in Maastricht bzw. Limburg (im Gegensatz zum Norden von NL) für Anfänger eher schwierig zu verstehen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Folgende Masterkurse:Case in Management Information Systems, Supply Chain Strategy, Managing Organizational Learning,Entrepreneurship & Innovation

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

An dieser Stelle möchte ich zuerst erwähnen, dass die UM das PBL-System (Problem-Based-Learning) praktiziert. Etwas überspitzt gesagt, werden in diesem System die „Klassen“ (=Tutorial) auf ein Minimum an Studierenden reduziert (meistens zwischen 12-15 Personen) was die Interaktion fördern soll. Tatsächlich wird das PBL-System von jedem Tutor (= Betreuer des Tutorials) wieder etwas anders umgesetzt. Im „klassischen“ Tutorial gibt es 3 Funktionen: Facilitator (moderiert das ganze Tutorial, ist für den reibungslosen Ablauf verantwortlich), Literature Presentator (präsentieren die Literatur, die auf das jeweilige Meeting zu lesen war, i.d.R. sind dies 2-3 Artikel und mehrere Seiten aus einer Grundlektüre) und alle übrigen (können bzw. sollten Fragen stellen, eine Diskussion starten, etc.). Wie gesagt kommt die Ausübung auf den jeweiligen Tutor an. Eigentlich ist der Tutor nur da, um die verschiedenen Studierenden zu benoten (Präsentation und Teilnahme aller Studierenden wird in der Regel bewertet). Ein guter Tutor unterstützt die Klasse aber darüber hinaus bspw. wenn etwa unklar oder falsch verstanden wurde. Case in Management Information Systems: Dieser Kurs weicht vom klassischen Tutorial ab. In diesem Kurs behandelt man in jedem Meeting eine neue Fallstudie. Ich persönlich habe bei diesem Kurs einiges gelernt und kann diesen nur weiterempfehlen. Supply Chain Strategy: Inhaltlich ist der Kurs durchaus interessant. Jedoch ist der zuständige Tutor nicht wirklich als äusserst fleissig bekannt. So weiss man oft nicht, was eigentlich genau gefordert ist bzw. was zu tun ist. Managing Organizational Learning: Mir gefiel dieser Kurs nicht. Dem Kurs fehlen eine deutliche Struktur und klare Lernziele. Die Teilnahme oder Literaturpräsentation wird nicht benotet, es zählt einzig die Note von einem zu erstellenden 40seitigen Bericht. Entrepreneurship & Innovation: Dieser Kurs fand ich sehr toll. Neben dem klassischen Tutorial, hatte man auch ein „Consulting Project“. Bei diesem Projekt geht es darum, eine Idee zu einer ernsthaften Innovation weiterzuentwickeln. Schlussendlich muss ein Bericht abgegeben werden, der zu 40% der Endnote angerechnet wird. Diesen Kurs kann ich ebenfalls bestens empfehlen.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Ein Vergleich zwischen Bern und Maastricht ist nicht ganz einfach, v.a. da die Universitäten verschiedene Systeme haben. Generell bevorzuge ich das System in Bern, dennoch war das PBL-System eine tolle neue Erfahrung. Die kleinen Klassen mit den vielen Interaktionsmöglichkeiten machen die Kurse sehr interessant. Dadurch, dass man sich auf jedes Meeting vorbereiten muss, ist man stets up-to-date, und der Prüfungsstress verkleinert sich auf ein Minimum.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Das PBL-System hat aus meiner Sicht auch ein paar Schwachstellen. Oft wird die Teilnahme der Studierenden ebenfalls bewertet. So wollte sich z. T. jeder möglichst häufig melden. Dies führte zu einigen Diskussionen, die sich immer wieder im Kreis drehten oder sinnlos waren. Oder dann gab es meistens im Minimum ein Selbstdarsteller pro Tutorial, der allen seine Meinung 100mal erzählen wollte. Weiter muss man seine Auswahl der Kurse im Vorhin bekannt geben. Als Austauschstudent kann man sich praktisch nur auf die kurzen Abstracts beziehen, die meistens auch nicht viel aussagen. Hat der Kurs einmal begonnen und man merkt, dass einem dieser nicht wirklich gefällt, ist es nicht mehr möglich, den Kurs auszutauschen. Das ganze tönt womöglich jetzt etwas negativ, dennoch kann ich allen ein Semester in Maastricht nur wärmstens empfehlen. Die positiven Eindrücke überwiegen die negativen deutlich!

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Für mich war das ganze Semester ein wahres Highlight und eine willkommene Abwechslung zum Unialltag in Bern. Es gibt einige Punkte, die ich immer positiv in Erinnerung behalten werde. Einerseits die tolle Atmosphäre unter den Austauschstudenten, das Gästehaus und die enge Verbundenheit mit den Studierenden, die verschiedenen Events die von ESN Maastricht organisiert werden, die vielen neuen Bekanntschaften mit Studierenden aus der ganzen Welt, alle die Partys, ein Wochenende mit 50 Studierenden in Belgien, der tiefe Euro, u.v.m.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Ich würde keine Erfahrung als Enttäuschung beschreiben. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt, und die meisten waren durchwegs positiv. Ausser vielleicht eine Sache: Nach knapp zwei Wochen gab mein Laptop komplett den Geist auf.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Wählt das Gästehaus im Brouwserweg 100 – kein anderes! Ich habe einige Leute von anderen Gästehäusern getroffen, die ihren Entscheid bereut haben Reserviert das Gästehaus so früh wie möglich Macht bei den Anlässen von ESN Maastricht mit – andernfalls werdet ihr es bereuen Nehmt ein Adapter für eure dreipolige Stecker (-> Laptop!) mit Bei der Vorlesungsauswahl müsst ihr euch keine Gedanken wegen den zeitlichen Überschneidungen machen (wie es in Bern der Fall ist). Es gibt nämlich eine automatische Einteilung die jede Überschneidung (von Kursen an gleichen Tagen) ausschliesst. Beim der Vorlesungsauswahl: Checkt die Evaluation der letztjährigen Studierenden, dort steht nämlich wie viel Zeitaufwand nötig war, wie hoch der Notendurschnitt lag, etc. Für An-/Heimreise mit dem Zug: Die Bahnbuchung über die SBB (!) war bei uns sehr viel günstiger als über die Deutsche Bahn. Ihr könnt auch nur bis Aachen buchen, und dann ein Bus-Ticket für 5.50 EUR nach Maastricht bzw. dem Busstopp vor dem Gästehause (Sint Annadal) lösen. Diese Busfahrt dauert ungefähr eine Stunde. Aber die Preise haben sich hier evt. bereits wieder verändert. Checkt es also selber noch aus. Tipps für Städtereisen/Trips: Amsterdam, Rotterdam, Delft, Aachen, Köln, Brügge, Brüssel, Gent, etc. und in der näheren Umgebung: Valkenburg, Schloss Hoensbroek, 3-Länder-Punkt (welcher gleichzeitig der „höchste“ Berg von NL ist) Kauft euch ein Fahrrad, dadurch seid ihr etwas flexibler und schneller unterwegs. Ein gutes Secondhand-Fahrrad kostet im Minimum 60 Euro. Billigere Fahrräder fallen früher oder später auseinander… Nehmt Schweizer Schokolade mit und verteilt sie euren Zimmernachbarn, das kommt immer gut an :-) Enjoy Maastricht!

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe im P-Building des Guesthouse der Uni gewohnt – eigene Küche (ohne Ofen) und geteilte Dusche/WC. Von der Lage her gut, sprich mit dem Velo gute 5min zur Uni (für Jus- und Wirtschaftsstudis). Also auch zu Fuss gut machbar. Ins Zentrum ist es nicht viel weiter. Nur der Bahnhof ist quasi einmal quer durch Maastricht (mit dem Velo aber auch in 15-20min zu machen). Sauberkeit passt. Überwachtes Areal, allerdings jederzeit zugänglich. Kosten relativ gesehen hoch. Betreuung verbesserungswürdig – Massenabfertigung. Was Parties angeht ist das Main Guesthouse (P- und C-Building) ein sicherer Wert. Wo so viele Studis zusammenleben, läuft immer was! Sogar Leute, die nicht im Guesthouse wohnen kommen oft und gerne. Es liegt an einem selbst wie intensiv man daran teilhaben will! Kehrseite: Man muss vielleicht öfters in die Bibliothek fliehen wenn man seine Ruhe haben will. Organisieren lässt sich ein Zimmer im Guesthouse ganz einfach von der Schweiz aus sobald man von der Uni Maastricht als Student registriert worden ist. Achtung: Macht schnell! Mitte Ende Mai kann die Auswahl schon sehr begrenzt sein. Fazit: Nebst den Kosten alles i.O.!

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

In diesem Punkt kann ich keinen negativen Punkt aufführen. Das IRO (International Relations Office) hat zwar nur wenige Stunden am Tag offen, reagiert aber promt auf E-Mails und die Leute dort sind immer freundlich. In der Woche vor Studienbeginn findet jeweils ein obligatorischer Einführungstag statt. Dabei erfährt man vormittags dank ein paar Vorträgen einiges über die Uni, die Niederlande allgemein und die wichtigsten Dinge, mit denen man sich in den ersten Tagen konfrontiert sieht. Dann folgt ein Lunchpaket. Danach gibt’s eine kleine Stadtführung, während welcher man die wichtigsten Uni Lokalitäten kennenlernt. Auch eine Einführung in die Bibliothek und ins EleUM (online Studienplattform) ist Teil des Programms.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Wenn man mit „einheimische Studierende“ alle regulären Studenten versteht, war der Kontakt unvermeidlich und damit sehr leicht herzustellen, angenehm und bereichernd. Aufgrund des PBL Systems (siehe letzter Punkt) hat man intensiveren Kontakt zu seinen Kommilitonen als man das in Bern kennt. Wenn man mit „einheimische Studierende“ die Niederländer meint, sieht die Sache etwas schwieriger aus (mal abgesehen von denen im eigenen Tutorial). Dies lag in meinem Fall daran, dass ich mich primär mit anderen Austauschstudenten abgegeben habe, was sich quasi von selbst ergibt wenn man in einem Guesthouse wohnt. Besucht man aber beispielsweise den Unisport, kann man schnell auch niederländische Studis finden, die im Allgemeinen sehr offen sind. Der Kontakt mit anderen Austauschstudenten war toll! Es hat so viele davon, dass sicher jeder Freunde findet. Wie gesagt, wenn man in einem Guesthouse wohnt, geschieht das eigentlich von alleine. Aber auch sonst wird vieles organisiert, wo man leicht neue Kumpels findet. Vor allem ESN Maastricht bietet einiges. Ich empfehle allen ausdrücklich gerade in den ersten Wochen an möglichst vielen ESN Events teilzunehmen (einzig für absolute Antialkoholiker könnte es nervig sein). Nebst quasi-fixen Terminen wie dem International Drink montagabends habe ich einige Städtetrips und sonstige Parties mit anderen Austauschstudis erlebt. Wieder gilt: It’s up to you! Alle Möglichkeiten sind da!

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Mit Englisch kommt man an der Uni aber auch in der Stadt praktisch überall durch. Um es kurz zu machen: Meine Kenntnisse reichten um in einem etwa 40-minütigen Vortrag eine gute Note zu erhalten und meine Kurse zu meistern. Dabei war ich vor meinem Erasmus-Semester noch nie länger als zwei Wochen in einem englischsprachigen Land. Nebst Englisch hat man aber immer auch die Gelegenheit andere vielleicht mal erlernte Sprachen aufzufrischen. In meinem Fall waren das Italienisch und Französisch, da es viele Italiener aber auch einige Franzosen, Kanadier und Belgier in Maastricht hatte. Daneben finden sich immer auch viele spanisch Sprechende. Natürlich erschöpft sich die sprachliche Vielfalt der Studenten in Maastricht darin noch nicht. Niederländisch muss man nicht können, auch wenn es einem in der einen oder anderen Situation das Leben erleichtert (Produktbeschreibung im Laden oder Durchsagen im Zug). Der Vollständigkeit halber sollen an dieser Stelle auch die Massen an deutschen Studenten erwähnt werden, die einem jeden Tag vor Augen führen wie schlecht wir Schweizer eigentlich Deutsch können.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Economic and Social Policy Research (entspricht in etwa “Applied Data Analysis“ an der Uni Bern)
  • Psychology and Economics
  • Corporate and Venture Finance

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

  • Economic and Social Policy Research: Primär geht es um das Verstehen/Interpretieren von Outputs in empirischen Fachbeiträgen und um die Umsetzung einer ökonometrischen Analyse mittels STATA. Der Kurs ist sehr anwendungsorientiert, mit vielen Übungen, und Theorie wird nie nur der Theorie willen behandelt. Am Ende mussten/durften wir selbst ein empirisches Paper schreiben. In Maastricht wird der Kurs als ideale Vorbereitung auf eine empirische Masterarbeit gesehen.
  • Psychology and Economics: Wer noch nie etwas von Psychologie und den Unzulänglichkeiten des menschlichen Denkens (Stichwort: bounded rationality) gehört hat, erhält in diesem Kurs eine sehr interessante Einführung. Im ersten Teil wird das Buch „Rational Choice in an Uncertain World“ von Hastie and Dawes durchgearbeitet. Der zweite Teil war dann der Glückforschung gewidmet. Die Verbindung zu ökonomischen Konzepten blieb leider etwas dürftig. Interessant ist der Kurs aber sowohl für BWL als auch VWL Studis allemal, gerade weil er eine Abwechslung bietet.
  • Corporate and Venture Finance: Ausschliesslich Paper-basiert (i.d.R. etwa 3 Paper pro Session, also gut 100 Seiten zweimal die Woche) und äusserst aufwendig (2 Case Studies, 1-2 Vorträge). Grundlagen zu Themen wie Optimal Capital Structure, CAPM, WACC, aber auch Bilanzierung müssen sitzen, dann profitiert man bestimmt von diesem Kurs. Alles in allem also nur zu empfehlen für Leute, die sich wirklich zuhause fühlen in diesem Gebiet.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Grundsätzlich verfolgen die Niederländer einen viel pragmatischeren Ansatz als wir in der Schweiz. Das gilt sowohl für das Fachliche als auch das Administrative. So hat die vermittelte Materie stets einen deutlichen praktischen Bezug. Theorie wird immer mit kleineren oder grösseren Übungen „getestet“. Das steigert meiner Meinung nach die Motivation stark, da man ein konkretes Ziel (für was lerne/mache ich das überhaupt?!) vor Augen hat. Was die Bürokratie betrifft, ist diese nicht unbedingt weniger als in der Schweiz, doch geht alles viel schneller von statten; man wird nicht ständig von Pontius zu Pilatus geschickt. Ein weiterer Pluspunkt ist der intensive Austausch und die Zusammenarbeit mit den Kommilitonen aufgrund des PBL Systems, wodurch sich leicht Kontakte knüpfen lassen.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Im PBL System spielen Vorlesungen eine untergeordnete Rolle. Für meinen Geschmack hätten es ruhig ein paar mehr sein können. Die sehr umfangreiche Lektüre jede Woche birgt die Gefahr zu viel Literatur zu berücksichtigen und dann aus zeitlichen Gründen nur oberflächlich darauf eingehen zu können.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Es ist kaum möglich aus all den tollen Erlebnissen ein bestimmtes hervorzuheben. Dafür gab es zu viele unvergessliche Stunden mit Leuten aus aller Welt. Daneben zählen aber sicher die kleinen Städtetrips an den Wochenenden zu meinen Favoriten. Dafür eignet sich Maastricht übrigens wegen seiner (auf Westeuropa bezogen) zentralen Lage besonders gut.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Zum einen die Tatsache, dass ich einsehen musste, dass ich einen Kurs weniger als geplant erfolgreich abschliessen kann, weil mir einfach die Basics dazu fehlten. Zum anderen ist ein Grossteil der Mitbewohner meines Gangs nach etwa der Hälfte der Zeit in die USA zurückgekehrt, was zur Folge hatte, dass es ziemlich langweilig und ruhig wurde. Allerdings läuft im Guesthouse ohnehin genug, so dass es zu verschmerzen war (und die Ruhe hat ja ab und an auch ihr Gutes).

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Wenn ich wieder wählen könnte, würde ich mich für ein Zimmer des Guesthouse am Volksplein entscheiden – günstiger, näher an Uni und Zentrum und überschaubarer, was den Zusammenhalt unter den Bewohnern förderte (war einige Male dort bei Freunden).

Seid euch bitte bewusst, dass die Uni Maastricht mit dem PBL System (Problem Based Learning) einen klar anderen Ansatz der Lehre verfolgt als man das von Bern her kennt! Vereinfacht bedeutet PBL, dass man in Gruppen von plus minus 12 Studis eingeteilt wird – zu vergleichen mit Proseminaren und Seminaren in Bern. Vorlesungen werden nur selten (1-3 pro Kurs) eingestreut. Pro Fach finden pro Woche jeweils 2 Sessions à 2h statt. Als Vorbereitung auf so eine Session gibt es immer sehr (sehr) viel zu lesen! Damit wird die geringe Präsenzzeit durch Selbststudium kompensiert. Auf etwa 7 Wochen (so lange dauert ein Block, während dem man einen Kurs belegt) darf man i.d.R. etwa 2 Sessions fehlen, ansonsten herrscht Anwesenheitspflicht. Jede Session wird normalerweise von einem der Studis geleitet (Vortrag und Diskussionsleitung). Ein Tutor (fortgeschrittener Studi, Dr. oder Prof.) hält sich im Hintergrund, ist aber immer da, um sicherzustellen, dass die wichtigsten Punkte des Stoffs abgedeckt werden. Im Übrigen werden Dinge wie die Leitung der Session, die Diskussionsbeteiligung und allfällige Arbeiten, die man während dem Block abgibt, auch bewertet. Das alles bedingt also, dass man stets am Ball bleibt und sich vorbereitet. Der Vorteil dabei ist, dass die eigentliche Prüfungsvorbereitung dann nicht mehr so aufwendig ist. Von einem regulären Studenten in Maastricht wird erwartet, dass er pro Block 2 Kurse besucht. Austauschstudenten, insbesondere auf Master-Stufe (!), würde ich aber empfehlen, zumindest im ersten der beiden Blocks nur einen Kurs zu wählen. Der Aufwand ist wirklich nicht ohne im Vergleich zu Bern. All das tönt jetzt vielleicht ein wenig heftig… ist aber durchaus interessant und erfolgsversprechend. Ein paar positive Nebeneffekte des Systems habe ich ja bereits weiter oben erwähnt. Die Interpretation von PBL kann je nach Professor aber stark variieren, weshalb es sich lohnt im Vorfeld den Kursaufbau und die Kriterien der Leistungsbeurteilung gut zu studieren.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe im “Volksplein” gewohnt. Dies ist eines der Studentenhäuser, welche von UM Guesthouse verwaltet werden. Wir waren jeweils 4 oder 5 StudentInnen in einer Wohnung mit einer Küche, Dusche und zwei WCs. Dabei wurde mir diese Wohnmöglichkeit von der Universität selbst empfohlen.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung von Seiten der Maastricht University war sehr gut. Die Hilfe erfolgte immer schnell und einfach via E-Mail oder dem Informations-Office an der Universität selbst. Vor dem Semesterstart gab es zudem zwei Tage eine Einführung in das spezielle Lernsystem in Maastricht sowie eine Führung durch die Universität und die Stadt.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Kontakt zu niederländischen Studenten hatte ich einzig und allein mit meinem „Buddy“ und der war gut. Jedoch habe ich viele gute Kontakte mit Austauschstudenten weltweit knüpfen können.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Mit dem Unterricht in Englisch bin ich gut zurechtgekommen. Mit dem Niederländischen hatte ich zu Beginn ein bisschen mühe. Dies hat sich jedoch, dank zwei intensiven Sprachkursen rasch geändert.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Period 1: Information Management (6.5 ECTS); Dutch for German Speakers 1 (1.5 ECTS)

Period 2: Global Supply Chain Management (6.5 ECTS); Dutch for German Speakers 2 (1.5 ECTS)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Den „Global Supply Chain Management“ Kurs fand ich genial: Starker Praxisbezug und hat dabei gar nichts mit dem „Logistik“ Kurs an der Universität Bern gemeinsam. Zudem fand ich die beiden Niederländisch Kurse gut: Man bekommt einen guten Einblick in deren Kultur.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

  1. Ein Semester wird in drei Perioden unterteilt. Man bekommt damit die Möglichkeit, sich pro Periode mit nur zwei Kursen vertieft zu beschäftigen, welche bereits in der achten Woche geprüft werden.
  2. Die Administration und Organisation der verschiedenen Kurse sowie Prüfungen verläuft an der Maastricht University um einiges besser!

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Der ganze Lernstoff wird den StudentInnen nur anhand von rund 30 unterschiedlichen wissenschaftlichen Artikeln beigebracht, was aus meiner Sicht zu wenig Input von Seiten der Universität selbst ist.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Auf jeden Fall das soziale Leben neben und an der Universität: Was sicher das Kennenlernen der Niederländischen Kultur und Land jedoch auch das Kennenlernen von Menschen aus der ganzen Welt beinhaltet.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Das absolut unsoziale Verhalten bei den verschiedenen Gruppenarbeiten.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Die beiden ESN-Ausflüge: Discovery Holland und Discovery Belgium sind wirklich empfehlenswert. Also unbedingt teilnehmen!

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe in einem Guesthouse der Universität gewohnt. Die Gebäude sind unterteilt in C- und P-Building und wurden mir von der Universität empfohlen. Für ausländische Studenten ist es die einfachste Art, eine Wohnung zu finden. Die Preise sind jedoch verhältnismässig teuer. Die Uni hat mich ein paar Monate vor Beginn des Austausches kontaktiert und mir diese Möglichkeit angeboten. Es empfiehlt sich, möglichst früh ein Zimmer zu reservieren, da die Nachfrage ziemlich gross ist. Die meisten ausländischen Studenten leben dort, weshalb immer viel los war.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Uni war hervorragend. Maastricht hat einen sehr grossen Anteil ausländischer Studenten, weshalb das IRO sehr gute Kenntnisse hatte und bei jedem Problem Auskunft geben konnte. Auch die Erasmus-Community war sehr gross und bestand aus Festangestellten und Freiwilligen.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu Austauschstudenten erfolgt praktisch von alleine, da man sehr viele Events hat, an welchen man auch unbedingt teilnehmen sollte. Zu Beginn wird eine ganze Woche organisiert, bei welcher man die Stadt kennenlernt und alles gezeigt wird. Dabei lernt man auch viele Studenten kennen. Da ich bereits eine Woche früher nach Maastricht gereist bin (INKOM 2014), hatte ich ebenfalls Kontakt zu einheimischen Studierenden. Die Kurse bestehen oft aus einer Mischung aus Einheimischen- und Austauschstudenten. Es ist jedoch viel einfacher in Kontakt mit Austauschstudenten zu treten.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Solange man Englisch spricht, ist die Kommunikation kein Problem. In Holland kann praktisch jeder Englisch, weshalb ich auch kein Holländisch gelernt habe.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Brand Management (6.5 ECTS) – der Kurs war sehr aufwändig, jedoch hatte man eine gute Einsicht in das Thema Brand Management. Teil des Kurses waren auch Workshops und Challenges mit P&G und Pensionsfonds. Diese Challenges führten dazu, dass man die Theorie auch anwenden konnte.
  • Internet Economics (6.5 ECTS) – sehr theoretischer Kurs, welcher nicht von vielen Studenten besucht wird. Für Studenten, welche nicht sehr interessiert in dieses Thema sind, eher nicht zu empfehlen.
  • Entrepreneurship & Innovation (6.5 ECTS) – Masterkurs, in welchem keine Prüfung besteht. Die Note besteht aus verschiedenen Gruppenarbeiten und individuellen Assignments. Das Thema Entrepreneurship & Innovation wurde durch den Aufbau des Kurses (Case Studies, Facilitation, keine Prüfung) sehr gut behandelt.
  • Economic Analysis of Social Behavior (6.5 ECTS) – wurde hauptsächlich von Austauschstudenten besucht. Ermöglicht einen neuen Einblick in das Thema Economics, da man nicht mit Modellen arbeitet sondern Modelle kreiert. Ist jedoch zum Teil sehr abstrakt und neu.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

  • Entrepreneurship & Innovation – der Kurs bietet Studenten optimal die Möglichkeit, innovativ und kreativ zu sein. Der Umstand, dass keine Prüfung besteht, bietet sich bei diesem Thema an.
  • Economic Analysis of Social Behavior – zeigt ein neues Denken auf, was aufwändig jedoch auch sehr spannend sein kann.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

An der Universität Maastricht wird ein anderes System praktiziert, welches PBL (Problem Based Learning) genannt wird. Kurz zusammengefasst heisst dies, dass man den ganzen Stoff in Gruppen erarbeitet und keine eigentlichen Vorlesungen hat. PBL ist zwar mit viel Aufwand verbunden, welcher auch während des Semesters anfällt, jedoch lernt man viel und hat einen ganz anderen Bezug zur Vorlesung. Ausserdem besteht das Semester aus 3 Perioden, in welchen nur jeweils 2 Kurse belegt werden können. Dadurch kann man sich intensiver mit der Materie der Vorlesung beschäftigen. Für Studenten, welche gar nichts machen möchten, eher nicht geeignet.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Eigentlich nichts. Maastricht ist die optimale Stadt für ein Austauschsemester, da es sehr international ist und die Universität im Verhältnis zur Stadt sehr gross ist. Dies führt dazu, dass das Studentenleben allgegenwärtig ist. PBL ist mit Aufwand verbunden. ECTS werden nicht verschenkt.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Mein Highlight waren die vielen neuen Leute, welche ich kennengelernt habe. Da Maastricht ziemlich zentral in Europa liegt, kann man perfekt am Wochenende durch Europa reisen. ESN organisiert auch Weekendtrips, an welchen man teilnehmen kann. Diese Events, kombiniert mit den neuen Leuten aus aller Welt, waren meine Highlights während meines Auslandaufenthalts.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Erkenntnis, dass ich es verpasst habe, bereits während meines Bachelors ein Auslandaufenthalt zu machen.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Unbedingt als Erstes ein Fahrrad organisieren, da man mit einem Fahrrad überall hinkommt. Maastricht hat etwa dieselbe Grösse wie Bern. Wenn man mit dem Zug reist, das Fahrrad nicht am Bahnhof abstellen, da es dort gerne geklaut wird. Auch wenn man bereits in gewissen Städten war, unbedingt mit neuen Studenten oder Erasmus mitreisen, da diese Events einmalig sind.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Während meines Austauschaufenthalts habe ich im Guesthouse (p-building, Brouwersweg 100) für Exchange Studenten gewohnt. Diese Unterkunft wurde mir von der Universität selber angeboten.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung war ausgezeichnet – das internationale Büro der Uni hat bei Fragen immer sofort und kompetent geantwortet. Informationsmails wurden vor dem Aufenthalt verschickt. Während der ersten zwei Tage wurde man auch in einem Einführungsprogramm über alles informiert. Meiner Meinung nach ist diese Uni hervorragend organisiert.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Kontakt zu einheimischen Studenten hat man kaum, zumal in Maastricht selber auch wenige Holländer studieren (mehrheitlich Deutsche und auch Belgier). Im Guesthouse aber hat man sehr viel Kontakt zu anderen Austauschstudenten, da man am selben Ort wohnt und im Guesthouse selber auch viele Parties stattfinden.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Holländer sprechen ausgezeichnet Englisch und auch die Austauschstudenten hatten ein sehr hohes Englischniveau. In der Uni ist auch alles auf Englisch, das kann am Anfang herausfordernd sein, da man sehr oft aktiv mitmachen und auch viele Präsentationen halten muss. Mit der Zeit aber gewöhnt man sich daran – mein Englisch hat sich extrem verbessert!

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Psychology and Economics (6.5 ECTS)
  • Behavioral Finance (6.5 ECTS)
  • Operational Strategy (6.5 ECTS)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Psychology and Economics war sehr spannend und das PBL System ist hier auch sehr gut geeignet. Auch Operational Strategy hat mich überzeugt (obwohl ein paar Vorlesungen und mehr Übungen auch hilfreich gewesen wären).

Behavioral Finance hingegen war viel zu theoretisch und allgemein bin ich der Meinung, dass das PBL System nicht für Finance geeignet ist. Es werden keine Übungen und Cases gelöst, sondern mehrheitlich Präsentationen über Artikel gehalten. Zudem fühlen sich viele Studenten wegen der Benotung der Participation dazu motiviert, irgendwas zu sagen, was mehrheitlich nicht unbedingt gewinnbringend ist. Ich habe aber Mastervorlesungen besucht, kann also nichts zu den Finance Kursen im Bachelor sagen.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das PBL System hat Vorteile gegenüber unserem System. Allerdings ist es nicht in allen Gebieten gleich geeignet (ungeeignet für Finance). Allerdings ist man meist besser für die Prüfung am Ende vorbereitet, da man durch Präsentationen etc. dazu gezwungen ist, sich schon frühzeitig mit dem Stoff auseinander zu setzen.

Ein positiver Punkt ist definitiv auch das etwas lebhaftere Studentenleben verglichen mit Bern.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Wie bereits öfters erwähnt, hat mich das PBL System beim Finance Kurs überhaupt nicht überzeugt.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Das grösste Highlight meines Aufenthalts war definitiv die Tatsache, dass sich so viele internationale Studenten für Maastricht entscheiden und man dadurch Leute aus aller Welt kennenlernt. Von Brasilianern, Kolumbianern, Argentiniern, US-Amerikanern, Kanadiern, Australiern, sogar Südafrikanern – in Maastricht kann man Leute aus aller Welt kennenlernen (als Europäer ist man eher in der Minderheit).

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Ich erlebte keine Enttäuschungen während meines Aufenthalts.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Ich würde Maastricht definitiv weiterempfehlen! Es ist eine gute Uni, die einem den Stoff auf andere Art vermittelt. Zudem ermöglicht das Zusammenleben mit anderen Studenten aus aller Welt den Aufbau eines internationalen Freundeskreises!

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Durch eine Nachricht der Universität wurde mir das guesthouse empfohlen. Dies ist eine Unterkunft mit vielen Austauschstudenten. Es gibt die Wahl zwischen einzel/ Doppelzimmer sowie einer geteilten Küche oder einer Küche im Zimmer. Ich wählte die teuerste Variante, Einzelzimmer mit persönlicher Küche. Diese Variante hat Vor- und Nachteile: Man hat keinen Gemeinschaftsraum im Korridor und lernt dadurch nicht sehr viele Leute in diesem Gebäude kennen. Deshalb ging ich zu Beginn oft in die Lobby und habe irgendwelche Menschen angesprochen. Allerdings sind die Gemeinschaftsküchen oft sehr schmutzig. Jede einzelne muss wissen, was ihr lieber ist. Allerdings ist das Guesthouse (vor allem die Einzelzimmer und -küche) im Vergleich zu privaten Wohnungen viel teurer, aber man lernt schneller mehr Leute kennen.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Es gab 2 Tage introduction days welche das Problem Based System erklären und uns darauf einführten. Die Uni hat uns gut begleitet und bei Fragen jeweils schnell geantwortet, die Mitarbeitende waren jeweils sehr freundlich.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu den einheimischen war praktisch nicht vorhanden. Allerdings lernt man durch diverse Events von einer Austauschstudenten-Organisation extrem viele Austauschstudenten kennen. Jeder und jede ist in derselben Situation und so findet man sich sehr schnell zurecht und schliesst tolle Freundschaften.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

In den Niederlanden spricht praktisch jeder englisch. Das Englisch-Niveau der Holländer ist sehr gut, somit hat man mit englisch keine Probleme. Durch den Kontakt zu den anderen Austauschstudenten mit der Muttersprache englisch hat sich mein englisch sehr verbessert. Die Unterrichtssprache ist ebenfalls meistens englisch und durch das Unterrichtssystem der Uni verliert man sehr schnell die Hemmungen, im Unterricht englisch zu sprechen. Zusätzlich ist Maastricht sehr nah an Deutschland gelegen, also könnte man manchmal sogar Deutsch sprechen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Project and Process Management (3. Quartal)
  • International Financial Management (3. Quartal)
  • Decision support system (4. Quartal)
  • Options and futures (4. Quartal)
  • Real Estate Investment and Valuation (Skill Kurs)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Die Finance Kurse fand ich äusserst interessant, obwohl Kurse mit deutlich weniger Aufwand gewählt werden können. Allgemein weden die Finance Kurse als die schwierigeren der Uni angesehen. In Options and Futures hatte ich den besten Tutor (Unterrichtender) meiner gesamten Uni Zeit.

Project and Process Management ist ein sehr aufwändiger, aber einfacher Kurs. Diesen würde ich nicht empfehlen.

In Decision support system programmiert man in Excel ein eigenes kleines Programm. Dies hat Spass gemacht, man hat viele Freiheiten und lernt viel in Excel.

Real estate investment ist ein Skill kurs nach dem 5. Quartal. Die Skillkurse sind normalerweise äusserst gemütlich, aber dieser Kurs war mit sehr viel Aufwand verbunden.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Für eine kurze Zeit ist das PBL sehr spannend. Vor jedem Tutorial muss die Literatur gelesen und überarbeitet werden. Während den Tutorials ist jeder dazu aufgerufen, aktiv mitzumachen und zur Diskussion beizutragen. Ausserdem muss meistens ein Student (oder eine Gruppe) das gesamte Tutorial leiten (Fragen vorbereiten, Präsentationen durchführen, Diskussionen vorbereiten und leiten). Diese Unterrichtsform bedeutet mehr Aufwand für den Studenten, aber es werden gleichzeitig viele Soft Skills erlernt. Der Unterrichtsstoff bleibt nachhaltiger und man setzt sich intensiver mit der Materie auseinander.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Auch wenn das PBL viele Vorteile hat, gibt es auch schlechte Punkte: Die Tutors, die Personen welche die Tutorials leiten, haben einen grossen Einfluss auf die Qualität des Kurses und sogar auf die Note. Diese Tutors sind aber meistens PhD Studenten und somit noch nicht allzu erfahren. Trotzdem kann der Einfluss auf die Note je nachdem bis zu 30/40% sein.

Auch Gruppenarbeiten funktionierten häufiger als erwartet nicht wirklich, dies ist die negative Seite von den vielen Gruppenprojekten.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Ganz klar die vielen neuen Freundschaften mit Leuten aus der ganzen Welt. Man ist nur für eine «kurze» Zeit zusammen und lernt sich dennoch sehr gut kennen und erlebt viele gemeinsame Dinge. Man wird die Vorurteile von Leuten aus anderen Ländern los (oder auch nicht) und lernt Dinge aus anderen Ländern, die man sonst nie erfahren würde.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Es ist nicht eine Enttäuschung, aber ich dachte, ich hätte mehr Freizeit. Allerdings wählte ich aufwändige Kurse und 30 ECTS, also kann dies auch anders gemacht werden mit deutlich weniger Aufwand.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Schaut möglicherweise auch auf dem privaten Markt für eine Unterkunft, da das guesthouse im Preis/Leistungsverhältnis sehr teuer ist. Allerdings sind die meisten Studenten im guesthouse, also ist da am meisten los.

Und stell dich darauf ein, dass du viel verreisen wirst, auch wenn du normalerweise in Europa wohnst. Maastricht ist wunderschön, aber nicht sehr spannend um jedes Wochenende da zu bleiben somit wirst du wahrscheinlich viel mit den anderen Austauschstudenten verreisen.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe im Guesthouse am Browersweg 100 gewohnt. Mit dem Fahrrad ist man in 5 Minuten im Stadtzentrum oder an der Uni. Allerdings liegt es ziemlich weit vom Bahnhof entfernt, was aber nicht weiter schlimm ist. Mein Zimmer war zwar nicht riesig, hat aber allemal ausgereicht. Ein grosses Plus war, dass man sehr schnell Kontakt zu anderen Austauschstudenten geknüpft hat, da die meisten im Guesthouse wohnen. Draussen gibt es zudem noch einen Tennisplatz, einen Basketballplatz und eine riesige Wiese, wo man auch immer Leute angetroffen hat, die im Guesthouse wohnen. Gleich um die Ecke war auch eine Art Einkaufszentrum, wo man die nötigen Wocheneinkäufe machen konnte. Einzig die Sauberkeit liess zu wünschen übrig. Sobald sich 15 Leute ein Bad und eine Küche teilen, kann es schnell ein wenig dreckig werden. 

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Zu Beginn gab es 2 „Introduction Days“, welche dazu dienten sich ein wenig in der Stadt zurecht zu finden, die Uni-Gebäude kennen zu lernen und das PBL-System ein erstes Mal anzuwenden. Dies ist eine gute Vorbereitung auf den ersten Uni-Tag.

Auch während des Semesters war die Betreuung durch die Gastuni hervorragend. Bei jeder Frage, die ich hatte, wurde mir schnell und ausführlich geholfen.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Die meisten einheimischen Studenten bleiben eher unter sich, wenn sie nicht anders müssen. Dadurch, dass man einige Gruppenarbeiten hatte und die Gruppen jeweils nicht selber bestimmen konnte, kam man aber trotzdem auch in Kontakt mit einheimischen Studierenden.

Den meisten Kontakt hatte ich aber trotzdem mit Austauschstudenten, schon allein wegen der Wohnsituation.

Dazu kommt, dass ISN Maastricht (International Students Network) viele Events und Reisen organisiert, die sich gut eignen um neue Kontakte zu knüpfen, was sich aber halt auch vor allem auf Austauschstudenten beschränkt.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

So ziemlich jeder in Maastricht spricht entweder Englisch, Deutsch oder Französisch. Dies erleichtert es einem im Alltag. In der Uni wird eigentlich generell nur Englisch gesprochen. Allerdings hört man auch sehr viel Deutsch, da ein grosser Teil der Studenten an der SBE Deutsche sind. Das Englischniveau in den PBL-Sessions ist für uns als Schweizer keine riesige Herausforderung. Ich würde sogar behaupten, dass ich meine Englisch-Kenntnisse verbessert habe, durch den vielen Kontakt mit den anderen Austauschstudenten.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Period 4:

- Process and Project Management (6.5 ECTS)

- Managing Diversity and Global Communication Skills (4 ECTS)

 

Period 5:

- Strategic Management of Technology and Innovation (6.5 ECTS)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

“Process and Project Management” hat mir sehr gut gefallen, da der Kurs gut gegliedert ist und spannend aufgebaut ist. Anhand vieler Beispiele konnte man sich gut in das Thema einarbeiten.

Auch “Managing Diversity and Global Communication Skills” mochte ich, da dieser Kurs fast nur aus Austauschstudenten bestand. So gelang man zu einen wunderbaren Einblick in verschiedene kulturelle Normen und Stereotypen, die es zu beachten gilt, wenn man mit Menschen diversen kulturellen Hintergrundes zu tun hat.

Weniger gut gefiel mir der Kurs “Strategic Management of Technology and Innovation”. Das Fallbeispiel, das zu lösen ist, erlaubt zwar einen guten Blick in die Praxis. Allerdings hat der Kurs, meiner Meinung nach nicht wirklich eine fassbare Struktur und oft ist nicht wirklich klar, was eigentlich das Essentielle ist.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das PBL System in Maastricht gefiel mir besser als die Vorlesungen im grossen Stil, wie man es grösstenteils von der Uni Bern kennt. Auch wenn die Atmosphäre manchmal ein wenig gezwungen war, hat man doch den Vorteil, gut auf die Prüfung vorbereitet zu sein und auch nachhaltig etwas zu lernen. Durch die vertieften Diskussionen, kann man gleich prüfen, ob die gelesenen Kapitel des Buches auch richtig verstanden wurden.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Man kann nirgends so schön schwimmen gehen, wie in der Aare ;-)

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Stadt selbst war schon ein Highlight. Klein, aber wunderschön und gemütlich. Die Leute sind alle sehr freundlich. Zudem war es toll, dass Maastricht so zentral in Europa liegt, was einem Wochenendausflüge nach Belgien, Deutschland, Frankreich, etc. ermöglicht. Für mich war daher eines der Highlights, eine Reise nach Brügge und Ghent. Ein weiteres Highlight war der monatlich stattfindende, berühmtberüchtigte „Cantus“. Dazu kann ich gar nicht viel mehr sagen. Am besten selber erleben.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Enttäuschungen gab es für mich keine.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Ich denke, es ist wichtig sich immer frühzeitig über Deadlines und Prüfungsanmeldungsfristen zu informieren, da es von Kurs zu Kurs verschieden ist und die Uni, was das betrifft, sehr streng ist. Aber keine Angst: Es gibt immer wieder Reminder, damit man auch nichts vergisst. Für das Leben allgemein in Maastricht ist es sicher von Vorteil ein Fahrrad zu kaufen. Auf Facebook gibt es dafür eine entsprechende Gruppe, wo man das bequem tun kann. Zudem würde ich empfehlen an möglichst vielen Aktivitäten teilzunehmen, um schnell Anschluss zu finden. Und unbedingt bei Piano B Pizza essen und bei Teazone einen Tee trinken gehen ;-)

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe in Maastricht in einer WG gewohnt, welche ich mit 3 regulären Studentinnen geteilt habe. Die Wohnung befand sich etwas ausserhalb, in der Nähe des UM Sports Centers. Die SBE war aber mit dem Fahrrad in 15 Minuten zu erreichen. Die Unterkunft habe ich über eine Facebook Seite gefunden. Sie heisst „Maastricht Student Room MSR-group - Search/Offer“. Kleiner Tipp: Adresse der Wohnung prüfen und mit den Eigentümern skypen, um zumindest etwas sicherer zu sein, dass alles mit rechten Dingen zu und her geht.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Gastuni war super. Bereits im Vorfeld bekam man eine Broschüre mit hilfreichen Tipps und Tricks zugeschickt. Auch die Website des International Offices bietet viele Informationen und das IRO steht einem in Maastricht mit einem Schalter und per Email schnell und hilfreich zur Verfügung.

Es gab ein zweitägiges Orientierungsprogramm, welches in kleinen Gruppen absolviert wird (gute Möglichkeit für erste Kontakte). Dabei wird der Campus vorgestellt, es gibt ein Mittagessen, eine Stadtführung, eine erste PBL Session und ein Willkommensapéro – perfekter Start ins Erasmsussemester.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Da die Universität in Maastricht allgemein sehr international ist, ist die Mehrheit aller Studenten ziemlich offen. Durchs PBL bedingt kommt man ziemlich schnell mit den anderen Studierenden in seinem Kurs in Kontakt, wobei alle immer positiv auf Austauschstudenten reagiert haben.

Der Kontakt zu anderen Austauschstudenten war auch sehr einfach herzustellen durch das oben genannte Orientierungsprogramm und die von ISN (International Student Network) organisierten Veranstaltungen und Partys.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Sprachlich hatte ich keine Mühe, da alle Kurse in Englisch stattfinden. Durch die Nähe zu Deutschland und die vielen deutschen Touristen und Studenten ist auch Deutsch ziemlich verbreitet in Maastricht. Zudem sprechen alle Leute aus den Niederlanden fast perfekt Englisch, was die Kommunikation sehr vereinfacht.

Ansonsten kann man den Sprachkurs „Dutch for German speakers“ von der Uni besuchen zu einem fairen Preis, um sich beim Einkaufen, am Bahnhof, im Restaurant etc. auf holländisch zu Verständigen (Achtung: keine Anrechnung des ECTS-Punktes).

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe den Kurs “Cases in Management Information Systems” in der ersten Periode besucht und den Kurs „Data Management“ in der zweiten Periode.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Beide.

Im Kurs „Cases in Management Information Systems“ werden Harvard Cases besprochen, welche einen spannenden Praxisbezug herstellen. Zudem war der Arbeitsaufwand für die Maastricht Universität eher gering. So schreibt man keine Prüfung am Ende der Periode, sondern der Leistungsnachweis bestteht aus  einer Case Study in Gruppenarbeit, das Leiten einer Lektion und einer individuellen Case Study, was alles bereits während der Periode erledigt werden kann.

„Data Managment“ hingegen ist nicht zu unterschätzen, der Arbeitsaufwand ist viel höher und die Materie anspruchsvoller. Allerdings profitiert man ziemlich davon –  ich habe dadurch SQL theoretisch erlernt und dann praktisch in einem Projekt (Erstellen einer Datenbank) angewendet. Die Schlussprüfung war Openbook und sehr fair!

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Durch das PBL-System habe ich gelernt, Vorträge in Englisch zu halten, meine Meinungen hervorzubringen und auch zu begründen. Dies alles wird an der Uni Bern meiner Meinung nach zu wenig gefördert.

Man setzt sich zudem sehr viel intensiver  mit den Inhalten auseinander, da man pro Periode maximal 2 Kurse besucht und dazu jeweils 2 Tutorien pro Woche hat.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Gewisse Inhalte sind zu komplex, um im PBL erlernt zu werden – da wären Vorlesungen nötig, was in Maastricht im Vergleich zu Bern nicht allzu oft vorkommt. Die „participation grades“  - zum Teil „erzwungenes“ Teilnehmen an den Diskussionen und sehr individuell bewertet von den Tutoren.

Die Organisation mit Freunden wird schwieriger, da praktisch jeder einen „individuellen“ Stundenplan hat durch die verschiedenen kleinen PBL- Gruppen.

Die Arbeitsbelastung ist höher als in Bern und die Bibliothek in der Stadt ist zu stark ausgelastet – Stichwort German Run.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Das Schliessen neuer Freundschaften und das damit verbundene Kennenlernen von neuen Kulturen, das Durchsetzen in einem fremden Land und in einer fremden Sprache, anderer Ansatz an der Universität und die tollen Reisen innerhalb der Niederlanden und Belgien. Und allgemein: Maastricht – die Stadt ist wunderschön!

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Gab es keine.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Zimmer organisieren bevor Ankunft in Maastricht. Von Anfang an ein Fahrrad mieten und Maastricht mit dem Fahrrad erkunden. Einen Cantus besuchen – einmalige Erfahrung garantiert. Grouptickets von NL (Zugunternehmen in den Niederlanden) benützen, um günstig innerhalb den Niederlanden zu verreisen. Die Caves besuchen – eindrücklich! Wenn möglich nicht 2 x 2 Kurse besuchen, da sonst grosser Arbeitsaufwand. Entweder wirklich früh aufstehen in der Prüfungsphase oder sich einen anderen Lernplatz suchen als die Bibliothek in der Stadt (Bsp. In der Faculty of Science, UM Sports Center, Randwyck Bibliothek).

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Besonderheiten

  • Um Vorlesungen auf Masterstufe an der Universität Maastricht zu absolvieren, muss bei der Anmeldung eine Kopie des Bachelor-Diploms beigelegt werden.
  • Erforderliche Sprachkenntnisse: "Since the official language at our School is English and all courses are taught in English, you are required to have an advanced level of the English language (comparable to the level B2 of the Common European Framework of Reference) to be able to successfully complete your courses at our School (note that we do not require any proof of an English Language Test Score)."