Departement Betriebswirtschaftslehre

Université Paris Cité (Frankreich)

Unterrichtssprache

Französisch

Erfahrungsberichte

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe meine Unterkunft in Paris eher durch Zufall gefunden. Zuerst habe ich für ein Zimmer bei der CIUP beworben, diese hatten jedoch keine Zimmer mehr frei. Danach habe ich mich bei einem privaten Studentenheim erkundigt. Dort waren sie jedoch ausserordentlich kompliziert und erwarteten von mir das ich die Miete drei Monate im Voraus bezahle. Ausserdem verlangen diese privaten Studentenheime Bearbeitungsgebühren die relativ hoch sind. Schlussendlich kam ich in einem kleinen Studio in der Nähe des Jardin des Plantes unter. Eine Bekannter meiner Mutter kannte jemanden in Paris der ein Studio vermietete und dieses wurde zufälligerweise gerade frei. Das Studio befand sich in einem sehr schönen und ungefährlichen Quartier von Paris mit dem Jardin des Plantes direkt vor der Haustüre. Es war relativ zentral gelegen, jedoch musste ich jeden Tag rund 45 Minuten Metro fahren, da sich die Rechtsfakultät der Uni etwas ausserhalb in Malakoff befindet. Das Studio war leider sehr sehr klein und extrem teuer.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Am Anfang gab es eine Einführungswoche. Diese findet aber soviel ich weiss nur Anfangs Herbstsemester statt. Am dritten Tag des Semesters fand ausserdem eine Einführung für die Erasmusstudenten statt, wo wir über die wichtigsten Sachen informiert wurden. Die Betreuung durch die Gastuni war etwas unorganisiert, jedoch sind sie auf dem internationalen Büro immer bereit Antworten zu geben.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Kontakt zu den einheimischen Studierenden gab es eigentlich so gut wie keinen. Sie waren die ganze Zeit über extrem distanziert.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Sprachlich bin ich eigentlich sehr gut zurechtgekommen. Man ist erstaunt wie viel vom Französischunterricht hängen geblieben ist. Die Vorlesungen gestalten sich am Anfang etwas schwierig aber nach einer Weile kommt man auch an der Uni einigermassen mit.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Gestion des Ressources Humaines approfondi
  • Gestion de Projet
  • Analyse et Strategie financier

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Die Kurse waren eigentlich alle recht gut. Jedoch werden die Vorlesungen auf französische Art und Weise gehalten. D.h Skripte gibt es keine und man muss alles selber aufschreiben. Dies gestaltet sich am Anfang etwas schwierig nach einer Weile geht es jedoch besser.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Um ehrlich zu sein alles was im Gastland besser war hatte nichts mit der Universität zu tun. Die Universität war auf jeden Fall eine Erfahrung wert, aber nur auf die Universität bezogen gefällt mir Bern doch um einiges besser.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

In Bern ist das Vorlesungsangebot im Bereich BWL bedeutend grösser. Ausserdem trifft die Art und Weise wie in der Schweiz unterrichtet wird eher meinen Geschmack

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Das grösste Highlight war Paris selber. Paris ist eine wünderschöne Stadt die nicht nur kulturell einiges zu bieten hat. Langweilig wird einem in Paris sicher nie.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Die grösste Enttäuschung war wohl meine Unterkunft. Kann jetzt noch nicht glauben das ich es geschafft habe fast vier Monate auf nur 12m2 zu leben.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Sich frühzeitig um eine Unterkunft kümmern. Ausserdem sollte man ein wenig Geld auf der Seite haben, Paris ist teuer....

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe in der Cité Universitaire, im Maison Franco-Britannique gewohnt. Ich habe ein Zimmer mit WC/Dusche und kleinem Kühlschrank und bin sehr zufrieden (Miete: 494 Euro pro Monat). Das Zimmer wurde mir über die Uni (Paris 5) vermittelt. Bei der Anmeldung an der Fakultät habe ich zusätzlich ein Formular („demande de logement“) mitgeschickt, das auf der Homepage zur Verfügung steht.  Wohnungssuche in Paris ist extrem schwierig! Unbedingt vorher etwas organisieren.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Mittelmässig. Anfangs fehlten mir viele Informationen, die man nirgends findet. Das Internationale Büro hat ziemlich schnell geantwortet auf meine vielen Fragen, der Fachkoordinator und die Professoren eher weniger schnell. Die Internetseite bietet nicht alles was man braucht und viele Infos sind schwierig (oder gar nicht) auffindbar. Positiv war das Angebot der Einführungswoche (10 Tage lang; Sprach- und Zivilisationskurs), das einem die Möglichkeit gibt gleich am Anfang neue Leute kennenzulernen, die in der gleichen Situation sind. Was die Organisation der Vorlesungen, Prüfungen etc. angeht muss man dafür kämpfen die nötigen Infos zu bekommen. Es ist nicht immer klar, wo man was findet, wen man fragen soll und die Informationen widersprechen sich zum Teil. Das Internationale Büro ist eine gute Anlaufstelle, aber man fühlt sich manchmal, als wäre man dem Personal lästig!

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu den einheimischen Studenten hielt sich in Grenzen. Viele bleiben unter sich und sind gegenüber Erasmus-Studenten nicht gerade zuvorkommend, aber es gibt natürlich verschiedene Typen von Studenten. Bei mir war es schwierig Leute kennenzulernen, weil ich nicht sehr viel an der Uni war. Was mir aufgefallen ist: Die Mentalität der Gemeinschaft ist schwach ausgeprägt. Eher kämpft jeder für sich. In Gruppenarbeiten habe ich ausserdem kein positives Bild vom Engagement der Paris Studenten erhalten. Das Gruppendenken fehlt, Arbeiten wurden einfach nicht gemacht, es wurde nicht kommuniziert etc. Der Kontakt zu anderen Austauschstudenten war schon viel besser. Durch den erwähnten Einführungskurs konnte ich einige Leute kennenlernen, mit denen ich mich in den folgenden Monaten regelmässig getroffen habe. Leider gab es in meinen Vorlesungen kaum Erasmus-Studenten (es hatte einen Deutschen in einem Kurs), so dass man an der Uni eher alleine war und die Studenten der anderen Studienrichtungen nur in der Freizeit sah.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

In der Freizeit/im Alltag eigentlich ohne Probleme. An der Uni ist es nicht immer ganz einfach dem Kurs zu folgen, vor allem weil die nötigen Hilfsmittel fehlen (Folien, Skript etc.). Den groben Kontext versteht man aber schon und nach einiger Zeit lernt man auch die Wörter, die regelmässig verwendet werden, kennen. Die Vorlesungen empfinde ich insgesamt jedoch als nicht sehr Erasmus-freundlich. Was problematisch werden könnte: neu wurde beschlossen, das Wörterbuch an der Prüfung nicht zu erlauben (persönlich finde ich das inakzeptabel). Die Erfahrung habe ich aber noch vor mir und kann nicht beurteilen wie streng Erasmus-Studenten bewertet werden.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe nur 3 Vorlesungen besucht: - Management et Stratégie (3 Stunden pro Woche) - Gestion des RH approfondies (2.5 Stunden/Woche mit 2h TD/Woche) - Méthodologie de l’insertion dans l’entreprise (nur 2x 3h Vorlesung + 2h TD/Woche) Grund für diese spärliche Auswahl waren persönliche Überlegungen und das fehlende Angebot an Master Kursen, die in Bern auch angerechnet werden. Wichtig zu wissen: die TD’s sind für Erasmus-Studenten nicht obligatorisch! Mir wurde gesagt, die Prüfung behandle nur Stoff aus der Vorlesung, deshalb habe ich sie gar nicht besucht. Man kann aber dadurch seine Note möglicherweise verbessern: Es gibt eine separate TD-Note, die mit der Note der Prüfung zusammen zählt. Wenn man sich also im TD ein wenig Mühe gibt, kann sich der Aufwand lohnen. Erklärung TD: Sind vertiefende Übungen zu der Vorlesung. Für „Gestion des RH approfondies“ musste jeder Student in einer 2er Gruppe ein TD zu einem bestimmten Thema leiten (also wie ein Vortrag). Im „Méthodologie de l’insertion dans l’entreprise“ gab es pro Sitzung einen (Praxis-)Fall oder ähnliches zu bearbeiten.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Ich würde wahrscheinlich alle weiterempfehlen, auch wenn ich nicht gerade begeistert war. Man muss sich einfach bewusst sein, dass die Vorlesungen und die Organisation nicht mit Bern zu vergleichen sind. Man darf deshalb nichts Derartiges erwarten. - Management et Stratégie: Läuft nach einem Punkte-System, wo man mit Gruppenarbeiten, Beteiligung am Unterricht etc. Punkte gewinnt und so zu einer Endnote gelangt (also keine Prüfung). Persönlich gefiel mir diese Methode gar nicht und ich empfand sie als höchst unfair. Auch war mir die Dozentin sehr unsympathisch. Aber wenn man sich ein wenig engagiert und eine gute Gruppe erwischt kann man diese Vorlesung gut bestehen. - Gestion des RH approfondies: Diktat-mässig wird der Stoff runtergelesen und man muss alles was irgendwie hängenbleibt notieren, um dann für die Schlussprüfung auswendig zu lernen. Man kann sich auch an hilfsbereite Mitstudenten wenden, wenn man nicht alles versteht (Es gibt aber auch solche, die ihre Notizen nicht hergeben). - Méthodologie de l’insertion dans l’entreprise: Nur 2 Vorlesungen. Powerpoint-Präsentation, die von der Dozentin Punkt für Punkt runtergelesen wurde. Nicht sehr interessant, aber schnell vorbei. ( Anmerkung: Ein Freund von mir meinte, die einzige Vorlesung, die ihm richtig gut gefalle sei „Techniques comptables et financières“ bei M. Parrat. Ich selber wollte keine Finanz-Vorlesungen besuchen.)

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Ehrlich gesagt gar nichts.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Organisation, Kommunikation/Information, Material (bzw. das Nichtvorhandensein dessen), Dozenten (Professionalität, Didaktik, Rhetorik), Qualität der Vorlesungen, Zusammengehörigkeit unter Studenten, Uni-Gebäude (ich sag nur: lieber zuhause nochmal aufs Klo!)

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Neue Leute kennengelernt (neue Freunde gewonnen), Paris entdeckt, das „Stadtleben“ mit all seinen Möglichkeiten genossen, neue Erfahrungen gewonnen

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Uni hat mich sehr enttäuscht, auch wenn ich von Anfang an nicht viel erwartet hatte.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Hartnäckig bleiben, die Leute sind schliesslich da um einem zu helfen, Sich nicht ab der französischen Bürokratie nerven und das ganze eher locker und mit Humor nehmen (wenn möglich ;-)), Auf die französischen Studenten zugehen, Proaktiv sein (man muss vielem einfach hinterherrennen)

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Besonderheiten

  • Der Bereich BWL ist in der juristischen Fakultät eingebettet.
  • Die Universität setzt den Besuch von Lehrveranstaltungen im Umfang von mindestens 30 ECTS voraus.
  • Erforderliche Sprachkenntnisse: Bei der Anmeldung muss eines der folgenden Sprachzertifikate eingereicht werden: DALF oder TCF/TEF/DELF (Level: B2).