Departement Betriebswirtschaftslehre

Université de Rennes 1 (Frankreich)

Unterrichtssprache

Französisch & Englisch

Erfahrungsberichte

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich habe in einem von drei Studentenwohnheimen in Rennes gewohnt. In Frankreich sind die Studentenwohnheime qualitativ schlecht. Dafür sind die Preise auch sehr tief: 124 Euro pro Monat. Normalerweise sind auf einem Stockwerk 30-40 Zimmer, die etwa 10 m2 gross sind. Auf jeder Etage befindet sich eine Küche, in der sich auch Kühlschränke befinden. Einen Kühlschrank teilt man sich mit bis zu 6 Leuten und nicht selten kommt es zu Diebstählen von Lebensmitteln. Bad und Dusche sind ebenfalls auf jeder Etage zu finden. Mit wie vielen Leuten man sich diese sanitären Anlagen teilen muss hängt stark vom Studentenwohnheim ab. Ich würde jedem empfehlen sich für das Studentenwohnheim Sévigné zu bewerben (sollte man auf der Anmeldung erwähnen). Dies ist das zentralste von allen und von der Qualität her wahrscheinlich das Beste. Die meisten Zimmer besitzen einen Balkon und man teilt sich Bad und Dusche nur mit einer anderen Person. Ein kleiner Nachteil ist, dass das Studentenwohnheim im Vergleich zu den anderen sehr klein ist und man dadurch eventuell weniger Leute kennenlernt als in den beiden anderen Wohnheimen. Die Anmeldung für ein Zimmer wird durch die Gastuniversität im Voraus zugesandt: unkompliziert und hat ohne Probleme geklappt.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Gastuni wahr auf ein Minimum beschränkt. Formulare, die man im Voraus abgeschickt hat wurden ohne Erhaltsbestätigung entgegengenommen. Man wusste also nicht, ob Anmeldungen angekommen sind oder nicht. Auch E-Mails wurden manchmal nicht beantwortet. Im Vorfeld hat man die Möglichkeit einen sogenannten „Moniteur“ zu bestellen, der einem am Bahnhof in Rennes abholt und mit einem zur Unterkunft und zum Erasmus-Büro fährt. Lohnt sich auf jeden Fall! Einen richtigen Orientierungstag gab es bedauerlicherweise nicht. Am ersten Tag wird einem im Erasmus-Büro aber alles erklärt und man hat auch immer die Möglichkeit bei Unklarheiten dort aufzutauchen. Es ist leider ein bisschen viel Eigeninitiative gefragt. Schlussendlich klappt aber in Frankreich alles.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu einheimischen Studenten ist gut und hängt natürliche sehr stark von der eigenen Person und vom Charakter ab. Die Französischen Wirtschaftsstudenten sind gerne bereit ihre Notizen zur Verfügung zu stellen. Aber auch hier ist Eigeninitiative gefragt. Manchmal ist es, wie eigentlich überall, schwierig, sich in bestehende Gruppen zu integrieren. Der Kontakt zu Erasmus-Studenten ist dagegen sehr intensiv und spannend. Jeder versucht dem anderen zu helfen und man erzählt sich gegenseitig von Aktivitäten die stattfinden werden oder die stattgefunden haben. Manchmal sind Erasmus-Studenten besser informiert als Einheimische ☺

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Sprachlich bin ich eigentlich sehr gut zurecht gekommen. Franzosen sprechen sehr schnell aber auch daran gewöhnt man sich und wenn es wirklich nicht geht, kann man sie ohne Probleme dazu auffordern langsamer zu sprechen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Marketing International zusammen mit Environnement International; diese beiden Veranstaltungen können nur gemeinsam Abgeschlossen werden.
Finance d’entreprise (Corporate Finance)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

  • Marketing international: sehr interessante Vorlesung, auf jeden Fall zu empfehlen, guter Dozent
  • Environnement International: Beleuchtet die Sicht des Auslandes auf Frankreich; wie wird Frankreich von ausen gesehen? Guter Dozent und als Erasmus sehr interessant.
  • Finance d’entreprise: Nur wer sich für Finance interessiert

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Internetstationen im Gang, bei denen man rasch einen Blick auf sein E-Mail Konto werfen konnte.
Allgemein sehr gutes Informatik Angebot (abgesehen von Software).
Sehr gutes und vielfältiges Essen in der Mensa für 2.60 Euro.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Vorlesungen sind oft noch theoretischer gehalten als in der Schweiz.
Bibliotheken sind nicht sehr gut ausgerüstet.
Die französischen Sudentenwohnheime sind gewöhnungsbedürftig.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Natürlich gibt es sehr viele schöne Erlebnisse und es ist schwierig sich auf eines zu beschränken. Unglaublich schön waren sämtliche Ausflüge mit anderen Erasmus-Studenten in der Bretagne und allgemein die Stimmung in meinem Studentenwohnheim.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Enttäuscht wahr ich ein wenig vom Vorlesungsangebot der Universität und von der minimalistischen Betreuung der Erasmus-Verantwortlichen hier in Rennes.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Gleich zu Beginn des Semesters mit dem jeweiligen Professor der Vorlesung sprechen. In Frankreich werden normalerweise keine Skripte verteilt und man ist dazu verdammt sehr viele Notizen zu machen. Professoren sind aber meistens bereit Erasmus-Studenten ihre Unterlagen zur Verfügung zu stellen.
In der Bibliothek befinden sich ganze Skripte von ehemaligen Prüfungen. Das nennt sich „Annuaire“ und sollte auf jeden Fall kopiert werden.
Die Bretagne hat unglaublich viel zu bieten; So viele Ausflüge wie möglich machen!
In den Ferien ist die Stadt praktisch tot und die Uni praktisch geschlossen: Es empfiehlt sich Besuch aus der Schweiz in dieser Zeit zu empfangen oder Ausflüge zu planen.
Unbedingt das Angebot der CAF (Caisse allocations familiales) wahrnehmen. Sogar als Schweizer Erasmus-Student hat man Anspruch auf einen Wohnungsunterstützungsbetrag von ca. 40 Euro pro Monat: Somit beträgt die Miete nur noch ca. 85 Euro pro Monat.

Wie würden Sie Ihren Aufenthalt in einem Satz beschreiben?

Dafür bräuchte ich mindestens zwei Sätze :-)

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich wohnte in der Studentenunterkunft.
Auf dem Internet sind Anmeldeformulare zum runterladen vorhanden. (frühzeitig bewerben)

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung war mittelmässig. Da in Rennes gerade auf das neue Bachelor – Master – System umgestellt wurde, war alles ein bisschen chaotisch und niemand war wirklich gut informiert. (französische Bürokratie!)
Ein spezielles Orientierungsprogramm gab es nicht.
Die Verantwortlichen waren sehr nett und hilfsbereit, jedoch auch ein bisschen umständlich.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Mit Einheimischen hatte man nur bedingt Kontakt. Vor allem im Studentenheim lernte man Franzosen kennen, die jedoch am Wochenende alle nach Hause fuhren. Es ist wichtig, dass man auf die Einheimischen zu geht und nicht wartet, bis sie den ersten Schritt machen.
Mit Erasmusstudenten hatte ich sehr viel Kontakt. Der Kontakt ergibt sich automatisch, da man sich im Wohnheim immer wieder sieht.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Mündlich: gut
Schriftlich: Probleme beim Notizen machen, doch nette Franzosen haben weitergeholfen

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Vorlesungen in VWL und BWL

  • Spieltheorie
  • Diagnostic financier
  • Contrôle de gestion
  • Managment des risques
  • Logistik

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Ev. Spieltheorie

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Kontakt mit anderen Austauschstudenten

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Vorlesungen, Organisation

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Der Aufenthalt selber war ein Highlight.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Nichts – wenn man mit der richtigen Einstellung geht, kein 5 Sterne Hotel erwartet, gibt es keine Enttäuschung

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

  • Lasst euch ab der frz. Bürokratie nicht stressen
  • 2 Semester gehen
  • Bereits von der Schweiz aus die carte 12 – 25 kaufen (Halbtax Abo) und Zugticket in Frankreich kaufen

Wie würden Sie Ihren Aufenthalt in einem Satz beschreiben?

Der Aufenthalt war eine lohnenswerte Erfahrung, bei der man viel neues kennen gelernt hat, die Sprachkenntnisse verbessern konnte und ein bisschen Abstand zum Alltag von zu Hause erhielt.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich habe in einen Studentenheim (Beaulieu 29) gewohnt. Das Zimmer wurde mir durch das Büro für Internationalen Beziehungen in Rennes zu geteilt. Die Gastuni hat das Formular für das Zimmer im Voraus geschickt, ist alles ohne Problem verlaufen. In Rennes gibt es drei verschiedene Campus, einer in Sévigné, Villejean und Beaulieu. Habe auf meiner Bewerbung geschrieben dass ich nach Sévigné (beste Lage, grössere und renovierte Zimmer) möchte, wurde aber nicht berücksichtigt. In Beaulieu wohnt man mit ca. 30 anderen Studenten auf einem Stock (ein Wohnheim beherbergt ca. 150 Studenten) man teilt sich eine Küche mit vier Platten, vier WC`s und vier Duschen. Das Zimmer ist recht klein ca. 10 m2 und überhaupt nicht luxuriös, also bitte nicht erschrecken beim ersten Anblick, man kann es sich recht gemütlich einrichten und mit der Zeit fühlt man sich auch zu Hause. Der Vorteil an einem Studentenheim ist, man lernt recht schnell viele Leute kennen. Zudem ist man nie alleine wenn man nicht alleine sein will.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung in der Gastuni war sehr gut. Im I.G.R (Institut de Gestion de Rennais) wo ich meine Vorlesungen besuchte war eine Koordinatorin zuständig für die Erasmusstudierenden. Sie hat uns mit E-Mail immer auf dem Neusten gehalten, zudem hat sie jede Stunde die verschoben wurde (in Frankreich häufig) uns immer benachrichtigt. Es gab auch im I.G.R eine Gruppe Studenten die während des Semesters immer wieder Ausflüge/Abende für die Erasmusstudierende organisiert haben. (Integrationswochenende für alle Studierenden am I.G.R, Welcomen-Abend, Internationales Nachtessen, …). Ich weiss nicht wie es im 2. Semester ist, aber im 1. Semester wird viel für die Austauschstudenten angeboten, es wurde von der Uni (Rennes 1), vom I.G.R und von der Stadt drei verschiedene Anlässe organisiert, wo man immer Gutscheinbüchlein ( Bsp. Verbilligung Kino, Gratis Eintritte für die Eisbahn, …), tolle Informationen …, also unbedingt vorbei gehen, lohnt sich auf alle Fälle.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Da ich am I.G.R. studierte und dort meine Klasse nur aus 40 Studenten/innen bestand, war der Kontakt zu den Franzosen sehr schnell geknüpft. Zudem wohnte ich in einem Studentenheim wo der grösste Teil Franzosen/innen waren. Auch zu den Austauschstudenten war es leicht in Kontakt zutreten. Es wurde in Rennes sehr viel für die Austauschstudenten organisiert, zudem wohnen auch sehr viele Austauschstudenten in Beaulieu. Weil die Austauschstudierenden alle in der gleichen Position sind, findet man zu ihnen viel schneller den Draht, es wird schneller Freundschaft geknüpft als zu Hause.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Ich hatte schon neun Jahre vor meinem Aufenthalt in Rennes Französisch in der Schule. Aus diesem Grund ging es auch schon am Anfang nicht schlecht obwohl ich viel nur passiv kannte und nicht aktiv gebrauchen konnte. Am Anfang habe ich mehr zugehört als gesprochen, aber das geht mit der Zeit auch ohne Problem. Die Franzosen nehmen Rücksicht und geben sich mühe langsam zu sprechen. Unbedingt empfehlenswert ist der Französischkurs beim CIREFE, weniger wegen der Sprache aber sehr interessant auf der kulturellen Ebene. In meiner Klasse waren zehn verschiedene Nationen vertreten, was der Unterricht sehr interessant machte.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Marketing Master 2 Vorlesungen im I.G.R

  • Marketing services et international
  • Cybermarketing
  • Géomarketing
  • Jeu simulation et cas transversal
  • Etude de marchés

Master 1 Vorlesung an der Faculté de Sciences Economiques an der Université de Rennes 1

  • Management des risques financiers

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Falls jemand Interesse an Marketing hat, würde ich alle Marketing Master 2 Vorlesungen am I.G.R weiterempfehlen. Wie schon erwähnt, sind es aber Master 2 Vorlesungen und somit fast jede Vorlesung mit einer Arbeit oder einer Präsentation verbunden. Das bedeutet, dass man auch während dem Semester immer wieder etwas machen muss und nicht erst am Schluss, der Vorteil hingegen ist das man am Schluss des Semesters nicht so viele Prüfungen hat. Mir persönlich hat das „Jeu simulation et cas transversal“ am Besten gefallen.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Super gefallen hat mir das wir im Marketing Master 2 nur ca. 40 Studenten waren, was das ganze viel persönlicher macht. Zudem war alles mehr praxisbezogen als bei uns in Bern kommt evt. von daher das viele Dozenten gar nicht Professoren sind sondern von der Praxis kommen.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Das Unterrichtsmaterial in Frankreich. Es war oft so, das man gar keine Skripte bekommen hatte und somit die ganze Stunde damit beschäftigt war die Power Point Präsentation des Professors abzuschreiben. Zudem gibt es auch fast keine Literatur dazu, es werden wenig Quellen angegeben, das man manchmal den Eindruck bekommt, der dozierende Professor habe alles selber geschrieben und erfunden. Zudem war im I.G.R das Kopieren oder Drucken von Dokumenten recht schwierig. Der ganze Informatiksupport ist bei uns in Bern viel besser. Also wichtig unbedingt eigenen Laptop mitnehmen.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Es gab viele Highlights in Rennes. Ich würde das ganze Semester als Highlight bezeichnen. Die Stadt ist fantastisch, die Bretagne und die Normandie sehr eindrucksvoll, der Kontakt zu den vielen verschiedenen Studenten, die Erfahrung in einem Studentenheim zu wohnen so wie die Sprache. Ich kann nur positive Sachen aus meinem Austauschsemester ziehen.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Eine richtige Enttäuschung habe ich nicht erlebt. Aber ich habe mich schon im Vorfeld mit meinem Zimmer auseinander gesetzt, also erwartet nicht zu viel vom Zimmer in Frankreich.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

  • Unbedingt CAF (caisse d`allocations familiales) beantragen, zahlen fast einen Drittel der Miete
  • Zu dem kann man in Rennes bei der Sozialhilfe ein Gratisbusticket beantragen für ein Jahr (von Ort nachfragen)
  • Carte 12-25 kaufen, würde schauen ob das schon aus der CH geht, ist wie ein Halbtax Abonnement, falls man gerne reist, sehr empfehlenswert, so sind die Züge fast um die hälfte billiger
  • Am Anfang vom Semester in die organisierten Anlässe gehen, man bekommt fast immer Gratisbillette für Kino, Konzerte, …und nützliche Informationen
  • Falls man am I.G.R studiert unbedingt am Integrationswochenende teilnehmen, so lernt man sofort andere Austauschstudenten wie Einheimische kennen
  • Würde wieder eine Woche vor Semesterbeginn nach Rennes reisen, weil es gibt noch viel vor Ort zu regeln (Bürokratie in Frankreich)
  • Laptop mitnehmen, es gibt Internetverbindung in Beaulieu (Verbindung hat manchmal Probleme) und sehr gute Verbindungen an den Universitäten

Wie würden Sie Ihren Aufenthalt in einem Satz beschreiben?

Eine wertvolle, persönliche Erfahrung mit vielen unvergesslichen Momenten die ich nie missen will.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich habe in einem Studentenwohnheim gewohnt. Es stehen verschiedene Wohnheime für Studierende zur Verfügung. Ich wohnte im Beaulieu 29, welches ein wenig ausserhalb der Stadt liegt und per Bus erreichbar ist. (ca. 20 Minuten vom Stadtrand und von der Uni Sciences Eco entfernt). Im Gegensatz zum Campus Villejean liegt der Campus Beaulieu im Grünen.
Das Wohnheim war qualitativ nicht besonders gut: Dünne Wände, undichte Fenster und Schimmel sind keine Seltenheit. Dafür war der Preis entsprechend tief: 129 EUR / Monat. Die Zimmer sind ca. 9 m2 gross, auf einem Stock befinden sich 30 Zimmer. Küche sowie sanitäre Anlagen werden von allen Mitbewohnern gemeinsam benutzt.
Die Zimmer sind mit WiFi ausgerüstet: für 20 EUR / Monat konnte man das Internet benutzen, was allerdings nicht immer problemlos verlief.
Die Zimmer sind möbliert, es empfiehlt sich jedoch, Bettwäsche, Geschirr etc. selber mitzubringen.
Kurz vor Abreise hat mir die Betreuungsperson der Uni ein Formular zukommen lassen, mit welchem ich mich für ein Zimmer im Wohnheim bewerben konnte. War unkompliziert und hat alles bestens geklappt.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Gastuniversität war gut. Im September gab es ein Integrations-Wochenende, an welchem allerdings nur die Studenten des IGR (Institut de Gestion de Rennes) teilnehmen konnten. Die Fachschaft des IGR hat auch diverse Events für Erasmus-Studenten organisiert (diverse soirées, repas internationaux etc.)
Ich habe bereits vor meinem Auslandaufenthalt die Erasmus-Koordinatorin des IGR kontaktiert, was mir vor allem bei der Planung der Veranstaltungen geholfen hat, da die Homepage teilweise sehr intransparent gestaltet ist. Auch während meines Aufenthaltes hat sie mir bei Unklarheiten jederzeit weitergeholfen.
Bei meiner Ankunft wurde ich von einer französischen Studentin abgeholt, (man hat die Möglichkeit im voraus einen Moniteur / Monitrice zu bestellen), die mich zum Studentenwohnheim begleitet hat und mir bei allen administrativen Dingen zur Seite stand.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu einheimischen Studenten war gut. Generell sind sie sehr hilfsbereit und interessiert.
Andere Austauschstudenten kennen zu lernen ist auch kein Problem: das Wohnheim bietet dazu eine ideale Gelegenheit. Ausserdem finden regelmässig Veranstaltungen für Austauschstudenten statt (Stadtführung, Konzerte, Ausflüge, Soirées etc.)

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Sprachlich bin ich ziemlich gut zurecht gekommen. Nur Notizen machen war zu Beginn ein wenig schwierig, da französische Professoren den Stoff der Vorlesung oft diktieren (Skripte, Literatur oder Powerpoint Folien existieren selten). Es ist jedoch kein Problem die Notizen von französischen Studenten zu kopieren.
Die Prüfungen am Ende des Semesters werden meist in Form von Aufsätzen durchgeführt, was für ausländische Studenten eine zusätzliche Schwierigkeit darstellt.
Ansonsten würde ich jedem empfehlen, den Französischkurs zu besuchen. Ist eine gute Gelegenheit, um die Französischkenntnisse aufzufrischen und weitere Austauschstudenten kennen zu lernen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Am IGR (Institut de Gestion de Rennes) habe ich folgende Veranstaltungen besucht:

  • Marketing services et international (Master 2, 4 ECTS)
  • Cybermarketing (Master 2, 2 ECTS)
  • Géomarketing (Master 2, 2 ECTS)
  • Etudes de marché (Master 2, 6 ECTS)
  • Jeu simulation et cas transversal (Master 2, 4 ECTS)

Diese Veranstaltungen gehören alle zum selben Studiengang (Master 2 Marketing). Die Kombination von Veranstaltungen aus unterschiedlichen Studiengängen, besonders im Master 2, ist schwierig, da der Stundenplan oft jede Woche wechselt.
An der Sciences Eco Fakultät habe ich die folgende Veranstaltung besucht:

  • Les risques liés aux activités financières (Master 1, 4 ECTS)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Marketing services et international würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, obwohl der Kurs sehr aufwändig war: Vortrag, Arbeit sowie schriftliche Schlussprüfung sind Bestandteil der Vorlesung. Es war übrigens eine der wenigen Veranstaltungen, bei denen eine Powerpoint-Präsentation eingesetzt wurde.
Jeu simulation et cas transversal würde ich auch weiterempfehlen. Dieses Unternehmensplanspiel dauerte drei Tage, in denen in der Gruppe Entscheidungen zu den Bereichen Marketing, Strategie und Finanzen gefällt werden müssen.
Die Veranstaltungen am IGR sind generell interaktiver und weniger theoretisch als diejenigen an der Sciences Eco Fakultät, was sicherlich auch daran liegt, dass die Zahl der Studierenden kleiner ist.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Auf Teamwork wird in Frankreich sehr viel Wert gelegt: viele Vorlesungen werden anhand von Gruppenarbeiten bewertet.
Die Veranstaltungen am IGR waren im allgemeinen weniger theoretisch als in Bern.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Viele Vorlesungen werden durch den Professor diktiert und von französischen Studenten wörtlich notiert, Powerpoint Präsentationen sowie weiterführende Literatur existieren selten. Ausserdem sind die Bibliotheken sehr spärlich ausgerüstet.
Das Informatik Angebot hängt von der jeweiligen Fakultät ab, war bei uns am IGR jedoch ziemlich eingeschränkt. Ich würde deshalb jedem empfehlen, einen eigenen Laptop mitzunehmen.
Die Kombination von Veranstaltungen aus unterschiedlichen Masterstudiengängen ist eher kompliziert, da die Stundenpläne wöchentlich wechseln.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Mein Auslandaufenthalt bestand aus mehreren Highlights. Dazu gehören unter anderem die soirées im Studentenheim sowie die zahlreichen Ausflüge durch die Bretagne. Falls man die Gelegenheit hat, unbedingt ein Auto mieten und die Gegend erkunden, die Bretagne hat sehr viel zu bieten!

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Grosse Enttäuschungen habe ich glücklicherweise keine erlebt. Wer nicht zu hohe Anforderungen stellt und offen ist für Neues, wird sich sicherlich gut integrieren können.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Ich würde jedem empfehlen, ca. 1 Woche vor Semesterbeginn anzureisen, um die diversen Formalitäten zu erledigen und sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Die meisten Dinge müssen meistens direkt vor Ort geregelt werden. (z.B. Definitive Auswahl der Vorlesungen).
Zudem lohnt es sich, sich bei der CAF (Caisse d’allocation familiale) anzumelden. Die CAF bezahlt Studierenden einen Beitrag für die Unterkunft.
Auch sonst erhält man als Student viele Vergünstigungen. (Kino, Museen, Sportanlässe etc.) Man sollte deshalb unbedingt an der „Journée d’accueil des étudiants étrangers“ teilnehmen und sich informieren.
Zudem empfiehlt es sich, ein medizinisches Attest mitzunehmen, welches bestätigt, dass man keine ansteckenden Krankheiten aufweist (nötig für die Einschreibung im Studentenwohnheim). Falls man am Sportunterricht teilnehmen möchte, ist ein medizinisches Attest ebenfalls nötig. (Achtung: Die gewünschten Sportarten müssen präzisiert und einzeln im Attest aufgeführt werden!)
Geburtsschein oder Zivilstandesbestätigung habe ich übrigens nirgendwo gebraucht (wird im Frankreich- Merkblatt empfohlen.)

Wie würden Sie Ihren Aufenthalt in einem Satz beschreiben?

Eine unvergessliche Zeit und eine wertvolle Erfahrung, die ich jedem weiterempfehlen würde!!

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich habe in Rennes in einem Studentenheim gewohnt (Beaulieu 29 und später Beaulieu 33). Ich erhielt im Mai vom International Office des IGR ein Anmeldeformular und im Juli dann die offizielle Zimmerbestättigung. Die ganze Anmeldung verläuft problemlos.
Beaulieu ist eine richtige Studentenwohnsiedlung mit 7 Studentenwohnhäusern, die etwas ausserhalb im Grünen liegt. In jedem Wohnhaus leben ungefähr 250 Studenten. Jeder Student besitzt ein Zimmer (ca. 10m2)ausgerüstet mit Schrank, Lavabo, Bett, Schreibtisch, Stühlen und einem Regal (evtl. ändert sich dies, da die Wohnhäuser momentan renoviert werden). Es lohnt sich Kochgeschirr und Bettwäsche mitzubringen.
Daneben hat es auf jeder Etage eine Küche und 4 Toiletten, sowie 4 Duschen.
Die Wohnsituation ist keineswegs luxuriös, dafür ist die Miete auch entsprechend niedrig (132.30€/Mt.). Dazu kommt, dass alle Wohnhäuser mit WiFi ausgerüstet sind und man für 20€ pro Monat einen Internetanschluss haben kann, wobei dieser nicht immer ohne Probleme funktioniert.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Gastuni ist sehr gut. Die Tür des International Office des IGR steht den Studenten jederzeit offen und die Angestellten sind sehr hilfsbereit.
Am Montag zu Semesterbeginn gibt es einen Informationsnachmittag, an welchem man den Stundenplan erhält, erfährt wo man drucken kann, das Internetportal vorgestellt und weitere allgemeine Informationen mitgeteilt werden.
Dazu gibt es zu Semesterbeginn ein von Studenten organisiertes Integrationsweekend. Dies ist eine super Gelegenheit um die ersten Studenten ausserhalb der Universität kennen zu lernen. So ist das Motto dieses Wochenende dann auch Kontakte knüpfen und zusammen Spass haben. Während des Semesters werden von der Association Erasmus des IGR immer wieder Aktivitäten für Erasmus-Studenten organisiert (soirées, Ausflüge,…)
Auch Rennes selber hat 2 verschiedene Informationsveranstaltungen: zum einen ist dies der Tag für die ausländischen Studierenden, an dem sich unter anderem die verschiedenen städtischen und universitären Organisatoren vorstellen. Und dann gibt es noch einen mehrtägigen Informationsanlass für die neuen Bewohner von Rennes (TamTam). Diesen Anlass zu besuchen lohnt sich besonders, da man unter anderem ein Büchlein mit den verschiedensten Gutscheinen (Kinoeintritt, Eisbahneintritt, Museumseintritt, Bibliothekskarte,…) erhält.
Dazu hat man die Möglichkeit sich bei der Ankunft von einer Montrice am Bahnhof abholen zu lassen. Diese führt einem dann zur Unterkunft und zeigt die Universität (es lohnt sich genauere Kontaktdaten der Monitrice zu haben, um diese bei einer allfälligen Zugverspätung informieren zu können).

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu Austauschstudenten ergibt sich schnell, da immer wieder Veranstaltungen (soirées, Ausflüge, Konzerte,…) von Europole organisiert werden. Dazu entstehen zwischen Austauschstudenten schneller Freundschaften, weil sich alle in der gleichen Situation befinden.
Dazu kann vor allem im Studentenheim leicht Kontakt geknüpft werden, da man immer wieder Studenten antrifft – einfach offen auf die Leute zugehen.
Da an der Universität keine anderen Austauschstudenten die gleichen Vorlesungen besuchten, war ich gezwungen Kontakt zu den Franzosen zu knüpfen. Dies benötigt etwas mehr Aufwand, da doch oft schon Gruppen bestehen. Doch die Franzosen sind hilfsbereit und freundlich.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Sprachlich bin ich ziemlich gut zu Recht gekommen, obwohl ich zu Beginn vor allem einen passiven Wortschatz besass. Die Sprachkenntnisse verbesserten sich aber täglich. Die einzige Schwierigkeit war zu Beginn während einer Vorlesung gleichzeitig dem Professor zuzuhören, versuchen den Zusammenhang zu verstehen und dann das wichtigste noch zu notieren. Es ist aber kein Problem die Vorlesungsnotizen von anderen Studenten zu kopieren oder sogar den Professor zu fragen, ob er Vorlesungsunterlagen zum kopieren hat.
Empfehlenswert ist auch der CIREFE-Kurs. Hierbei werden einige Französischkenntnisse wieder aufgefrischt und gleichzeitig lernt man Austauschstudenten aus ganz anderen Studiengebieten kennen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Master 1 am Institut de Gestion de Rennes (IGR)

  • Marketing 2 (segmentation, ciblage, positionnement und comportement du consommateur)
  • Finance 2 (diagnostic financier und marchés financiers)
  • Comptabilité de gestion et budget (contrôle de gestion und techniques budgétaires)
  • Gestion des ressources humaines (évolution de la fonction sociale und GRH partagée)
  • Management de la production et de la qualité (gestion de production und gestion de qualité)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Ich würde vor allem die Kurse Marketing 2, Gestion des ressources humaines und Management de la production et de la qualité weiterempfehlen.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Internetstationen sind im Gang vorhanden.
Die Beziehung zu den Professoren ist etwas ungezwungener, vor allem wenn diese auch die Gruppenübungen leiten.
Es wird viel Wert auf Gruppenarbeit gelegt.
Zu allen Vorlesungen werden Übungen in kleineren Gruppen absolviert.
In der Mensa kann man mittags und abends für 2.75€ aus einem reichhaltigen Angebot auswählen.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

In Frankreich werden keine Skripte abgegeben, so dass man oft damit beschäftigt ist Powerpointfolien abzuschreiben oder der Professor den Stoff diktiert.
Als Austauschstudent muss man sich schon Mitte Oktober definitiv für alle Prüfungen anmelden.
Das Informatikangebot am IGR ist eher knapp.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Es gab mehrere und verschiedene Highlights. Dazu gehören die spontanen Soirées in der Küche des Wohnheims, die Ausflügen in der Bretagne gemeinsam mit anderen Austauschstudenten, die vielen neuen Kontakte, das Leben in einem Studentenwohnheim (obwohl anfangs gewöhnungsbedürftig), die Sprache… eigentlich war mit wenigen Ausnahmen das ganze Semester ein Highlight.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Ich erlebte während des Semester zwei grosse Enttäuschungen:
Die erste Enttäuschung erlebte ich gleich am ersten Tag, als ich mit einer halben Stunde Verspätung am Bahnhof in Rennes eintraf und meine Monitrice bereits nicht mehr dort war. So musste ich alleine den Weg zum Studentenheim aufsuchen und die bürokratischen Angelegenheiten regeln…
Die zweite Enttäuschung erlebte ich im November, als aufgrund Renovierungsarbeiten alle Studenten des Wohnheims in Beaulieu 29 umziehen mussten. Dabei wurden alle Studenten irgendwie auf die 4 Gebäude von Beaulieu 33 verteilt. Dies war besonders schade, da doch auf meiner Etage der Kontakt super war und jeden Abend während und nach dem Essen lange Diskussions- oder Spielrunden stattfanden.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

  • Angebot für einen Moniteur am ersten Tag nutzen (er holt einem am Bahnhof ab, zeigt die Unterkunft und die Universität)
  • Ich würde wieder ein bisschen vor Studienbeginn anreisen da vor Ort doch noch einiges zu regeln ist
  • CAF (caisse d’allocations familiales) beantragen, dadurch erhält man eine Mietvergünstigung
  • Busticket kann man bei der Sozialhilfe (CCAS) gratis für ein halbes Jahr beantragen
  • Carte 12-25: dies ist wie ein Halbtagesabonnement in der Schweiz und man erhält das Bahnbilett mindestens 25% billiger (max. 50%).
  • einen eigenen Laptop mitbringen. Es hat zwar am IGR in jedem Gang eine Internetstation, aber ansonsten ist das Institut spärlich ausgerüstet
  • Die organisierten Anlässe wie z.B. journée d’accueil, TamTam,… unbedingt besuchen. Man erhält dort nützliche Informationen und diverse Gratisbilette/ Vergünstigungen
  • Für Studenten am IGR ist die Teilnahme am Integrationsweekend sinnvoll, weil man sofort ganz viele Studenten trifft, mit denen man dann während dem Semester studieren wird
  • Es hat im Studentenheim kein Geschirr (auch Pfannen) und Bettwäsche (Duvet, Kissen)

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Die Erasmusverantwortlichen des IGR haben mir vor meinem Aufenthalt per E-Mail ein Formular zugeschickt, um mich für ein Zimmer im Studentenwohnheim anzumelden. Alles lief ohne Probleme ab.
Ich habe in der Cité Universitaire von Beaulieu gewohnt. Die Zimmer sind allgemein klein (9m2), Schimmel ist keine Seltenheit und alles ist sehr hellhörig. Man gewöhnt sich jedoch sehr schnell daran und für 135 Euro Miete im Monat war ich bereit, dies in Kauf zu nehmen. Abgesehen davon, waren bereits Renovationsarbeiten in Gange. Grosser Vorteil am Studentenwohnheim ist, dass man sehr einfach andere Studenten (Erasmus- und französische Studenten) kennen lernt.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Im Frühlingssemester gibt es keine allgemeinen Orientierungsveranstaltungen für die neuen Erasmus- Studenten. Die Uni und das Institut wurden mir jedoch von meiner Monitrice gezeigt, die mich auch zur Einschreibung ans IGR begleitet hat. Die Erasmusverantwortlichen am IGR sind ebenfalls sehr hilfsbereit und E-Mails (auch bereits vor dem Aufenthalt an der Gastuni) werden immer sofort beantwortet. Zudem informieren die Erasmusverantwortlichen vor dem Aufenthalt immer wieder über Anmeldefristen und auszufüllende Formulare. Ich würde die Betreuung am IGR als ausgezeichnet bezeichnen!!!

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Ich persönlich habe die Studenten am IGR als zurückhaltend, aber als hilfsbereit erlebt. Es gab nie Probleme, wenn ich Notizen von jemandem gebraucht habe. Generell war der Kontakt zu Franzosen, die ebenfalls in Beaulieu gewohnt haben und zu anderen Austauschstudenten aber bedeutend einfacher, da man auch in der Freizeit mehr Zeit zusammen verbracht hat und sich regelmässig über den Weg lief.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Ich war erstaunt darüber, wie gut ich sprachlich zurechtgekommen bin. Die ersten Tage waren zwar hart, danach hat sich mein Französisch aber rapid verbessert. Dies lag wohl auch daran, dass wir Erasmusstudenten ebenfalls konsequent französisch gesprochen haben. Um meine Sprachkompetenz zu verbessern, habe ich an der Université de Rennes 2 (CIREFE) einen Sprachkurs besucht. Dieser Sprachkurs wird Austauschstudenten angeboten (4 Stunden pro Woche), ist nicht kostenpflichtig und bietet die Möglichkeit viele interessante Leute kennen zulernen. Leider werden die 5 ECTS-Punkte von der Universität Bern aber nicht anerkannt.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe ausschliesslich Kurse im Master1 CCA (Comptabilité-Contrôle-Audit) besucht.
Spécialisation (Fünf Vorlesungen zu gesamthaft 10 ECTS-Punkten):

  • Fusion et evaluation
  • Groupe et consolidation
  • Comptabilité approfondie
  • Techniques d’audit
  • Commissariat aux comptes

Management des systèmes d’information (drei Vorlesungen zu gesamthaft 7 ECTS-Punkten) :

  • Gestion de la performance informatique
  • Progiciel de gestion intégré
  • Audit avec outil informatique

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Die Vorlesungen waren allgemein gut und es gibt keine Vorlesung, von der ich abraten würde. Generell kann man aber sagen, dass die Wirtschaftsinformatik-Vorlesungen (Gestion de la performance informatique, Progiciel de gestion intégré, Audit avec outil informatique) bedeutend weniger anspruchsvoll waren als die Veranstaltungen der Spécialisation. Bei der Spécialisation haben mir teilweise Vorkenntnisse gefehlt (Französisches Recht, Französische Buchhaltungsgrundsätze etc.) und die Fachbegriffe waren schwierig zu verstehen. Die französischen Studenten und die Professoren waren jedoch immer sehr hilfsbereit und haben mir viele zusätzliche Dinge erläutert.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

  • Das Informatikangebot am IGR ist sehr gut.
  • Die Studenten am IGR haben je nach Fachprogramm einen fixen Stundenplan und keine Wahlmöglichkeiten. Als Erasmusstudentin war dies für mich ein grosser Vorteil, da ich immer mit den gleichen Personen Vorlesung hatte, so einfacher Kontakte schliessen konnte und im Falle von Problemen immer die gleichen Ansprechpersonen hatte.
  • Die Vorlesungen wurden vorwiegend von Gastdozenten gehalten, die direkt aus der Praxis kommen.
  • Das IGR bietet unterschiedliche Sprachkurse an (Englisch, Italienisch, Spanisch etc.). Erasmusstudenten können davon ebenfalls profitieren. Leider werden die ECTS-Punkte von der Universität Bern jedoch nicht anerkannt.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

  • Die Vorlesungszeiten ändern jede Woche, was die Koordination von Vorlesungen aus unterschiedlichen Studienprogrammen beinahe unmöglich macht.
  • Der Vorlesungsrythmus war für mich gewöhnungsbedürftig. Immer 120 Minuten am Stück ohne Pause und meistens den ganzen Vormittag oder Nachmittag die gleiche Materie, wobei Tage mit acht Stunden Vorlesung vorkamen.
  • Professoren lesen oft nur Diktat oder legen Folien auf, die man abschreiben muss. Am Anfang ist es so sehr schwierig, den Kursen zu folgen. Man gewöhnt sich aber relativ schnell daran und die französischen Studenten sind meistens gerne bereit, den Erasmus-Studenten ihre Notizen auszuhändigen.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Es gab viele verschiedene Highlights während meinem Aufenthalt in Rennes. So zum Beispiel die zahlreichen Soirées in den Küchen von Beaulieu, die Ausflüge in die Bretagne, aber auch die Bekanntschaft mit vielen sehr interessanten Leuten aus unterschiedlichen Ländern und Kulturkreisen.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Grosse Enttäuschungen gab es eigentlich nicht. Nur musste ich mich daran gewöhnen, dass in der Schweiz alles viel besser organisiert und strukturiert ist als in Frankreich. Dies wurde für mich jedoch nur einmal zum wirklichen Problem, als ein Professor uns die Vorlesungsunterlagen vier Tage vor der Prüfung zugeschickt hat.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

  • Zugfahrten nach Rennes über Lyon (nicht über Paris) sind bedeutend günstiger. Abgesehen davon erspart man sich in Paris den Bahnhofwechsel.
  • Es gibt Direktflüge ab Basel nach Rennes, die nicht all zu teuer sind.
  • Ärztliche Untersuchung (notwendig für Studentenwohnheim) schon in der Schweiz machen.
  • Französisches Bankkonto ist nicht nötig.
  • Dienstleistung eines Moniteurs/einer Monitrice unbedingt nutzen. Sie holen dich am Bahnhof/Flughafen ab, bringen dich zu deiner Unterkunft und zeigen dir die Uni.
  • Falls Vorlesungen in Buchhaltung gewählt werden, empfehle ich ein Buch von Aldo C. Schellenberg: (Accounting A-Z: Fachbegriffe deutsch-französich-italienisch-englisch). Hat mir sehr geholfen, da viele Fachbegriffe nicht in herkömmlichen Wörterbüchern zu finden sind!
  • Auch wenn es am Anfang schwierig (schon fast unmöglich) erscheint während der Vorlesung dem Diktat des Professors zu folgen, immer eigene Notizen machen. Französische Studenten sind so nämlich viel eher bereit ihre Notizen auszuhändigen.
  • Die Zimmer in Beaulieu sind im Winter ziemlich kalt. Warme Kleidung und evt. eigene Decke/Schlafsack empfehlen sich.
  • Viel Geduld mit französischer Bürokratie

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe in einem bescheidenen Studentenwohnheim in Beaulieu 33 gewohnt, welches mir die Gastuni organisiert hat. Die Wohnheime und deren Zimmer sind relativ alt, wobei ich mich trotzdem wohl fühlte. Bezüglich Infrastruktur war für mich die einzige grössere Enttäuschung, dass es in diesen grossen Wohnheimen keine richtigen Aufenthaltsräume hat. So hat es zwar eine Gemeinschaftsküche pro Stock, jedoch sind dort keine Tische fürs gemütliche Zusammensein vorhanden. In Beaulieu hat es mehrere Studentenwohnheime, in denen auch viele Erasmus-Studierende leben. Dadurch knüpft man schnell Kontakte mit Erasmus- sowie französische Studierenden, wodurch es sich trotz älterer Infrastruktur lohnt dort zu wohnen. Anzumerken ist noch, dass momentan gewisse Studentenheime renoviert werden.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die zuständige Erasmus-Verantwortliche Julia Chaumerger vom IGR ist sehr hilfsbereit und nett. Man kann jederzeit bei ihr vorbeigehen oder ihr eine Mail schreiben. Im Vorfeld musste ich jedoch immer wieder Infos (wie z.B. der Stundenplan) selber einfordern. Ein Orientierungsprogramm fand relativ spät statt. Zu den benötigten Infos gelangt man aber auch via Julia oder seinem Moniteur ohne grösserem Aufwand.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Generell ist es relativ schwierig mit französischen Studierenden Freundschaften zu knüpfen, wobei sie bei Fragen immer hilfsbereit antworten. Ich hatte das Glück in der ersten Woche ein Gruppenseminar (Séminaire jeu d’entreprise) absolviert zu haben. Dadurch lernte ich gleich Kommilitonen kennen, die mir dann bei der Integration halfen und mit denen ich auch mal zu Mittagessen konnte. Mit anderen Austauschstudenten ist es natürlich relativ einfach Kontakte aufzubauen. Vor allem sind alle Erasmus-Studenten mit einander wie eine Kette verknüpft – kennt man z.B. jemanden, lernt man oft durch diese Person weitere kennen, usw…

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Als Schweizer spricht man wohl im Vergleich zu anderen Austauschstudierenden immer überdurchschnittlich gut französisch. Es gibt einige, die fast ohne Kenntnisse der französischen Sprache nach Frankreich gehen. Ich kam relativ schnell gut zu recht. Die Vorlesungen konnte ich gut verfolgen, wobei ich die Zusammenfassungen schlussendlich von französischen Studenten erhielt (in Frankreich gibt’s keine Skripte – somit lernt man für die Prüfungen das, was man in den Vorlesungen geschrieben hat!). In den Gruppenseminaren bekundete ich grössere Mühe die schnell hin und her wechselnden Gespräche zu verstehen. Trotzdem würde ich solche einwöchigen Gruppenseminare wärmstens empfehlen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe folgende drei Vorlesungen und zwei Seminare besucht (alles Bachelor- bzw. Licence-3-Veranstalungen:UE5Finance (beinhaltet Analyse financière & Investissement),UE6Management des ressources humaines (beinhaltet Audit interne & Gestion des ressources humaines),UE8Management des organisations (beinhaltet Théorie des organisations, Fondement stratégique & Intelligence économique),UE11Séminaire "Jeu d’entreprise",UE12Séminaire "Création d’entreprise"

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

„Management des ressources humaines“ hat mir sehr gefallen! Die Vorlesung betreut eine junge, moderne Professorin, welche die traditionelle Sicht des Personalwesens (wie sie noch an der Uni Bern gelehrt wird!) regelrecht anprangert und neue, zeitgemässe Wege aufzeigt. Die beiden Seminare waren zwar hinsichtlich neuen fachlichen Wissens bescheiden, jedoch hinsichtlich sozialer Kontakten mit französischen Studenten und somit sprachlicher Verbesserung sehr zu empfehlen.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das IGR und dessen Studierenden ist eine Einheit. Die Studenten am IGR führen die verschiedensten Events durch und kennen sich alle untereinander. Dies, weil es am IGR ca. ein Viertel so viele BWL-Studierende wie an der Uni Bern gibt.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Ich bevorzuge allgemein der Lehrstil an der Uni Bern. Am IGR sind die Vorlesungen sehr verschult; man schreibt alles, was der Professor sagt, auf und kriegt kaum Skripte, wonach man sich orientieren kann und welche erläuternde Grafiken/Modelle beinhalten.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Das grösste Highlight war für mich generell das Leben in einer anderen Stadt und was es alles mit sich bringt; man baut sich ein neues soziales Umfeld auf, mit dem man die Erasmus-Erfahrung von Beginn bis Schluss durchlebt. Diese fünfmonatige Zeit wird so zu einer sehr wertvolle Erfahrungen – in verschiedenster Hinsicht!

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Dass man als Erasmus-Student am IGR keinen Prüfungs-Bonus erhält! ;-) (aber auch ohne übertriebenen Aufwand ist es möglich, Prüfungen zu bestehen…)

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Wenn du dir überlegst am IGR auf Bachelor-Niveau im Frühlingssemester zu studieren, beginne das Semester eine Woche zu früh. Das Seminar „jeu d’entreprise“, welches eine Woche vor offiziellem Semesterbeginn stattfindet, gehört eigentlich zum Herbstsemester. Durch die Teilnahme an diesem Seminar lernst du gleich französische Studierende kennen und erhältst noch gleich 3 ECTS.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe im Studentenwohnheim Sévigné gelebt. Die Uni hat mir diese Option vorgeschlagen und grösstenteils die nötige Organisation dazu übernommen. Mir blieb lediglich das Ausfüllen des Anmeldeformulars übrig.

Entscheidest du dich für das Studentenwohnheim, rate ich zu einer sofortigen Anmeldung. Die Plätze sind knapp und nicht beide zur Auswahl stehenden Wohnheime gleich beliebt. Sévigné ist relativ modern und die Lage ist unschlagbar (5 Minuten zum IGR, 15 Minuten in die Innenstadt).

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung der Gastuni liess leider zu wünschen übrig. Einzig kurz vor Semesterbeginn wurde ein Abend in einer Bar organisiert, wo ich zum ersten Mal den Grossteil der anderen Erasmus-Studenten kennenlernte. Doch auch dieser Abend war nicht direkt von der Uni, sondern von einer deren Studentenorganisationen, welche für internationale Studenten zuständig ist, geplant. Ansonsten erfuhr ich keine spezielle Betreuung. Weder das Gebäude noch bspw. das Pendant zu ilias & ksl wurden uns speziell gezeigt. Wir wurden so ziemlich ins kalte Wasser geworfen. Bei Schwierigkeiten hatten wir aber immer eine Ansprechperson im internationalen Büro.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Zu Einheimischen war es sehr schwierig, Kontakt zu knüpfen. Ich habe die Erfahrungen machen müssen, dass Franzosen wohl lieber unter sich bleiben. Einzig bei Gruppenarbeiten, was in Frankreich oft verlangt wird, hatte ich mehr mit Franzosen zu tun. Der Kontakt blieb aber hauptsächlich nur auf „Uni-Niveau“.

Eine weitere Möglichkeit bot sich im Unisport. Aber auch dort ging der Kontakt nicht über die Kurse hinaus. 

Zu anderen Austauschstudenten ist es hingegen sehr leicht in Kontakt zu treten. Alle meine Freunde waren Erasmus-Studenten, mit welchen ich auch meine gesamte Freizeit verbracht hatte.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Ziemlich gut. Ich hatte mein Französisch seit der Matura vor 3 Jahren eigentlich nie wirklich gebraucht, weshalb ich mich auch für eine französische Uni entschieden habe. Als ich dann ohne Vorbereitung in Frankreich ankam, brauchte ich schon etwas Zeit, um wieder in den Fluss zu kommen. Aber mit der Zeit ging es. Für mich sehr schwierig war ein Videodreh, welcher ich mit meiner Gruppe von 23 Studierenden für einen Kurs machen musste. Die vielen verschiedenen Akzente und die zum Teil geringe Rücksichtnahme der Franzosen liessen mich als totalen Mitläufer enden. Allgemein hatte ich mehr Mühe, die Jungen (als z.B. die Professoren) zu verstehen, da ich mit dem „français familier“ nicht vertraut war.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe sowohl am IGR (eine kleine, familiäre Management-Schule) als auch an der normalen Uni Kurse belegt. Am IGR habe ich Psychosociologie des Organisations, Gestion des Ressources Humaines, Jeu d’Entreprise besucht. Zudem habe ich, um etwas mehr Punkte zu sammeln, zwei englische Vorlesungen absolviert: Design Marketing sowie Retailing & Sales Promotion.

An der Université de Rennes 1 habe ich folgende drei Kurse besucht: Economie des Organisations, Economie des Ressources Humaines und Diagnostic Stratégique.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

  • Psychosociologie des Organisations: Die Vorlesung ist ziemlich speziell, der Professor springt vom einen zum anderen. Wirklich viel mitnehmen konnte ich davon nicht. Die Leistungskontrolle bestand aus einem Video, welches zwischen 10-15 Minuten dauern musste. Zusammen als 24-köpfige Gruppe mussten wir dann auch ein Dossier abgeben.
  • Gestion des Ressources Humaines: Die Vorlesung konnte ich aufgrund einer Überschneidung leider nie besuchen. Dank einer lieben Französin kriegte ich allerdings die Notizen. Der Stoff war spannend, aber auch sehr grundlegend. In den drei TDs (travaux dirigés) mussten wir in Gruppen jeweils Aufgaben lösen, welche bewertet wurden (z.B. eine Stellenausschreibung verfassen). Ausserdem mussten wir auch in 6er-Gruppen eine Arbeit schreiben.

Diese beiden Vorlesungen sind nur im Doppelpack möglich. Es war eine spezielle Veranstaltung (Video sei dank) und ich bin hin- und hergerissen, ob ich sie nochmals wählen würde. Wer eine Abwechslung wünscht, ist hiermit sicherlich gut bedient.

  • Jeu d’Entrerprise: Das einwöchige Seminar war mit Abstand das beste meines Austauschaufenthaltes, wenn nicht sogar das beste meiner bisherigen universitären Ausbildung. Zusammen mit sieben Franzosen bildete ich ein fiktives Unternehmen, für das wir sowohl Namen, Slogan, Logo erstellen musste. Wir standen mit fünf anderen Unternehmen (welche auch aus acht Studierenden bestanden) im Wettbewerb. Jeden Tag kriegten wir dann die Bilanz, Erfolgsrechnung und zusätzliche Informationen wie bspw. der Absatz und der Lagerbestand unserer Produkte. Es galt dann Entscheidungen zu treffen, um dann am nächsten Tag erneut den momentanen Marktanteil mitgeteilt zu kriegen. Zudem mussten wir sogenannte Challenges erledigen. Eine davon war die Kreierung eines Radio-Werbespots und einen dazugehörigen Budget- sowie Sendungsplan. Dieses Seminar empfehle ich zu 100% weiter!
  • Design Marketing: Eine interessante Vorlesung, welche dazu führte, dass ich heute den Supermarkt mit anderen Augen betrete als zuvor. Nebst der Prüfung wird eine Gruppenpräsentation verlangt, in der wir vier Marken analysieren mussten. Diese Vorlesung würde ich erneut wählen.
  • Retailing & Sales Promotion: Die Dozentin des Retailings sollte wohl jeder einmal erlebt haben! Sie war ziemlich unterhaltend und „feierte sich selbst“. Sich dabei noch einigermassen zu konzentrieren war nicht immer leicht. Zudem war ihr Englisch ziemlich akzentbehaftet („hello heverybody“). Inhaltlich habe ich aber was mitnehmen können. Sales Promotion fand ich eine sehr interessante Vorlesung, in welcher wir eine eigene Sales Promotion Strategy für ein vorgegebenes Produkt entwickeln mussten. Ich würde auch dieses Modul nochmals wählen.
  • Economie des Organisation: Die Vorlesung war teils recht anspruchsvoll. Ich fand es aber eine gute Abwechslung zu den Veranstaltungen, die ich sonst besuchte. Es war nämlich etwas mehr VWL-lastig und eröffnete mir eine neue Sichtweise auf ein Unternehmen. Der Dozent war zudem super lieb und bot mir von Anfang an die Folien an (das ist nämlich in Frankreich grundsätzlich nicht der Fall).
  • Economie des Ressources Humaines: Super Vorlesung! Sehr gut strukturiert und doziert. Auf jeden Fall empfehlenswert!
  • Diagnostic Stratégique: Die Vorlesung war ein riesiges Chaos. Die Dozentin verzichte grösstenteils auf Folien, was es für mich ziemlich erschwerte. Nebst den Vorlesungsstunden hatten wir einem wöchentlichen TD (travaux dirigés), wo wir Praxisbeispiele analysierten. Die Abschlussarbeit, welche die strategische Analyse eines Unternehmens umfasste, war aufgrund der schlecht übermittelten Theorie anspruchsvoll. Diesen Kurs würde ich nicht empfehlen!

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das IGR war viel familiärer als die Uni Bern. Wir hatten extrem viele Kurse in Kleingruppen. Dadurch wird alles viel interaktiver. Dies war zuerst einmal gewöhnungsbedürftig und ich fühlte mich zurück im Gymnasium. Durch die Behandlung des Stoffs sowohl in der Vorlesung als auch in den sogenannten TDs wird meiner Meinung nach das Wissen aber besser gefestigt.

Zudem hat mir das Seminar „Jeu d’entreprise“ super gefallen. In Bern gibt es kein vergleichbares Angebot.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

All das, was ich in Bern zuvor als ziemlich selbstverständlich erachtet habe. Beispielsweise die Organisation ist katastrophal. Informationen kriegt man meist – wenn überhaupt – last minute. Zudem habe ich des Öftern die Erfahrung gemacht, dass man von der einen Anlaufstelle zur anderen geschickt wird. Weiter ist die Pünktlichkeit in Frankreich so eine Sache. Ein Dozent kam eigentlich immer erst eine Viertelstunde zu spät zur Vorlesung. Zudem kam er zu meiner Prüfung (ich hatte als Erasmus-Studentin eine mündliche Prüfung) sagenhafte 30 Minuten zu spät.

Der Unialltag gefällt mir in Bern auch um einiges besser. Der Stundenplan änderte von Woche zu Woche. Zudem hatte ich teils Vorlesungen intensiv während 6 Wochen und dann dafür den Rest des Semesters gar nicht mehr. Was mich auch störte, waren die zweistündigen Vorlesungen ohne Pause. Wer bitte kann sich so lange konzentrieren?

Ausserdem tat ich mich etwas schwer mit dem Vorlesungsstil. Wenn die Dozenten Folien hatten, dann standen sie uns grösstenteils nicht zur Verfügung. Die Franzosen setzen sich deshalb einfach in die Vorlesung und schreiben die Folien ab.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Es gibt zig Highlights, welche ich aufzählen könnte. Grob zusammengefasst würde ich allerdings die internationalen Freundschaften sowie die zahlreichen Ausflüge, welche wir unternommen haben, zu meinen Highlights zählen. 

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Eigentlich habe ich nicht viele Enttäuschungen während meines Aufenthaltes erfahren müssen. Hingegen gab es zahlreich zu meisternde Schwierigkeiten. Eine davon, welche ich als einzig erwähnenswerte Enttäuschung erachte, war die schwierige Gruppenfindung. In unserer „Klasse“ von 24 Studenten mussten wir vier Sechsergruppen bilden. Da ich ein bisschen überall war und nicht fix in einer „Klasse“, war es für mich schwierig, Anschluss zu finden. Trotz vermehrten Versuchen und einer direkten Anfrage an die inkomplette Gruppe wurde ich nicht fündig. Da fühlte ich mich schon etwas ausgeschlossen.

Ausserdem war ich von der Behandlung der internationalen Studenten durch die Gastuni etwas enttäuscht. Wir hatten keine spezielle Informations-, Hilfe- oder Einführungsveranstaltungen und wurden ins kalte Nass geworfen.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Versuche es möglichst locker zu nehmen und mit der Einstellung hinzufahren, dass am Schluss alles „gut“ kommt. Denn es bringt nichts, sich zu stressen, wenn man mal wieder keine Antwort auf eine Mail erhält, o.Ä. :-) Für konkrete Tipps stehe ich dir jederzeit zur Verfügung!

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich wohnte während meiner Zeit in Rennes in einer Studentenunterkunft der Organisation Crous. Nachdem klar ist, dass man seinen Auslandaufenthalt in Rennes machen kann, wird einem angeboten, ein Zimmer zu reservieren. Am besten erledigt man das so rasch wie möglich, damit man ein Zimmer mit eigenem Bad erhält. Das Zimmer ist klein, jedoch sehr günstig und es gibt viele Ablage- und Verstaumöglichkeiten. Die Küche teilen sich alle Bewohner desselben Stocks. Dank dem Reinigungspersonal wird diese täglich geputzt.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Am ersten Tag des Semesters gab es einen Informationstag. Dabei erhielt man alle Informationen, die man für den Start in Rennes benötigt. Zudem lernt man viele andere internationale Studenten kennen. Nebst diesem Infotag gibt es das International Office (im IGR Gebäude, 1. Stock), in dem man jederzeit vorbeigehen kann, um Fragen zu klären.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

In der Studentenunterkunft leben vor allem Austauschstudenten. Nicht zuletzt deshalb ist es leichter, Kontakt mit anderen Austauschstudenten zu halten. Ebenso besucht man die Kurse für Austauschstudenten (sofern man sich für die Kurse in Englisch entscheidet), was einem eine zusätzliche Möglichkeit bietet, um andere Austauschstudenten kennenzulernen. Durch die Organisation ESN kann man mit Einheimischen in Kontakt kommen. ESN organisiert verschiedenste Themenabende, wobei sich die Franzosen freuen, Studenten anderer Länder und Kulturen kennenzulernen.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Anfangs war ich froh, Englisch sprechen zu können, da alles ein bisschen viel war. Anderen ging es genauso. Nach der Eingewöhnungsphase sollte man aber versuchen sich mit denjenigen Personen, die auch ein bisschen Französisch sprechen, auf Französisch zu unterhalten. Auch wenn es am Anfang Überwindung kostet und nicht einfach ist – man kann nur davon profitieren! Ich konnte mein Französisch während meinem Aufenthalt verbessern, jedoch gibt es noch viel Luft nach oben. Dies hängt sicher auch damit zusammen, dass ich zu lange gebraucht habe, bis ich mich getraut habe, mit den anderen Französisch zu sprechen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe die Kurse für Austauschstudenten besucht, die in Engilsch gehalten werden. Die Kurse hiessen Financial Diagnosis, Financial Markets und Risk Management in Banking. Dazu kam ein Französisch-Kurs, den man während einem Semester gratis besuchen darf. Dieser findet zweimal wöchentlich, jeweils abends, statt.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Die Kurse waren in Ordnung, aber nicht anspruchsvoll. Für mich waren die Kurse an der Fakultät eher Nebensache. Wichtiger ist m.E. der Französisch-Kurs.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Die Prüfungsvorbereitungsphase nimmt weniger Zeit in Anspruch!

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Der Studenplan ändert sich jede Woche. Die Veranstaltungen finden nicht wöchentlich statt, weshalb man einen eher unregelmässigen Tagesablauf hat.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Für mich ist es ein Highlight, dass ich so viele Studenten von sehr unterschiedlichen kulturellen Hintergründen kennengelernt habe. Auch persönlich habe ich viel gelernt. So übe ich mich seit meinem Aufenthalt eher in Gelassenheit, da die Franzosen im Allgemeinen sehr gemütliche, niemals hektische Menschen sind.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Keine

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

  • Die App StarBusMétro ist hilfreich bezüglich des öffentlichen Verkehrs in Rennes. Auf Google Maps kann man kaum herausfinden, wie man mit dem Bus beispielsweise vom Bahnhof zu seiner Unterkunft gelangt. Deshalb wäre es hilfreich, bereits zuhause diese App zu installieren.
  • CAF ist eine Organisation, die Studenten bei der Finanzierung ihrer Unterkunft helfen. Sie bezahlen einem einen Anteil der Miete. Jedoch gibt es dafür viel Papierkram zu erledigen. Dies kann man sich jedoch erst im Verlaufe des ersten Monats in Rennes organisieren. Es lohnt sich jedoch, seine Geburtsurkunde bereits im Voraus zu organisieren, da diese für die Anmeldung bei CAF nötig ist.
  • Wenn man ein organisatorisches Problem hat, muss man wissen, dass je nach Ansprechperson die Auskunft eine ganz andere sein kann. Dies sollte einem nicht verwirren – das ist Frankreich!

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe in einem der moderneren Zimmer des Studentenheims "Sevigné" gewohnt und dafür monatlich 244€ bezahlt. Man kann beim französischen Staat jedoch noch zusätzlich Unterstützung (CAF) beantragen und bekommt dann einen Teil der Miete rückerstattet.

Ich habe mich für die Variante mit Bad entschieden. Diese ist zwar teurer, würde ich aber auf jeden Fall empfehlen. Das Zimmer ist sehr klein aber in Ordnung. Mein Wohnheim lag sehr zentral, im Gegensatz zu den anderen Wohnheimen. Ich konnte problemlos zu Fuss ins Stadtzentrum. Ausserdem liegt es fünf Minuten von der Uni entfernt. Zudem liegt es sehr nahe an einem Park, wo man joggen oder spazieren kann.

Das Zimmer wurde mir von der Gastuni vorgeschlagen. Ich musste lediglich eine Anmeldung ausfüllen, um mich dafür zu bewerben. Ich musste nachfragen, dann habe ich die Anmeldung bekommen. Ich habe die Anmeldung sofort ausgefüllt. Dies würde ich jedem empfehlen, der ein Zimmer im Wohnheim möchte, da die Zimmer nach dem "first-come, first-served" Prinzip vergeben werden.

Nach ein, zwei Monaten wurde mir mitgeteilt, dass ich das Zimmer im Wohnheim erhalten habe. Für das Wohnheim musste ich ebenfalls ein paar Dinge vorab organisieren. Es wird verlangt, dass man vor Ankunft eine Hausratsversicherung abschliesst. Dafür gibt es mehrere Anbieter und kostet überall etwa um die 45€. Ich habe meine bei der Vital Assurance abgeschlossen. Für Verwirrung hat zudem noch die Angelegenheit "garantie visale" gesorgt. Im Vorhinein wurde uns mitgeteilt, dass alle nicht-EU Bürger dieses Zertifikat für das Zimmer benötigen. Dieses kann man kostenlos über das "Visale-Portal" erlangen. Es ist ziemlich aufwändig und nicht ganz einfach, da alles auf Französisch ist. Bei meiner Ankunft jedoch, wurde das Dokument gar nicht verlangt. Es lohnt sich also nachzufragen beim Wohnheim, da nie ganz klar ist ob die Schweiz zu den EU-Ländern gezählt wird oder nicht.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung der Austauschstudenten durch die Gastuni ist sehr gut. Es gibt ein Internationales Büro, bei dem man bei Fragen immer vorbeigehen kann. Zudem gibt sich die Uni sehr viel Mühe, den Austauschstudenten Unterhaltung zu bieten. Es gibt eine Art "Fachschaft" deren Aufgabe es ist, Trips und Parties für die Erasmus-Studierenden zu organisieren.  In den ersten Tagen des Semesters gab es eine Führung durch die Uni und eine Informationsveranstaltung für die Neuankömmlinge.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Ich habe mich vor Ankunft bei einem Buddy-Programm angemeldet, das mir von der Gastuni vorgeschlagen wurde. Daraufhin wurde mir eine Französin als Buddy zugeteilt. Mit ihr hatte ich schon vor meiner Ankunft Kontakt. Sie holte mich vom Bahnhof ab und zeigte mir die Stadt. Während meines Aufenthalts traf ich mich regelmässig mit ihr. Zudem bestand unsere “Klasse” in einigen Fächern zur Hälfte aus Franzosen. So kam ich im Unialltag immer wieder in Kontakt mit französischen Studierenden, auch in Gruppenarbeiten.

Den grössten Teil meiner Freizeit verbrachte ich jedoch mit anderen Austauschstudierenden, die ich entweder über die Uni, über das Wohnheim oder andere Freunde kennenlernte. Wir waren eine relativ gemischte Truppe, die aus Deutschen, Belgiern, Iren, Tschechen und Polen bestand.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Ich bin sprachlich relativ gut zurechtgekommen. Zwar hatte ich einiges von meinem Schulfranzösisch vergessen aber mit der Zeit kam es wieder zurück. Ich habe öfters die Erfahrung gemacht, dass Franzosen nicht so gerne Englisch sprechen möchten oder es nicht so gut können. Dies ist aber eine gute Übung, um das Französisch zu stärken. Am Anfang hatte ich noch Hemmungen, mit der Zeit wurde ich jedoch sicherer und es war mir auch egal, wenn ich Fehler machte.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

-Financial Diagnosis

-Financial Markets

-Risk Management in Banking

-European Economic Environment

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Ich würde Financial Diagnosis, Financial Markets und Risk Management in Banking weiterempfehlen.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Am Studium selber hat mir eigentlich kaum etwas besser gefallen. Man lernt das Studium an der Universität Bern zu schätzen, wenn man im Ausland ist.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Administrative Prozesse sind langsamer in Frankreich als in der Schweiz. Darauf sollte man sich schon im Vorhinein einstellen. Wenn man sich aber nicht stressen lässt, dann lässt sich alles früher oder später bewältigen.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Highlights waren die Ausflüge, die ich mit anderen Austauschstudenten unternommen habe. Die Bretagne ist wunderschön. An den Wochenenden haben wir einige Male ein Airbnb gemietet an verschiedenen Orten in der Bretagne. In grossen Gruppen sind diese schon sehr günstig zu haben. Wir haben Wanderungen an der Küste gemacht und sind schwimmen gegangen. Zudem haben wir uns verschiedene Städtchen in der Bretagne angeschaut. Paris ist lediglich zwei Stunden mit dem Zug entfernt. Es ist also leicht, einen Wochenendtrip in die Hauptstadt zu machen.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Keine

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Wie oben schon erwähnt, laufen die Uhren in Frankreich etwas anders. Man sollte möglichst entspannt bleiben, bei allen administrativen Angelegenheiten, die man zu erledigen hat und damit rechnen, dass alles etwas länger dauert. Man sollte aber nicht zögern, immer mall wieder nachzufragen und nachzuhaken.

Ich empfehle, in den ersten Tagen über seinen Schatten zu springen und offen auf Leute zuzugehen. Wenn man ein gutes Netz von Freunden aufgebaut hat, dann kann eigentlich kaum noch etwas schief gehen. Mir ist aufgefallen (auch bei mir selber), dass nach einigen Wochen, wenn man seinen Freundeskreis schon etwas gefestigt hat, die Motivation sinkt, aktiv auf andere Leute zuzugehen. Für Leute, die bis dann noch nicht viele Freundschaften geschlossen haben, wird es dann schwierig noch Anschluss zu finden. Deshalb empfiehlt es sich auch am Anfang alle Anlässe der Uni oder von ESN mitzumachen.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Besonderheiten

Viele Vorlesungen werden auf Englisch angeboten