Departement Betriebswirtschaftslehre

Reykjavik University (Island)

Unterrichtssprache

Isländisch, Englisch

Erfahrungsberichte

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Es gibt keine Studentenhäuser der Universität und eine Unterkunft muss selber gesucht werden. Das International Office der Gastuniversität verschickt jedoch eine Liste mit Adressen und Kontaktdaten von Guesthouses, die während der „Wintermonate“ (August-Mai) Zimmer an Studenten vermieten. Ich hatte kein Problem eine Unterkunft zu finden. Es empfiehlt sich jedoch, frühzeitig die Zimmersuche zu starten. Ich habe zusammen mit anderen Studenten WG-mässig in einem Guetshouse mit geteilter Küche und Bad gewohnt.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Nach der Einschreibung erhält man viele Informationen und eine Broschüre über die Universität vom International Office der Universität Reykjavik. Das International Office ist sehr hilfsbereit und beantwortet Fragen schnell und kompetent. Zu Beginn des Semesters bietet die Universität eine 3-tägige Einführung an. Leider konnte ich an dieser nicht teilnehmen. Ich habe aber von den anderen Studenten nur Gutes gehört. Dort können erste Kontakte geknüpft werden und es werden viele nützliche Informationen weitergeleitet.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu anderen Austauschstudenten war einfach zu finden. Durch Anlässe wie die Einführungstage organisiert durch die Universität oder auch dem ESN. Über Facebook wird man stets über alle aktuellen Anlässe und Aktivitäten informiert. Zudem wohnen die meisten Studenten in Guesthouses und so trifft man sie auch dort. Der Kontakt zu den einheimischen Studierenden war auch nicht schwierig zu knüpfen. Ich habe Mastervorlesungen besucht und diese wurden meist auf 30 oder weniger Studenten beschränkt. Zudem werden öfters Gruppenarbeiten und –besprechungen in den Unterricht eingebaut, was den Kontakt erleichtert. Isländer sprechen sehr gut und gerne Englisch und somit herrscht auch keine Sprachbarriere.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Jeder spricht Englisch und Isländer sind allgemein sehr hilfsbereit. In anderen Jahren wurde ein Isländisch Sprachkurs angeboten. Leider fand dieser nicht statt als ich dort war. Wer unbedingt will, würde aber sicher einen Weg finden, mehr als nur ein paar Brocken Isländisch zu erlernen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe die Kurse Fixed Income Analyses und Management Accounting besucht, welche beide in ähnlichem Format auch von der Uni Bern angeboten werden. Diese beiden Gastdozenten kamen aus Dänemark. Weiter habe ich Tourism Marketing und Training and Development besucht, welche auch von Gastdozenten durchgeführt wurden. Die meisten der Gastdozenten hielten ihre Vorlesung nicht zum ersten Mal an der Universität Reykjavik.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Ich habe alle Kurse sehr geschätzt und konnte viel Neues lernen. Am wenigsten mochte ich Tourism Marketing. Der Unterricht beinhaltete viel diskutieren und präsentieren und die Endnote wurde aus Partizipation und einem Aufsatz zusammengesetzt. Da ich Partizipationsbewertungen eher undurchsichtig finde und nicht gerne Aufsätze schreibe, schnitt dieses Fach für mich am schlechtesten ab. Wer nicht gerne in Excel rechnet, sollte weder Fixed Income Analyses noch Management Accounting besuchen. Ich mochte beide Fächer jedoch sehr.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Die Universität Reykjavik ist klein, sehr persönlich und privat organisiert. Es studieren rund 3‘500 Studenten in den vier Fachrichtungen Business, Computer Science, Law und Engineering. Das Gebäude ist neu (2010) und bietet eine sehr gute Infrastruktur, so wie extrem helle Vorlesungs- und Gruppenräume. Für Masterstudenten gibt es zusätzliche Lernbereiche mit Kaffeeautomaten, welche gratis benutzt werden können. Mir hat dies sehr gefallen, da mir die Universität Bern manchmal fast zu gross ist. Masterkurse werden oft als Blockkurse angeboten. Die Klassengrössen sind eher klein und es wird eine aktive Teilnahme am Unterricht erwartet. Manche Dozenten bewerten diese und lassen es in die Endnote einfliessen. Oft werden Assignments, das können Individual- oder Gruppenarbeiten sein, zwischen den Blöcken aufgegeben. Diese werden bewertet und fliessen in die Endnote ein. Diese können recht umfangreich sein. Ich hatte nur in der Hälfte der Fächer eine Prüfung am Ende des Semesters. In keinem der Fächer zählte die Note der Prüfung mehr als 70% für die Endnote. Die restlichen Prozent kamen von Assignments. Dieses System war neu für mich in diesem Ausmass. Was in Bern die Ausnahme ist, war dort die Regel. Ich habe es sehr geschätzt nicht mehr ganz so viel Druck zu haben bei der Endklausur.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Definitiv der Weg zur Uni. Die Universität Reykjavik liegt etwas ausserhalb des Zentrums direkt an der Küste. Zu Fuss ist sie in 30-40 Minuten vom Stadtzentrum zu erreichen. Alle 30 Minuten fährt auch ein Bus bis direkt zur Universität. Jedoch kann der Weg bis zur nächsten Bushaltestelle von der Unterkunft 10-15 Minuten Zeit beanspruchen. In Bern ist die Lage der Universität definitiv ein Plus.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Leute und das Land. Ich konnte so viele tolle Leute kennen lernen und mit manchen das Land auf manchem Ausflug erkunden. Auch Reykjavik besitzt unglaublich viel Charme! Kaffees, Bars und viele kleine Shops laden zum Verweilen ein. Eine meiner Besucherinnen hat es den Ursprung der Hipster genannt und ich denke da hat sie nicht ganz unrecht ;-). Die Stadt ist klein und übersichtlich, hat aber einen hohen Lebensstandard und man findet alles, was man braucht. Es gibt mehrere Lebensmittelgeschäfte und auch die zwei Einkaufszentren sind mit Bus oder zu Fuss gut zu erreichen. Die Preise sind oft mit Schweizerpreisen vergleichbar, ausser beim Alkohol, dieser ist in Island teurer. Bars haben jedoch oft gute Happy Hour Preise. Zudem kriegen Reykjavik Universitätsstudenten free beer in einer Bar donnerstags von 21-22 Uhr. Das war übrigens auch der beste Ort, um andere Austauschstudenten zu treffen und sich auszutauschen neben der Universität. Am Wochenende bietet die Stadt ein sehr aktives Nachtleben mit vielen Bars und Clubs in der Innenstadt.

Island hat neben der Hauptstadt unglaublich viel einzigartige Natur zu bieten. Ich rate jedem, möglichst viele Trips zu unternehmen und die guten Schuhe nicht zu Hause zu lassen. Autos können schon relativ günstig gemietet werden in der Nebensaison. Das Wetter in Island kann einem jedoch eine Strich durch einen geplanten Trip machen. Dieses Jahr hatten wir den Winter mit den meisten Stürmen in diesem Jahrhundert (bis jetzt). Im Schnitt hatten wir alle 3 Tage einen Sturm. Dies ist jedoch aussergewöhnlich. Man kann sich sehr gut über Wetteraussichten und Strassenkonditionen im Internet informieren. Mein Tipp: Bringt warme Kleider und informiert euch bevor ihr ein Trip macht. Einheimische sind sehr hilfsbereit. Wenn ihr unsicher seid, fragt!

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Ich hatte das Glück, dass bis auf das stürmische Wetter alles super geklappt hat und ich somit keine Enttäuschungen erlebt habe.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Nach der Zusage von Bern bei Fragen am besten das International Office der Universität Reykjavik kontaktieren. Sie sind super nett und antworten meist innerhalb von 24 Stunden. Die Unterkunftssuche zügig in Angriff nehmen. Island ist wilder als was wir gewohnt sind. Um Kontakte zu knüpfen, am Anfang viele der angebotenen Aktivitäten mitmachen. Warme Kleidung und gutes Schuhwerk sind ein Muss! Geniess den Aufenthalt in vollen Zügen, denn die Zeit vergeht so schnell.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe in einem Guesthouse gewohnt, welches die Zimmer in der Nebensaison günstiger an Austauschstudierende vermietet. Ich wohnte dann in einer Wohnung mit drei anderen Studentinnen in einem Einzelzimmer, wir teilten uns Küche und Bad. Die Erasmuskoordinatorin der Uni verschickte nach der Anmeldung an alle Studierende eine Liste mit möglichen Unterkünften, so bin ich zu diesem Guesthouse gekommen. Natürlich kann man auch selbst bei Guesthouses, die man auf den gängigen Buchungsplattformen im Internet findet, direkt anfragen oder auch eine „normale“ Wohnung suchen und sich mal im Internet und in Facebookgruppen umschauen.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung war hervorragend, schnell, kompetent und stets sehr hilfsbereit. Vor dem Semester gab es ein zweitägiges Orientierungsprogramm, wo alles Wichtige erklärt wurde und man schon mal Leute kennenlernen konnte.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu den einheimischen Studierenden war kaum vorhanden. Isländer sind zwar etwas reserviert, aber grundsätzlich sehr nett und offen. Da man als Austauschstudent aber natürlich auch viel neben der Uni unternehmen will, viele Trips macht etc. und die Einheimischen oft noch neben dem Studium arbeiten, kommt man automatisch viel schneller mit Austauschstudenten in Kontakt, die in etwa dieselben Interessen haben.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

In Island sprechen alle relativ gut Englisch und deshalb war das kein Problem.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe vier Masterkurse zu je 7.5 ECTS besucht. Dies waren „International business and cultural diversity“, „Advanced and digital marketing“, „How to start a startup“ und „International and labor economics“.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

„International business and cultural diversity“ ist sicher empfehlenswert. Auch „Interantional business and labor economics“ fand ich spannend. „How to start a startup“ war an sich ein interessanter Kurs, leider etwas gar unorganisiert. Vom Kurs „Advanced and digital marketing“ war ich persönlich enttäuscht. Der Kurs war unstrukturiert und ein bisschen von allem etwas und doch nichts.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Die Vorlesungen sind oft interaktiv gestaltet und eher in kleinen Klassen (vielleicht 20-30 Studierende). Der Leistungsnachweis besteht oft aus diversen individuellen Assignments und Gruppenarbeiten bereits unter dem Semester. Man hat also immer etwas zu tun. Prüfungen am Ende des Semesters wie beispielsweise in Bern üblich gibt es gerade auf Masterstufe eher selten.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Zum Teil waren die Kurse unorganisiert und die Art und Weise, wie die Leistungsnachweise erhoben werden, wurde manchmal einfach wieder abgeändert. (Dies geschah beispielsweise in den Kursen „How to start a startup“ und „Advanced and digital marketing“)

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Der ganze Aufenthalt war ein Highlight. Sei es ob man irgendwo fast am Ende der Welt in den Westfjorden in einer Hütte übernachtet oder auf dem Rückweg vom gemeinsamen Abendessen in der Hauptstrasse von Reykjavik von ein paar Nordlichtern begleitet wird. Man lernt schnell neue Leute kennen und Island ist definitiv ein wunderschönes Land, welches es zu entdecken gilt.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Da gibt es keine.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Ich kann die RU nur empfehlen. Man muss sich bewusst sein, dass das Lehrsystem an der RU etwas anders ist als in Bern, im Kurskatalog findet man aber meist schon vor dem Semester, wie viele Assignments etc. es zu erledigen geben wird. Neben dem Studieren sollte man sich auch etwas Zeit nehmen, um die Insel zu erkunden und viele neue Leute kennenzulernen.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich hatte ein Zimmer in einem Guesthouse. Einige Guesthouses in Reykjavik vermieten in der Nebensaison monatsweise an Studenten. Von der Reykjavik University haben wir eine Liste erhalten mit solchen Guesthouses sowie privaten Vermietern. Diese Unterkünfte sind schnell vergriffen, daher sollte man sich nach Erhalt der Liste beeilen. Ich habe jedoch direkt eine Zusage erhalten.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Reykjavik University war gut. Es gab am Anfang ein gratis Orientierungsprogramm, das zwei Tage dauerte. Dort wurden uns alle relevanten Departments und Ansprechpersonen vorgestellt, es gab Kennenlernspiele und uns wurden alle relevanten Informationen zur Universität, zum Studium und allgemein zu Island mitgeteilt. Die Austauschstudenten wurden zudem zufällig in Mentorgruppen eingeteilt. Diese sollten regelmässig etwas mit der Gruppe unternehmen. Die Frequenz und Qualität war jedoch sehr gruppenabhängig.

Bei Fragen konnte man sich jederzeit an die Betreuerin der Austauschstudenten wenden, die auch schnell half. Zudem gibt es bei der Reykjavik University auch eine Rezeption, die stets bemüht ist weiterzuhelfen.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

In den Kursen, die ich besucht habe, waren die Klassengrössen recht klein. Zudem mussten wir oft Gruppenarbeiten machen. Daher hatte ich automatisch Kontakt mit isländischen Studenten. Diese waren auch sehr offen gegenüber Austauschstudierenden. Nichtsdestotrotz hatte ich trotzdem mehr Kontakt zu anderen Austauschstudenten. Die Reykjavik University hat sich auch bemüht, dass die Austauschstudenten sich gegenseitig kennenlernen.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Sprachlich hatte ich überhaupt keine Probleme. In Island sprechen alle ausgezeichnet englisch. Auch an der Uni werden genügend Kurse in Englisch angeboten.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe Performance Management, Branding and Strategic Marketing und Business Research Methodology besucht.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Ich kann alle Kurse weiterempfehlen. Die Professoren waren kompetent und ich konnte viel lernen. Vor allem Business Research Methodology ist zwar viel Aufwand aufgrund von vielen Gruppenarbeiten, aber ich denke das ist bei den meisten Vorlesungen der Fall. Wie bereits beschrieben, hat man dafür am Ende des Semesters weniger Prüfungsstress.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

An der Reykjavik University im Masterprogramm wird viel Wert auf Gruppenarbeiten, Assignments, Arbeiten etc. gelegt. Oftmals werden die Prüfungen nur sehr gering gewertet oder es gibt gar keine. Man hat während dem Semester zwar mehr Aufwand, dafür gibt es den riesen Prüfungsstress am Ende des Semesters nicht. Mir hat diese Form der Bewertung besser gefallen und ich hatte auch weniger Stress, wenn die Note nicht nur auf einer grossen Prüfung liegt.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Im Masterprogramm sind die meisten Kurse Wochenendkurse. Das bedeutet, die Kurse sind nicht wöchentlich, sondern an einem oder zwei Wochenenden (meistens Donnerstag, Freitag und Samstag ganztägig). Dies hat Nach- und Vorteile. Zum einen hat man zwischen den Kursen mehr Zeit zum Reisen, zum anderen kann es aber auch sein, dass alle Kurse zeitnah voneinander sind und man somit entweder fast nichts oder zu viel zu tun hat. Wenn man bei der Kurswahl allerdings etwas auf die Daten achtet, sollte es kein Problem sein.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Definitiv Island zu bereisen. Die Natur in Island ist einfach nur atemberaubend. Ich hatte auch das Glück, die Nordlichter mehrmals zu sehen, was jedes Mal aufs Neue ein einzigartiges Erlebnis ist.

Natürlich aber auch der Kontakt zu anderen (Austausch-)studenten und die Möglichkeit, neue Freundschaften zu knüpfen.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Dass man die Polarlichter nicht jedes Mal sieht, wenn man in der Nacht das Haus verlässt :-) Theoretisch könnte man zwar die Polarlichter an 9 von 10 klaren Nächten sehen. Das Problem sind dabei die klaren Nächte, meistens ist es nämlich einfach zu bewölkt. Zudem muss man fast aus Reykjavik raus, um sie in ihrer vollen Pracht zu sehen. Man kann sie zwar manchmal von Reykjavik aus sehen, aber auch dann wären sie aufgrund der Lichtverschmutzung besser ausserhalb zu sehen.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Ich würde auf jeden Fall schnell nach Erhalt der Unterkunftsliste versuchen, ein Zimmer zu finden. Ansonsten wird es schwierig, eine Unterkunft in Reykjavik zu finden. Zudem sollte man sich darauf einstellen, mehr für die Miete zu zahlen als in der Schweiz. Auch sonst ist Island teuer, aber vergleichbar mit Schweizer Preisen. Im Ausgang am besten auf Happy Hour Angebote oder Angebote mit der ESN Karte achten, dann erhält man das Bier zum halben Preis :-)

 

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich hatte eine Wohnung mit zwei anderen Studentinnen zusammen. Auf der Plattform rentmate.is war diese ausgeschrieben. Die Wohnungen auf rentmate.is sind gut, aber relativ teuer. Die Wohnungssituation in Reykjavik ist im Sommer ziemlich kritisch, ab September wird es aber dann deutlich besser. Die Wohnung, die wir ab September hatten, war sehr schön. Allerdings musste ich die ersten drei Wochen in Hostels leben.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung der Gastuni war ausserordentlich gut. Es gab zu Beginn ein zweitägiges Orientierungsprogramm für Austauschstudenten, bei dem wir die Uni, vor allem aber die anderen Austauschstudenten kennen lernen konnten.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu anderen Austauschstudenten war sehr gut. An Partys und anderen Aktivitäten, die durch die Uni organisiert wurden, lernte man sich sehr schnell kennen. Ausserdem gab es verschiedene Facebookgruppen, in denen man einfach Aktivitäten organisieren konnte.

Einheimische Studierende lernten wir vor allen in den Vorlesungen kennen. Allerdings war der Kontakt zu Erasmus Studierenden schon deutlich grösser.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Sehr gut. Fast alle Isländer sprechen fliessend Englisch.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

-       The Finance Underlying Blockchain and Cryptocurrency

-       Advanced and Digital Marketing

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Beide. Die Kurse waren praxisnah und spannend. Wir hatten kleine Klassen und während dem Unterricht entstanden immer wieder lange und spannende Diskussionen.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Da die Reykjavik University eigentlich eine Privatuniversität ist (für uns allerdings gratis) sind die Räumlichkeiten sehr schön. Es gibt Lernräume mit Ausblick auf das Meer, gratis Kaffee und ein Keller mit Billiard, PlayStation und Tischfussballtische.

Die kleinen Klassen waren interessant, da wirklich eine Diskussion stattfinden konnte. Ausserdem war das Studentenleben besser. Das liegt aber wohl vor allem an den Austauschstudenten, die sehr motiviert waren, viele Dinge zu unternehmen und zu feiern.  

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Mit der Zeit würde ich diese Unterrichtsform nicht sehr mögen. Es war ähnlich wie früher in der Schule mit Hausaufgaben und vielen Gruppenarbeiten. Für ein Semester war es aber kein Problem.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Generell die Freizeit und die Natur. Das Land ist extrem schön mit vulkanischen Landschaften, heissen Quellen, Nordlichtern, Walen und anderem. Wir sind sehr viel gereist und gewandert. Und wir haben auch viel gefeiert. Reykjavik ist eine gemütliche kleine Stadt mit einem guten Nachtleben.

Die Kurse waren alle als Blockkurse organisiert, was zuliess, dass wir viele mehrtägige Reisen machen konnten.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Vielleicht die Wohnungssituation am Anfang. Sonst aber nichts.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Für Menschen, die die Natur mögen und gerne etwas unternehmen, ist dieses Land perfekt. Es lohnt sich, sich vor der Abreise genügend Gedanken über die Wohnungssituation zu machen. Die langen Nächte sind erst ab November spürbar und weniger schlimm als zuerst angenommen und es ist deutlich weniger kalt als erwartet.

Es lohnt sich, weniger als 30 ECTS zu machen, dann bleibt genügend Zeit, um zu reisen.

 

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Besonderheiten

Erforderliche Sprachkenntnisse: Die Reykjavik University verlangt eines der folgenden Sprachzertifikate:

  • TOEFL: mind. 577 (PBT) oder 91 (iBT)
  • IELTS: mind. 6.5.