Departement Betriebswirtschaftslehre

Università degli Studi di Roma "La Sapienza" (Italien)

Unterrichtssprache

Italienisch, Englisch

Erfahrungsberichte

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich wohnte in einer „100%-italienischen“ WG in der nähe der Uni. Meine Mitbewohnerinnen waren auch alle Studentinnen an der La Sapienza. Das Zimmer fand ich im Internet unter www.affitistudenti.it . Es soll noch erwähnt werden, dass die Mieten ziemlich hoch sind - auch im Vergleich mit Zürich. Ich habe für einen Monat 450 Euro gezahlt inkl. Spesen.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung und Organisation ist ziemlich chaotisch und ungenügend - dies überrascht jedoch nicht so sehr, da es sich um die grösste Uni Europas handelt. Nicht zu vergessen ist der Fakt, dass die Uni schliesslich in Italien liegt☺ Bei Studienantritt wurde man mit Infomaterial über die zu besuchenden Kurse und einer to do’s Liste für die ersten Tage eingedeckt. Ein Orientierungsprogramm war vorhanden. Da ich mich noch nicht in Rom befand, konnte ich dieses jedoch nicht besuchen. Eine VWL - Kollegin unserer Uni hat es besucht und als nicht sehr hilfreich abgetan.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu einheimischen war bei mir primär durch meine Mitbewohnerinnen da. Durch sie wurde ich in einen breiten Freundeskreis eingeschleust. Aber auch während den Vorlesungen liessen sich leicht Kontakte knüpfen. Die meiste Zeit verbrachte ich dennoch mit anderen Austauschstudenten, da durch die ESN Studentenorganisation viel zusammen organisiert wurde. Zum Beispiel traf man sich in einer Bar im Zentrum, ging in die Disco, ins Kino. Es wurden auch Ausflüge in die Toskana oder nach Sizilien organisiert.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Am Anfang hatte ich ziemlich grosse Probleme zu verstehen – geschweige denn zu sprechen, da ich Italienisch lediglich während 2 Jahren am Anfang meiner Gymizeit gelernt hatte. Ich besuchte während der Uni einen Sprachkurs, der von der Uni gratis für Austauschstudenten organisiert wurde und 4 Stunden in der Woche stattfand. Dadurch – und durch die Zeit die ich mit meinen Mitbewohnerinnen verbrachte, lernte ich die Sprache schnell und konnte die mündlichen Prüfungen gut bewältigen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe mich für Geografia economica, Economia degli intermediari finanziari, Economia e gestione della banca und capital markets entschieden. Den ersten wählte ich, da mich die Verschmelzung von Wirtschaft und Geografie interessiert und an unserer Uni kein vergleichbarer Kurs zu finden war. Mit dem Zweiten und dritten Kurs wollte ich meine Bankenkenntnisse aufbauen, da ich zurzeit bei einem bankenähnlichen Unternehmen tätig bin. Auch der letzte Kurs diente diesem Ziel. Ausserdem war der letzte Kurs in Englisch abgehalten – und diente damit zur Abwechslung zum Italienisch.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Generell ist einmal zum italienischen Uni - Niveau zu sagen, dass die Kurse didaktisch nicht sehr aufbereitet sind – und es nicht erstaunt, wenn der Dozent einmal nicht zur Vorlesung erscheint. Die Kurse Economia e gestione della Banca und Capital Markets waren hier die Ausnahme. Die Dozenten waren sehr gut informiert und konnten sich auch didaktisch bewähren. Die Inhalte der Vorlesungen waren sehr umfangreich und gut aufbereitet.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Die gute und persönliche Betreuung durch den Dozenten

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Was das Studium betrifft: Die Organisation, die Räumlichkeiten, der Internetzugang, die Vorlesungsgestaltung, die Pünktlichkeit;)

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Ich konnte viele Highlights erleben. Sicherlich zu den bessten zähle ich den Einblick in die italienische Kultur und Lebensart, die Bekanntschaften mit Studenten aus ganz Europa und das Zusammensein mit jenen, die warmen Frühsommerabende, das Schwimmen im Meer und und und

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Die schlechte Organisation an der Uni und die Gleichgültigkeit vieler Dozenten gegenüber den Studenten

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Lässt euch von der ersten Woche, die ihr sehr wahrscheinlich wartend vor den vielen Büros verbringen werdet, nicht unterkriegen!!! Und sprecht viel mit euren Dozenten – damit sie euch bei den mündlichen Prüfungen wieder erkennen.

Wie würden Sie Ihren Aufenthalt in einem Satz beschreiben?

Eine grosse Bereicherung – eher was den sozialen und kulturellen als den universitären Bereich betrifft.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich lebte in einer WG mit zwei Italienern. Mietzins 375 Euro plus 120 Euro Spesen. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Preis für ein Einzelzimmer in ner WG. (Aufgrund der hohen Mieten existiert die Unsitte Doppelzimmer in Wgs zu vermieten...)
Gefunden hab ich sie aufgrund einer Anzeige auf dem Campus. Zu empfehlen sind auch www.bakeca.it, die Zeitung Porta Portese oder, wenn man was bezahlen will auch www.easystanza.it

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Kaum existent, aber auch kaum notwendig. Ich bin so spät angekommen, dass ich den Einführungstag für Erasmus-Studenten verpasst hatte.
Danach war ich einmal im Erasmus-Büro um mich anzumelden und dann am letzten Tag um die für die Anrechnung der Leistungen erfordelichen Dokumente abzuholen.
Wichtiger ist www.esn-roma.it die Lobby-Organisation der Erasmus-Studenten.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Ich hatte quasi keinen Kontakt an der Uni (war auch eher selten da...) Die ItalienerInnen, mit denen ich Kontakt hatte, stammten aus dem Umfeld meiner WG oder ich hab sie im Ausgang oder WG-Parties kennengelernt.
Die Kontakte zu anderen Erasmus-Studis stammten bei mir auch eher aus dem nicht-universitären Umfeld. Vor allem die Events der Erasmus-Organisationen wie z.B. ESN sind der Ort wo sich die Erasmus-Szene trifft.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Je länger, je besser...
Ich kam quasi ohne Vorkenntnisse, hab dann 2 Monaten ein wenig gelitten und gegen Schluss konnte ich mich mit meinen Mitbewohnern problemlos verständigen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

„Management II – strumenti e tecniche“
„Metodi e modelli per il supporto alle decisioni“

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

„Metodi e modelli“ ist ein WirtschaftsInfo-Kurs (Excel-Optimierung, Lineare Programmierung...) Gut daran ist, dass man, da der Kurs am Computer stattfindet, immer sieht was der Prof in den Programmen macht. Man kann also auch mit dürftigen Sprachkenntnissen ziemlich gut folgen.
„Management II“ ist ne Vorlesung mit ca. 250 Teilnehmern. Bei schlechten Sprachkenntnissen ist es schwer zu folgen, doch da man die Folien im Centro Copie kaufen kann, lässt sich gut lernen. Die Prüfung war in meinen Augen gemessen am Stoff eher einfach.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Nichts.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Die Organisation.
Beispiel: Für die mündliche Prüfung werden alle Studenten gleichzeitig aufgboten. Was für mich eine Wartezeit von ca. 4 Stunden bedeutete...

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Möglichkeit sein Leben in 3 Tagen völlig umkrempeln zu können, Begegnungen mit Leuten aus ganz Europa, das Leben meiner Mitbewohner mitzuleben und mich so ein bisschen italienisch zu fühlen...

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Ich ging so mit der Vorstellung: ich geh weg von meinem Umfeld, also weg von den sozialen Normen und Regeln, rein in eine freie, alles ist möglich-mässige, offene Welt.
Und dann zu merken, dass die Erasmus-Szene sehr stark eine Cliquen-Szene ist, also das Gegnteil von offen, das war meine grösste Enttäuschung.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Früh genug hinfahren, je früher, desto besser.
Cool bleiben. Ein bisschen Unzufriedenheit und Zweifel in den ersten zwei Monaten sind sehr wahrscheinlich...

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Wohngemeinschaft mit anderen Studenten. Die Wohnung habe ich über die Internetseite „Easystanza“ gefunden.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Es gibt keine wirkliche Betreuung. Man muss sehr selbstständig sein. Gut ist aber das ESN Erasmus Programm, das den Erasmus Studenten ein gutes Freizeit Programm anbietet.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Die italienischen Studenten sind sehr offen und man findet schnell Freunde. Auch durch die Erasmus Feste und Reisen die angeboten werden lernt man schnell andere Austauschstudenten kennen.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Da ich schon vor meinem  Auslandsemester die Sprache konnte, hatte ich keine Probleme.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Economia e Gestione della Banca – Prof. Baravelli
  • Produzione Assicurativa Danni e Vita – Prof. Santoboni
  • Economia e Gestione delle Aziende di Assicurazione – Prof. Santoboni

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Ich würde alle Kurse empfehlen. Prof. Santoboni  ist einer der wenigen, der die Unterlagen online bereitstellt.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Die Studenten selbst.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Die ganze Organisation der Uni in Rom war ziemlich schlecht. Die Dozenten sind kompetenter in Bern. Es werden fast keine Unterlagen online gestellt, was ziemlich mühsam ist.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Highlights waren eindeutig ausserhalb des Studiums. Das Essen in Italien, die Offenheit und Spontanität der Menschen werde ich sehr vermissen.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Unfreundlichkeit der Erasmus-Verantwortlichen (in Rom) und der Professoren.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Da es an der Uni in Rom ein ziemliches Chaos ist, ist es am besten in den ersten Wochen so viele Kurse wie möglich zu besuchen, um so die richtigen Vorlesungen auszuwählen. Im Voraus kann man nicht viel organisieren, da die Internetseite sehr schlecht gemacht ist und man auch per Telefon keine ausreichenden Informationen erhält.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe nach längerem Suchen auf WG-Plattformen entschieden, eine Unterkunft über Airbnb zu buchen, da man sich dort über die Rezensionen vor Ankunft ein Bild der Situation machen kann und mir die WG-Ausschreibungen nicht immer geheuer waren. Auch wollte ich mit Italienern zusammenwohnen und so habe ich dann in einer Wohnung mit einer Schauspielerin, ihrer 22-jährigen Tochter und einem kleinen Hund zusammengewohnt. Ich bin nach wie vor sehr froh über diese Entscheidung, da sie mich gleich bei sich aufgenommen haben und wir ab und zu ein gemeinsames Abendessen organisiert haben. Der einzige Nachteil daran war, dass ich keine Freunde zum Essen einladen konnte und der Hund eine ziemliche Nervensäge war. Mein Zimmer lag an der Piazza Vittorio, im Rione Esquilino, einem multikulturellen und belebten Quartier, welches nahe am Bahnhof und dem Kolosseum, und zu Fuss etwa 20-30 min von der Uni entfernt liegt. Vorteilhaft an dieser Lage ist auch die Anbindung an die Metro A, welche den Bussen und Trams definitiv vorzuziehen ist.

Die meisten meiner Kolleginnen im Erasmus haben ihr Zimmer über Facebook-Gruppen gefunden, wie bspw. über die Erasmus-Gruppe des jeweiligen Semesters, der man auch beitreten kann, ohne bereits in Rom zu sein. Aufpassen muss man da einfach, dass das Zimmer nicht «schwarz» vermietet wird und man sollte sich im Vornherein darüber informieren, was für Regeln gelten (z.B. keine Gäste in der Wohnung, möglicherweise mühsamer Vermieter lebt in derselben Wohnung…).

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung der Gastuni war gut, denke ich (ich hatte nicht viel damit zu tun). Es gab eine Welcome Week in der ersten Woche. Diese war grundsätzlich recht gut organisiert und durch die zahlreichen ESN-Events konnte man schnell Leute kennenlernen, sich in der Stadt zurechtfinden und Erfahrungen austauschen. Das Anmeldeprozedere (alle möglichen Offices abklappern und anstehen) war auch weniger mühsam als erwartet. Leider war jedoch die Welcome Week an und für sich keine ganze «Week» sondern eher zwei Tage, an denen etwas an der Uni organisiert war, da hätte eine Führung über das Unigelände noch gut reingepasst – so mussten wir uns dann alleine auf dem riesigen Campus zurechtfinden. Da die Studierenden an der Uni jedoch sehr hilfsbereit sind, war das kein grosses Problem. Verwirrend war zu Beginn, dass die Informationen zu den Vorlesungen alle an unterschiedlichen Orten publiziert werden (mal im Vorlesungsverzeichnis, mal auf einer Webseite, mal auf ausgedruckten Blättern, die vor dem Ökonomie-Gebäude an der Wand hängen). So bin ich auch mal eine halbe Stunde im Gebäude umhergeirrt und ein hilfsbereiter Mann, welcher sich danach als Konferenzteilnehmer, der keine Ahnung der Uni hatte, herausstellte, versuchte mir zu helfen. Erst nach einigem Umherirren habe ich erfahren, dass die Vorlesung erst zwei Wochen später als die restlichen beginnt.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Den Kontakt zu einheimischen Studierenden aufzubauen ist recht schwierig. Ich habe schlussendlich durch eine Gruppenarbeit einen römischen Studenten kennengelernt. Auch habe ich gleich zu Beginn zwei Tandempartner über eine darauf ausgerichtete Facebook-Page gefunden, welche ich fast wöchentlich getroffen habe. Dies hat mir sehr geholfen, mich in Rom wohl zu fühlen und auch etwas aus der Erasmus-Bubble auszubrechen. Den Kontakt zu anderen Austauschstudenten zu finden ist sehr leicht, da ständig Events von ESN organisiert werden (praktisch täglich) und sich ja jeder in derselben neuen Situation befindet. Mein Problem war eben eher, nicht nur in dieser Erasmus-Scheinwelt stecken zu bleiben.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Da ich bereits vor meinem Aufenthalt recht gut Italienisch konnte, hatte ich sprachlich keine Schwierigkeiten. Da manchmal sogar junge ItalienerInnen schlecht bis gar nicht Englisch können, lohnt es sich, zumindest Grundkenntnisse der Sprache mitzubringen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe an der La Sapienza in Rom zwei Kurse belegt: «Data Management for Data Science» (6 ECTS) vom Data Science Master und «Business Information Systems» (9 ECTS) vom BWL-Master. Data Management war sehr interessant und auch gut organisiert, da habe ich viel davon mitgenommen und würde es jederzeit wieder belegen. Das komplette Gegenteil war der andere Kurs – einer der unnötigsten und langweiligsten Kurse, den ich je besucht habe. Der eine der zwei Professoren (der Dekan der BWL-Fakultät!) kam regelmässig (sogar zur Prüfung) 40 min zu spät und ging auch wieder 20 min vor Vorlesungsende, der andere Professor chattete während unserer Präsentationen demonstrativ auf Whatsapp und liess offen durchblicken, dass er uns nicht zuhörte. Die schockierendste Erfahrung jedoch war, als die Noten registriert werden sollten: Der Assistent las vor allen Studierenden den Namen jedes einzelnen Studierenden vor, welche(r) sich dann melden musste, dann wurde die Note laut vorgelesen. Dies bedeutete, dass teilweise Studierende mit einer Note von 7.5/30 von 50 Mitstudierenden angegafft wurden, einzelne verliessen daraufhin weinend den Saal. Eine solche Situation soll jedoch auch für römische Verhältnisse nicht ganz normal sein – zumindest ist das dies, was andere Studierende mir danach versichert haben.

Ich habe zudem während des Semesters den C1-Italienischkurs besucht, der nach langer Nicht-Information dann doch irgendwann in der Mitte des Semesters begonnen hat und dann dafür sehr gut war.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Den Kurs «Data Management for Data Science» des Data Science Masters würde ich allen empfehlen, die sich für dieses Thema interessieren. Allgemein scheint mir der Data Science Master an der Sapienza sehr gut aufgebaut und auf einem hohen Niveau zu sein. Von den BWL-Kursen habe ich ein eher schlechteres Bild. Man muss dazu aber auch sagen, dass ich letztlich dort dann auch nur einen Kurs besucht habe («Business Information Systems»), welchen ich nicht empfehlen würde, ausser man nimmt für die 9 ECTS gerne einen langweiligen, fast schon komischen, Kurs und viel Wartezeit in Kauf. Den Italienischkurs wiederum würde ich allen unbedingt empfehlen!

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Vieles, was das tägliche Leben rund um die Arbeit / das Studium betrifft. Mir gefällt beispielsweise die Art der Italiener, offen gegenüber Gesprächen mit Fremden zu sein (z.B. an der Bar bei einem Kaffee oder im Zug). Diese warme Art wird mir in der Schweiz fehlen. Ein Spaziergang über die Via die Fori Imperiali oder der Sonnenuntergang vom Gianicolo aus wird nie langweilig und eine nächtliche Heimfahrt am Kolosseum vorbei ist für mich jedes Mal aufs Neue überwältigend. Und natürlich das Essen!

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Was die Uni betrifft sehr viel: die Organisation, die Seriosität (Spicken ist hier an der Tagesordnung und die Prüfungen können unendlich oft wiederholt werden), die Plastikflut in den Mensen, die ekelhaften Toiletten, die gerne demonstrierte Macht der Professoren gegenüber den Studierenden…

In Italien und insbesondere in Rom fand ich zudem den Umgang mit dem Müll schlimm.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Der ganze Auslandaufenthalt war ein Highlight, ich finde es schwierig, daraus einzelne Highlights hervorzuheben. Ich bin nebst der Uni viel in Italien herumgereist, jede dieser Reisen waren ein Highlight für sich.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Im Grundsatz habe ich keine grossen Enttäuschungen erlebt. Was mich jedoch nach etwa 3 Monaten bestürzt hat, war einzusehen, wie viel davon wahr ist, was man sich von der Administration, dem Gesundheitssystem und den Unis in Italien erzählt. Dass ein Land mit einer so reichen und wunderschönen Kultur es nicht schafft, seine Ineffizienzen und Egoismen zu überwinden und dass das von der Mehrheit nicht hinterfragt wird.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Nicht alles gleich allzu ernst nehmen. Meist ergibt sich mit etwas Abwarten dann eine Lösung. Gewöhnt euch rasch daran, zu warten – herumstressen macht’s nicht schneller. Lernt bereits zuvor Italienisch und versucht, nebst den Erasmus-Events auch etwas vom alltäglicheren Rom mitzubekommen.

Es lohnt sich, bereits drei Wochen vor Semesterbeginn, in der ersten Welcome Week, anzureisen. So hat man mehr Möglichkeiten, Leute kennenzulernen und sich zurechtzufinden, bevor die Uni startet.

Für weitere Fragen dürft ihr mich gerne kontaktieren. 

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

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