Departement Betriebswirtschaftslehre

Linnaeus University, Växjö (Schweden)

Unterrichtssprache

Schwedisch, Englisch

Erfahrungsberichte

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich wohnte auf einem so genannten „Korridor“ in einem Studentenheim, welches direkt auf dem Universitätsgelände gelegen ist (150m von der Uni entfernt). Ich hatte ein riesiges Zimmer mit eigenem Bad, teilte jedoch Küche, Wohnstube und Balkon mit andern Studenten. Im Wohnheim wohnten hauptsächlich Austauschstudenten, da die Schweden eigene Apartments (ebenfalls auf dem Campus) bevorzugen. Waschküche, Internet & sogar eine Sauna waren in der Miete inbegriffen. Alles war auf sehr hohem Qualitätsstandard.
Die Unterkunft wurde mir durch die Gastuni garantiert und organisiert. Hat alles bestens geklappt.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Sehr gut. Es gab offizielle „arrival dates“, an welchen man direkt vom Flughafen abgeholt und zu seiner Unterkunft gebracht wurde. Danach gab es ein 3tägiges „introductory programme“, wo einem Uni, Stadt, Land, Kultur; kurz alles was man wissen musste, näher gebracht wurde. Auch während des Semester stand die Tür zum „international office“ immer offen. Ich konnte sogar zwei Prüfungen für meine Heimuni hier in Schweden ablegen.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu einheimischen Studierenden stellte einen der wenigen Negativpunkte bei meinem Auslandaufenthalt dar. Schweden sind sehr zurückhaltend und schwierig zu „knacken“. Dennoch konnte ich zu zwei, drei Schweden (u.a. zu meinem schwedischen „buddy“ sowie den paar Schweden, die auf meinem Korridor lebten) ein gutes Verhältnis aufbauen.
Der Kontakt zu andern Austauschstudenten war dafür umso intensiver und stellt bestimmt die bleibendste Erinnerung an meinen ERASMUS-Aufenthalt dar. Es ist schön zu sehen, dass man in sehr kurzer Zeit sehr intensive Beziehungen und Freundschaften aufbauen kann.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Da Austauschstudenten grundsätzlich nur zu englischsprachigen Programmen zugelassen sind, stellte die Sprache überhaupt kein Problem dar. Allgemein sprechen alle Schweden sehr gut Englisch. Dementsprechend konnte ich auch sowohl mein schriftliches als auch mein mündliches Englisch gut festigen.
Was die schwedische Sprache betrifft, so habe ich einen von der Gastuni angebotenen 10wöchigen Sprachkurs genommen, in welchem man die „basics“ vermittelt bekommt. Da man jedoch wie gesagt automatisch mit allen Schweden Englisch spricht, vertiefte ich diese Kenntnisse leider nicht weiter.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

An der Business School der Växjö University wählt man normalerweise direkt ein gesamtes Semesterprogramm aus, welches aus verschiedenen Modulen besteht, die zeitlich nacheinander gehalten werden (consecutive scheduling). Mein Programm hiess „Management Accounting and Information Systems“ und bestand aus den Modulen „Cross-Cultural Management“ (5 Wochen/7.5 credits), „Management Accounting and Information Systems“ (10 Wochen/15 ECTS) sowie „Company Field Study“ (5 Wochen/7.5 ECTS).

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Generell hatten alle drei Module ihren Reiz. Ich musste mich jedoch zuerst an den schwedischen Lehrstil gewöhnen: Es wird sehr viel Wert auf Gruppenarbeiten („case study“, „paper“, „report“) gelegt – Arbeiten von ca. 30 Seiten Umfang, welche man in interkulturellen 3er-Gruppen verfasst und zu welchen man jede Woche ein Seminar hat, an welchem man den nächsten Teil seiner Arbeit präsentieren sowie die Arbeiten der andern Gruppen kritisieren muss. Zudem muss sehr viel Literatur gelesen werden. Vorlesung werden hingegen sehr wenige gehalten (bei mir: ca. 6 Lektionen pro Woche).
Vom Aufwand her ist das Studium in Schweden in etwa mit jenem in Bern zu vergleichen, das Niveau ist allerdings massiv tiefer in Schweden.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Es war sehr interessant, eine neue Art von Studium kennen zu lernen. Die Gruppenarbeiten können je nach Gruppenzusammensetzung eine grosse Herausforderung darstellen, bieten aber immer eine super Gelegenheit, neue Leute kennen zu lernen. Die vielen Papers, welche wir in englischer Sprache zu verfassen hatten, sowie die vielen Seminare, an welchem man vor kleinerem oder grösserem Publikum sprechen muss, waren zudem sehr förderlich für meine Englischfertigkeiten und nahmen einem sehr schnell die Angst vor Präsentationen. Auch die „oppositions“, wo man lernt, andere Arbeiten zu kritisieren sowie Kritik an der eigenen Arbeit hinzunehmen, waren eine gute Erfahrung.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Das Niveau der Kurse ist massiv tiefer als in Bern – was mich überrascht und vor allem enttäuscht hat. Ich hätte erwartet, dass ich in Schweden von einem ähnlich hohen Level wie in der Schweiz ausgehen könnte, dem war leider so. Die viele Literatur, welche einem vorgesetzt wird, empfand ich auch nicht wirklich als förderlich. Ich hatte das Gefühl, dass möglichst alles ein wenig angesprochen werden sollte, damit man von allem ein wenig eine Ahnung hat, dass aber als Konsequenz alles sehr oberflächlich – und das Niveau dadurch eher tief – blieb.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die vielen tiefen Freundschaften, welche man zu andern Austauschstudenten aus der ganzen Welt aufbauen konnte. Die vielen kleineren und grösseren Reisen durch ganz Schweden und sogar nach Russland (St. Petersburg & Moskau). Das Campusleben. Der schwedische Frühling, der zwar sehr spät kam, aber dafür umso schöner war. Die Top-Infrastruktur auf dem gesamten Universitätsgelände.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Der fehlende Kontakt zu einheimischen Studenten. Das tiefe Niveau der Kurse.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Unbedingt einen Laptop mitnehmen!! Die Infrastruktur ist 1A in Växjö auf dem Campus, sodass alles via Internet läuft (e-mail, Skype, Internettelefonie…). Einen guten Reiseführer mitbringen, denn Bücher sind sehr teuer in Schweden… Sich genug Zeit rausnehmen, um dieses wunderschöne Land zu entdecken und bereisen.

Wie würden Sie Ihren Aufenthalt in einem Satz beschreiben?

Eine wunderschöne, spannende, einmalige und denkwürdige Erfahrung, die sehr gute Freundschaften zu Studenten aus aller Welt hervorgebracht hat und die ich in keiner Weise missen möchte!!

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

In Växjö gibt es den einzigen richtigen Campus in Schweden, d.h. es leben über 3500 Studenten auf einem riesigen Areal, wo sich auch die Uni befindet. Ich habe auf einem so genannten Korridor auf dem Campus gewohnt. Hier hat man ein Einzelzimmer, inkl. Dusche, Toilette, Internet, und man teilt sich mit 12 anderen Studenten ein Wohnzimmer und zwei Küchen.
Auf dem Campus gibt es auch Appartements. Diese sind etwas grösser, auch etwas teurer und haben z.T. eine Küche im Zimmer integriert.
Einige Studenten leben auch in Studentenwohnheimen in der Stadt. Diese sind ca. 10min mit dem Bus vom Campus entfernt und das Leben bietet da etwas andere Möglichkeiten als auf dem Campus. Man ist näher an der Stadt, darum auch öfters unterwegs, doch man hat nicht den engen Kontakt zum Campus, wo doch das meiste abgeht.
Die Zimmer werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben und nach dem Abholen beim Bahnhof wird man zu seiner Unterkunft gebracht, alles sehr gut organisiert.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

An der Uni gibt es in International Office, an das man sich jederzeit richten kann. Die helfen einem bei allen möglichen Problemen kompetent weiter und sind hilfsbereit. Nach den „arrival days“, wo man sich im Zimmer einrichtet, die Umgebung auskundschaftet, folgen die „orientation days“. Dies gehen drei Tage lang und man wird mit Informationen überschüttet. Dafür hat man nachher einen guten Überblick v.a. über die Uni, aber auch über die Stadt, Land und Leute.
An der Uni gibt es auch ein so genanntes Buddy Programm, d.h. jedem Austauschstudenten wird ein schwedischer Student zugeteilt, der so was wie ein persönlicher Betreuer darstellt. Dieser Buddy kümmert sich v.a. in den ersten Tagen um einen, zeigt einem alles und hilft sich v.a. am Anfang zurecht zu finden. Dies soll auch den kulturellen Austausch fördern und so unternehmen dann auch die meisten Buddys irgendetwas mit ihren Studenten.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Die Schweden sind eher etwas zurückhaltende Leute, aber sehr freundlich, korrekt und hilfsbereit. Sie machen häufig nicht den ersten Schritt, nachdem man sie aber mal angesprochen hat und das Eis gebrochen ist, kann man auch mit ihnen einen guten Kontakt aufbauen. Durch das Buddy Programm und die Kurse an der Uni hat man automatisch den Kontakt zu einigen Schweden.
Die Austauschstudenten sind dann aber doch etwas aktiver und halt alle ungefähr in der gleichen Situation, was so viel heisst wie alle Austauschstudenten wollen neue Leute kennen lernen und müssen sich zurecht finden. So hat man glaube ich allgemein mehr den Kontakt zu anderen Austauschstudenten als zu einheimischen Studenten.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

In Schweden sprechen alle Leute sehr gut Englisch. English wird gebraucht und gelebt, es werden z.B. auch alle Filme im TV oder im Kino auf English mit schwedischem Untertitel gezeigt. An der Uni ist sowieso alles in Englisch und die Studenten sprechen nach meinen Erfahrungen alle sehr gutes Englisch.
Die schwedische Sprache wäre eigentlich für deutschsprachige Leute nicht so schwer zum erlernen. Da man aber überall Englisch spricht und ich auch die Zeit nicht fand mich intensiver mit dem Schwedisch auseinander zu setzen, habe ich mich mit den Basics begnügt.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

An der Uni in Växjö wählt man meistens ein ganzes Semesterprogramm, das verschiedene Module enthält. Ich habe das „Organisation and Management Studies Programme” gewählt und war ganz zufrieden mit dieser Wahl.
Ein Modul entspricht einem Fach und enthält meistens 7.5ECTS, so dass man automatisch auf 30ECTS pro Semester kommt. Die Module werden nacheinander abgehalten und dauern ca. 4-5 Wochen. Allgemein erreicht man die 30ECTS pro Semester leichter als in Bern.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

So viel ich gehört habe sind die meisten Business Programme ganz gut, obwohl es doch einige Unterschiede in Bezug auf Aufwand und Niveau gibt.
Das Lernsystem ist auch bei allen Kursen ähnlich. Es gibt nicht allzu viele Vorlesungen, dafür viel zu lesen. Man schreibt auch meisten in Gruppen ein bis zwei Paper pro Modul, macht Kritiken über andere Arbeiten und hält Präsentationen. Nach jedem Modul gibt es eine Abschlussprüfung, die mit Prozentpunkten bewertet wird und man ein ”past” oder ein ”past with distinction” erreichen kann.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das Lernsystem ist anders als in Bern. Ich würde nicht sagen, dass es besser ist, doch lohnt es sich auf jeden Fall mal, eine solche Erfahrung zu machen.
Was eigentlich sehr interessant war, waren die Gruppenarbeiten. Man lernt mit Situationen klar zu kommen, wo Gruppenmitglieder nicht die gleichen Vorstellungen oder Arbeitsweisen haben, die man sie selber hat. Allgemein lernt man aber durch dies neue Leute kennen und lernt im Team zu arbeiten.
Die Prüfungen sind nicht wie in Bern alle auf einmal am Ende des Semesters, sondern nach jedem Modul. Das heisst man schreibt alle 4-5 Wochen eine Prüfung, was eindeutig angenehmer ist als den ganz grossen Stress am Ende des Semesters zu haben.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Beim schwedischen Unisystem wird einem sehr vieles vorgegeben und das heisst Bücher lesen und an der Prüfung wiedergeben. Dies entspricht eigentlich nicht einer motivierenden Art zu lernen.
Das Niveau ist z.T., sicherlich auch durch dies, etwas tiefer als in der Schweiz. Das Bestehen der Kurse ist eigentlich auch leichter und die ECTS erreicht man mit weniger Aufwand als in Bern.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Das grösste Highlight war es eigentlich so viele neue Leute kennen zu lernen, die von überall aus aller Welt herkamen. Es war auch sehr interessant mit diesen Leuten zusammenzuleben und zu erfahren, wie diese so leben. Man kennt am Ende des Semesters so viele Leute und der Zusammenhalt v.a. unter den Austauschstudenten ist wirklich einzigartig. Natürlich gibt es auch sehr gute und enge Freundschaften, die sicher mit Besuchen in verschiedensten Ländern aufrechterhalten bleiben.
Allgemein kann man noch das Campusleben, die vielen Aktivitäten und die gute Infrastruktur nennen.
Weiter sind die verschiedenen Ausflüge aufzuzählen, wo zwei grössere Trips ins Lappland und nach Russland sehr eindrücklich waren. Russland muss man erlebt haben und in Kiruna, der nördlichsten Stadt von Schweden, erlebt man Wildnis, Abenteuer und unberührte Natur.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Das die Zeit so schnell vorbei ging!

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Geht ohne irgendwelche Erwartungen nach Schweden, seit offen und ihr werdet ein unvergessliches Semester erleben!

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich habe in einem so genanten „Corridor“ gewohnt. Auf einem Korridor wohnen zwischen 9-13 Studenten. Ich wohnte nicht auf dem Campus, sondern in der Stadt wo sich vier Studentenhäuser mit je 3 solchen Korridors befinden. Jeder Student hat sein eigenes Zimmer mit WC und Dusche. Auf einem Korridor gibt es jeweils eine gemeinsame Küche und Wohnzimmer. In der Bewerbung musst man angeben welche Alternative man wählen möchte.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung der „international Students“ ist in Växjö wirklich sehr gut organisiert. Bereits vor der Anreise erhält man wichtige Informationen für den Aufenthalt. Und an den so genannten „Arrival Days“ findet ein Orientierungswochenende statt, wo man alle nötigen Informationen über Uni usw. erfährt (fast schon zu viel).

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu den einheimischen Studenten ist hier sehr gut möglich. Dadurch das auf den „Corridors“ zum Teil einheimische Studenten wohnen und man von der Uni einen „Buddy“ (schwedische Kontaktperson) zugeteilt bekommt, die einem am Anfang alles zeigt. Natürlich überwiegt der Kontakt zu den anderen Austauschstudenten, da z. B. in den Studentenwohnhäusern in der Stadt die meisten Studenten nicht einheimisch sind. Vielfach werden die Kurse an der Uni, die in Englisch gehalten werden nur von Austauschstudenten besetzt.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Mit Englisch hat man in Schweden überhaupt kein Problem. Die meisten Leute die in Schweden unter ca. 65 Jahren sind sprechen ein sehr gutes Englisch. Es gibt aber auch die Möglichkeit Schwedisch an der Uni zu lernen. Wer wirklich vor hat Schwedisch zu lernen sollte sich allerdings für den Schwedischkurs mit ECTS anmelden und nicht etwa den Non-Credit Course (bringt nichts).

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

International Marketing Strategy (Masterkurs)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

International Marketing Strategy

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Im Unterschied zur Uni Bern wird hier ein Kurs nach dem Anderen durchgeführt und man hat entweder Prüfungen oder muss „Papers“ schreiben. Ich musste zwei „Papers“ und eine Masterarbeit schreiben. Man hat also nicht am Schluss vom Semester stress weil man unterschiedliche Prüfungen hat. Alles ist ein bisschen besser verteilt. Ich musste für meinen Kurs jedoch gar keine Prüfungen schreiben.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Nichts.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Organisierten Events von VIS (Växjö International Students)/ Reise nach Tallin/ Götheborg/ Stockholm/ Partys usw.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Das die Zeit so schnell vorbei ging!!!

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Sich über die Unterkunftsalternativen orientieren (Rest ist nicht so wichtig). Es lohnt sich wirklich ein Semester (oder mehr) im Ausland zu studieren! Einmaliges Erlebnis!

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Ich hatte ein Zimmer in einem der Studentenwohnheime auf dem Campus. Alle Zimmer haben ein eigenes Badezimmer. Küche und Wohnzimmer teilt man sich mit 6 – 12 Leuten.
Die Unterkunft wurde von der Uni organisiert. Auf der Anmeldung konnte man ankreuzen, ob man gerne ein Zimmer in einem Studentenwohnheim hätte und brauchte sich dann um nichts mehr zu kümmern. Man kann jedoch Grösse und Lage des Zimmers weder aussuchen noch wünschen (es gilt take it or leave it) und Lage, Standard und Preis können beträchtlich variieren. Mein Zimmer war im besten Wohnhaus auf dem Campus, aber dementsprechend auch teuer.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung ist sehr gut. Es gibt ein zweitägiges Einführungsprogramm in der Woche vor Studienbeginn, das sehr informativ ist. Alles ist in der Regel bestens organisiert. Man wird sogar am Flughafen oder Bahnhof abgeholt und zur Unterkunft gefahren. Ausserdem werden während des Semesters für Austauschstudenten viele Trips angeboten, so z.B. nach Stockholm, Göteborg oder Gotland, oder auch sonstige Aktivitäten, wie Fussballturniere, Salsa-Tanzkurse oder ein Curling-Abend werden organisiert, alles zu Studentenpreisen.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu einheimischen Studierenden war sehr limitiert. Man kennt Schweden, wenn sie die gleichen Vorlesungen besuchen, oder wenn sie auf dem gleichen Korridor wohnen. Jedoch sind in den englischen Vorlesungen von 20 Leuten nur etwa 5 Schweden, und auf dem Korridor sind es von 6 etwa 2, der Rest sind Austauschstudenten. Auch die Schweden, die man kennt, lernt man in der Regel nicht wirklich richtig kennen.
Im genauen Gegensatz dazu ist der Kontakt zu anderen Austauschstudenten sehr gut. Man unternimmt viel und kocht oft zusammen.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Sehr gut. Wer passables Englisch spricht, wird absolut keine Probleme haben. Die Schweden sprechen alle gut Englisch und viele auch Deutsch. Das Englisch-Niveau in den Vorlesungen war auch nicht besonders hoch. Man sollte sich jedoch einigermassen gewohnt sein, Bücher auf Englisch zu lesen.
Es hat sehr sehr viele Deutsche. Wenn man will, kann man ausserhalb der Uni fast den ganzen Tag Deutsch sprechen.
Schwedisch braucht man in diesem Sinne nicht zu können. Ich finde jedoch, dass man sich die Mühe nehmen sollte, es ein wenig zu lernen, weil man dann viel mehr von seinem Gastland mitnimmt. Und es macht jede Menge Spass!

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Organization Theories
  • Leadership Theories
  • Organizational Change and Renewal
  • Nybörjarsvenska för utbytesstudenter (Beginners' Swedish for Exchange Students)
  • Fokus Schweden 1 : Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Leadership Theories ist sicher zu empfehlen, Organization Theories und Organizational Change and Renewal nicht unbedingt. Als BWL-Austauschstudent kann man in der Regel jedoch nur ganze Programme absolvieren und sich nicht einzelne Kurse zusammenstellen.
Den Schwedisch Kurs und den Fokus Schweden Kurs kann ich nur weiterempfehlen!

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das schwedische Lernsystem ist ziemlich anders aufgebaut als das schweizerische. Mir persönlich gefällt das System in Bern besser, aber es ist auf jeden Fall interesant, Erfahrungen in einem anderen System zu machen.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Das Niveau der Veranstaltungen war deutlich tiefer als in Bern. Der Arbeitaufwand ist jedoch tendenziell gleich gross. In der Regel hat man ca. alle 4 Wochen eine Prüfung und muss dazwischen in interkulturellen Gruppen noch Arbeiten mit einem Umfang von ca. 30 Seiten schreiben.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die vielen Trips quer durch Schweden, insbesondere die Woche Skifahren in Åre!

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Eindeutig die Inhalte der Kurse! Das Niveau ist im Vergleich zu Bern wirklich tief. Ausserdem ist es nicht unbedingt lustig, mit Leuten Papers zu schreiben, die das noch nie gemacht haben und deren Englisch mittelmässig bis schlecht ist.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Ich würde sofort wieder hierherkommen, aber wegen dem Leben an der Uni und um die Uni rum und sicher nicht wegen der Kurse! Man muss sich bei der Anmeldung bewusst sein, BWL-technisch hier nicht wirklich viel mitzunehmen.
Wenn man Schwedisch lernen will, sollte man sich unbedingt für den Kurs "Beginner's Swedish for Foreign Exchange Students" anmelden und nicht für den "Introductory Swedish for Foreign Exchange Students".

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese erhalten?

Die Uni hat einen Campus nach amerikanischem Vorbild, wo praktisch alle Studenten leben. Ich hatte dort ein Zimmer mit Bad auf einem Korridor, auf welchem insgesamt 13 Studenten lebten. Das internationale Office der Växjö Universitet hat mir dieses Zimmer zugeteilt und ich bin zufrieden damit. Uni, Bibliothek, Pubs, Supermarkt etc. sind etwa 3 Minuten Fussmarsch von meinem Zimmer entfernt, der Weg in die Stadt dauert mit dem Bus etwa 10 Minuten.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Uni ist ausgezeichnet. Es gab als erstes eine zweitägige Orientierung. Es gibt eine Organisation von Studenten, welche sich extra um die zahlreichen internationalen Studenten kümmert und diverse Anlässe/Trips organisiert. Am Ende der Orientation fand ein grosses Welcome-Dinner mit Show und anschliessender Partystatt.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu einheimischen Studenten war besser als erwartet, durch das sogenannte Buddy-Programm der Uni. Jeder Austauschstudent erhielt einen schwedischen „Buddy“ zugeteilt. Da mein Buddy zu meiner wichtigsten Ansprechsperson wurde, lernte ich durch sie auch weitere Einheimische kennen. In meinem Kurs hatte es praktisch nur Austauschstudenten, weshalb auch der Kontakt mit diesen gut war. Durch den Schwedisch-Kurs in richtigen Klassen findet man auch einfach neue Leute. Da alle praktisch Nachbarn sind (Campus), fällt der Kontakt eher leicht.

Wie sind Sie sprachlich zurecht gekommen?

Die Hauptsprache war Englisch, was absolut kein Problem war. Nebenbei besuchte ich einen Schwedisch-Kurs um einige Basics in der Sprache des Gastlandes zu lernen. Einige Einheimische konnten auch Deutsch.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Modul „Business Administration“:

  • Organization Theories (7,5 ects)
  • Marketing (7,5 ects)
  • Entrepreneurship (7,5 etcs)
  • Logistics (7,5 ects)

Schwedish Beginner’s Course (Credit course)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Das ganze war ein Modul an 30 ects und nicht einzelne Kurse. Entrepreneurship und Marketing war sehr interessant, Organization Theories eher sinnlos. Der Schwedisch-Kurs war gut um andere Studenten kennenzulernen und hat Spass gemacht.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Viele praktische Papers mussten geschrieben werden, wie z.B. eine Marketingplan oder einen Businessplan. Durch viele Präsentation wird man sicherer in der englischen Sprache und im Sprechen vor fremden Leuten. Die Uni selbst war sehr schön mit moderner Infrastruktur. Es hatte viele Cafés und Plätze um sich als Student richtig wohl zu fühlen. Die ganze Organisation ist sehr gut. Und man hat Prüfungen nach jedem Mosul, nicht alle am Schluss des Semesters wie in Bern.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Die Prüfungen sind sinnlos, da es blosses Auswendiglernen von Büchern ist. Der Autor wird dabei nicht in Frage gestellt.

Was war das „Highlight“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Es gibt viele Highlights. Das ganze Studentenleben in Schweden ist sehr schön. Die Welcome-Party war ein spezielles Highlight. Das ich meinen Buddy getroffen habe, ist auch ein Highlight, da sie zu einer guten Freundin wurde.

Welches war die grösste Enttäuschung während Ihres Studiums im Ausland?

Es gab nicht viele Enttäuschungen.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Man sollte unbedingt in der Application angeben, dass man auf dem Campus leben möchte, da sich das Studentenleben nur dort abspielt (sogar die Pubs sind auf dem Campus). Viele Austauschstudenten werden sonst in 3 unieigene Studentenwohnhäuser etwas ausserhalb der Stadt „verfrachtet“.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Die Unterkunft wird in Växjö durch die Universität organisiert. Ich habe in Stallvägen 24 in einem Apartment/Studio (1 Zimmer mit integrierter Küche und einem Bad) gewohnt. Die Stallvägen-Studentenheime liegen auf dem Campus, pro Studentenheim hat es etwa 100 Wohnungen. Mein Zimmer kostete pro Monat ca. CHF 600.- inkl. Waschmöglichkeit, Strom, etc. Bedeutend weniger (ca. CHF 350.-) zahlt man in Lyan und PG, den anderen Wohnquartieren auf dem Campus. Diese sind bei den meisten Studenten am beliebtesten. Man hat dort ein eigenes Zimmer mit Bad, die Küche und ein Wohnzimmer teilt man mit 6 bis 12 anderen Studenten. Einige Studenten wohnten in der Stadt. Diese waren etwas weniger zufrieden, weil der Weg in die Stadt mit dem Fahrrad 15 bis 20 Minuten dauert und sich in Växjö das ganze gesellschaftliche Leben auf dem Campus abspielt. Für jene, die möglichst einfach mit anderen Studenten in Kontakt kommen wollen, nicht gerne alleine wohnen und sich nicht kümmern, wenn es in der Küche hin und wieder mal schmutzig ist oder bis in die tiefe Nacht Musik läuft, würde ich empfehlen, in PG oder Lyan zu wohnen. Wer etwas mehr Sauberkeit und Ruhe bevorzugt, dem ist es in Stallvägen etwas wohler. Sehr wichtig ist es bei der Anmeldung anzugeben, wo man wohnen möchte!

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Gastuni ist ausgezeichnet. Zu Beginn des Semesters gibt es Orientierungstage, an denen man bereits sehr viele andere Studenten kennenlernt. Während des Semesters werden von der Uni laufend Aktivitäten angeboten, an denen man teilnehmen kann, z.B. Gotland-Trip, Seabattle, Russland-Trip, Stockholm-Trip, etc. Bei Fragen oder Problemen kann man sich jederzeit ans „International Office“ wenden.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studieren? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu den einheimischen Studierenden war leider sehr rar. Eine Gruppenarbeit machte ich zusammen mit zwei Schwedinnen, mit denen ich ab und zu etwas Kontakt hatte. Ausserdem wird jedem Exchange Student ein schwedischer Buddy zugeteilt, der sich um einen kümmert. Generell ist es ziemlich schwierig mit den Schweden in Kontakt zu kommen, da diese sehr verschlossen und stark in ihren Gruppen integriert sind. Ich verbrachte die meiste Zeit mit zwei Studenten aus Toulouse, einer Türkin oder den drei Schweizer Jungs von der Berner Wirtschaftsfachhochschule. Da es allen Austauschstudenten am Anfang gleich geht und die meisten sehr offen sind, ist es einfach, auf dem Campus Kontakte zu knüpfen. Da ich Laufsport betreibe und in Schweden täglich trainierte, hatte ich ausserdem sehr engen Kontakt zu meiner schwedischen Trainingskollegin und zwei eingebürgerten afrikanischen Läufern. Es war sehr interessant, durch sie die schwedische Mentalität besser kennenzulernen. Die Schweden habe ich als sehr zurückhaltend und selbstbewusst, jedoch auch äusserst hilfsbereit und locker erlebt.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Ich bin lediglich mit meinem Schulenglisch nach Schweden gekommen. Dieses war eher schlecht als recht. Im Alltag hatte ich trotzdem von Anfang an kein Problem mich zu verständigen, an der Uni hingegen habe ich in den ersten Vorlesungen kein Wort verstanden. So ist es vielen ergangen. Bereits nach zwei Wochen war es aber kein Problem mehr, das meiste zu verstehen und sich fliessend verständigen zu können. Durch die vielen Kontakte auf dem Campus und durch das nahezu perfekte Englisch der Schweden, lernt man die englische Sprache sehr schnell.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe die folgenden “Single Subject Courses” belegt: - International Marketing (7.5 Credits) - Consumer Behaviour (7.5 Credits) - Change and Renewal (7.5 Credits) - Modern Perspectives in Organizations and Management (7.5 Credits) Da ich als Nebenfachstudentin aber nur noch 15 Credits benötigte, habe ich nur International Marketing und Change and Renewal mit einer Prüfung abgeschlossen.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

International Marketing und Consumer Behaviour sind Vorlesungen, die zum Marketingprogramm gehören. Diese fand ich sehr interessant. Wenn ich nicht Nebenfachstudentin wäre und genügend Credits gehabt hätte um zum ganzen Marketingprogramm zugelassen zu werden, hätte ich dieses auf jeden Fall besucht. Die beiden Managementvorlesungen fand ich etwas weniger gut. Die Professoren waren eher demotiviert, und ich hatte nicht das Gefühl etwas gelernt zu haben.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

In Schweden werden die Vorlesungen in Blöcken abgehalten. Man hat über vier Wochen eine Vorlesung zu 7.5 Credits und schliesst diese dann mit einer Prüfung ab, bevor man die nächste Vorlesung beginnt. Dadurch muss man sich nur auf ein Thema konzentrieren, die Prüfungen sind verteilt und man hat nicht den ganzen Stress am Ende des Semesters.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Schlechter war ganz klar das Niveau der Kurse. Für uns Schweizer war der Studienaufwand in Schweden gering. In Växjö besteht fast das ganze Studium aus Gruppenarbeiten und Selbststudium. Ich hatte pro Woche max. 4 bis 6 Stunden Vorlesung. Das viele Selbststudium kam mir für meinen Sport zwar gelegen, da ich trainieren konnte wann immer ich wollte. Man benötigt hingegen sehr viel Selbstdisziplin und hat überhaupt keine Tagesstruktur, was ich nicht über fünf Jahre hinweg möchte.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Zu meinen Highlights gehören die vielen tollen Kontakte zu Leuten aus der ganzen Welt, das Kennenlernen von Leuten aus verschiedensten Kulturen, von Pakistani über Türken bis hin zu Afrikanern sowie die Ausflüge durch Schweden. Ich reiste mit vier anderen Studenten nach Dalarna & Stockholm, verbrachte ein Wochenende in Kopenhagen und Malmö und nahm an einem Wettkampf in Göteborg teil. Mit der wunderschönen Natur rund um Växjö und meiner schwedischen Trainingskollegin hatte ich ausserdem optimale Trainingsbedingungen.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Die grössten Enttäuschungen waren das Niveau der Kurse an der Uni, die Schwierigkeit mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen und vom Oktober an wochenlang keine Sonne mehr zu sehen.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Geht offen nach Växjö und geniesst jede Minute, denn nicht jeder hat die Möglichkeit, so viele neue Erfahrungen in so kurzer Zeit zu sammeln.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich hatte ein eigenes Studio (22m2) mit Küche und Bad. Dieses Zimmer wurde mir von der Uni organisiert, man kann angeben ob man alleine, zu zweit, oder auf einem Korridor (Einzelzimmer + Bad, gemeinsame Küche) wohnen möchte. Ich habe direkt auf dem Campus gewohnt und habe ein bisschen Privatsphäre dank einem Einzelzimmer geschätzt, es ist viel los!

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung der Linnaeus Universität ist hervorragend. Mitten im Hauptgebäude befindet sich das international relations office, welches alle Fragen beantwortet, sei es ob du ein Gesundheitsproblem hast oder ob du Vorlesungen ändern möchtest etc. Während den sogenannten Arrival Days erhält man ein Willkommens-Packet, indem sich unter anderem auch eine gratis Sim-Karte befindet. Ein Orientierungsanlass für Erasmusstudenten findet auch statt.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt mit Austauschstudenten ist enorm. Bereits am ersten Tag habe ich viele Leute kennengelernt mit denen ich bis zum Schluss in Kontakt geblieben bin. Man hilft sich, kocht zusammen, geht zusammen feiern etc. In meinem Kurs waren auch schwedische Studenten, der Kontakt mit ihnen fiel mir leicht, man muss es nur wollen. Viele schwedische Studenten machen beim Buddy Programm mit, so lernt man auch andere kennen.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Das war überhaupt kein Problem, man gewöhnt sich daran. Das gesprochene Englisch im Unterricht ist ziemlich einfach zu verstehen und es wird auch nicht verlangt, dass man die Sprache perfekt beherrscht. Wenn nötig hilft man sich mit Händen und Füssen. Das Englisch in den Lehrbüchern war zum Teil sehr schwer, eine echte Herausforderung. Wir mussten viele Hausarbeiten schreiben, was dein schriftliches Englisch enorm verbessert.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Das 30 ECTS Programm „Organization and Management Studies“ bestehend aus 4 Modulen an je 7.5 ECTS:

  • Organization Theories
  • Leadership Theories
  • Organizational Change and Renewal
  • Modern Perspectives in Organizations and Management

Zudem habe ich noch einen schwedisch Kurs (15 ECTS) über das ganze Semester besucht, kann diesen jedoch nicht anrechnen lassen (Basic Swedish Part 1).

Der Aufwand für die einzelnen Fächer ist höher als in Bern, nebst einer Prüfung muss man zusätzlich auch noch Hausarbeiten schreiben in einer Gruppe, was sehr zeitaufwändig ist und viel abverlangt. Die Bewertung ist dann eventuell ein bisschen milder.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Meine Empfehlung ist, das ganze Programm zu absolvieren, denn jede einzelne Vorlesung baut auf der anderen auf. Mit dem Verständnis des ersten Kurses fällt dir vieles leichter im weiteren Verlauf der Vorlesungen. Das schwedische System ist folgendermassen gegliedert: Man hat ein Fach 4-5 Wochen lang, und schliesst dieses dann auch gerade mit einer Prüfung oder einer Hausarbeit hat.
Wie gesagt, ich fand alle Kurse spannend, dies bedingt aber, dass man sich mit dem Stoff auseinandersetzt, die Bücher liest und diese kritisch hinterfragt. Bei den Vorlesungen Leadership und Modern Perspectives habe ich den Professor sehr geschätzt, war richtig toll.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Durch die kleineren Klassengrössen (30-40 Leute) konnte man sich sehr gut einbringen. Es entstanden spannende Diskussionen und eine völlig interaktive Atmosphäre. Zudem mochte ich das schwedische System. Man hat stets ein bisschen Druck, ist dann aber gegen Ende des Semesters froh, schon einige Punkte auf dem Konto zu haben. Das gibt ein gutes Gefühl. Den Stoff habe ich anders vermittelt bekommen als in der Schweiz. Ich war mir gewohnt, Folien zu lernen, diese in der Prüfung dann 1:1 zu wiedergeben. In Schweden musste man zum Beispiel den Stoff (Theorien etc) in eine Geschichte verpacken, diese kritisch analysieren und man konnte noch mehr seine eigene Meinung einbringen. Das Schreiben der vielen Hausarbeiten hat mir sicher geholfen, an meinen Schwächen zu arbeiten. Wissenschaftliches zitieren, Literatursuche etc. kannte ich bisher noch nicht so.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Für mich gibt es grundsätzlich kein schlechter oder besser, gewisse Dinge waren einfach anders, und das finde ich auch gut so. Viele Vorlesungen wie das in der Schweiz resp. Bern der Fall ist strukturieren deinen Tag zum Beispiel vielmehr als wenn du nur 2 Vorlesungen in der Woche hast, daneben aber sehr viel zuhause lesen musst oder dich in der Bibliothek triffst zum Gruppenarbeit schreiben.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Für mich war der ganze Aufenthalt an sich ein Highlight. Jeder Tag ist voller neuer Herausforderungen, man lernt Menschen aus aller Welt kennen. Die Ausflüge nach Kalmar und Stockholm waren sehr schön. Växjö ist eine Sport Stadt. Eishockey, Fussball, Unihockey…alle kommen auf ihren Geschmack. Ein weiteres Highlight war sicher auch, dass ich bei einem lokalen Unihockeyverein aufgenommen wurde und so der schwedischen Mentalität etwas näher kam, das war eine super Erfahrung.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Gibt aus meiner Sicht keine Enttäuschungen zu erwähnen, nur die folgende: Der nahegelegene See (Trummen) stellt sich als nicht so tief heraus wie es beim ersten Anblick scheinen mag (sehr dunkel). Daher empfehle ich nicht rein zuspringen, ohne vorher die Tiefe getestet zu haben. Der Aufprall kann sehr schmerzhaft sein…zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Die Universität in Växjö sucht für jeden Studenten ein Zimmer.
Ich habe in einem Studenten-Korridor auf dem Campus gelebt. Dabei hatte ich ein 20m2 Zimmer mit Bad und WC und teilte zwei Küchen und ein Wohnraum mit 12 anderen Studenten. Die Kosten für mein Zimmer betrugen ca. 440 CHF im Monat. Die Gastuniversität besorgt für alle Studenten ein Zimmer. Diese Leistung sollte man auch in Anspruch nehmen.
Die Wahl für den Korridor kann ich nur weiterempfehlen. Man kommt sehr schnell in Kontakt mit den Leuten aus dem eigenen Korridor und dem Haus. Zudem finden die meisten Home-Partys in diesem Ort des Campus statt.
Wer es ein wenig ruhiger möchte, kann sich auf ein Appartement bewerben, bei welchem man die Küche im Zimmer hat (1 Zimmer Wohnung). Ein weitere Möglichkeit ist das Shared-Appartement, was soviel bedeutet, dass man eine dieser 1 Zimmer Wohnungen mit jemandem teilt. Dies wäre überhaupt nichts für mich, ist jedoch die günstigste Variante (ca. 280.-).

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Uni ist ausgezeichnet. Es gibt einen Informationstag und man bekommt viele Information und nützliche Dinge wie z.B. eine schwedische SIM-Karte.
Zudem bieten die Internationale Studentenorganisation und die Universität zahlreiche Aktivitäten an wie z.B. Trips, Filmabende, Dinner, Partys oder Gastvorträge.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu Einheimischen ist, wie vermutlich in jedem Erasmus, nicht so stark. In der neuen Umgebung suchen die Erasmus-Studenten neue Kontakte und finde diese mit anderen Erasmus-Studenten. Die einheimischen Studenten sind nicht darauf angewiesen, neue soziale Kontakte zu knüpfen. Trotzdem habe ich einige Schweden kennengelernt. Der Kontakt war dabei immer positiv und die Schweden sind recht offen (im Gegensatz zu meiner Annahme). Zudem ist die schwedische Bevölkerung sehr freundlich und hilfsbereit.
Der Kontakt zu den anderen Austauschstudierenden war das „Highlight“ des ganzen Erasmus. Da sich jeder in einer neuen Umgebung zurecht finden muss, lernt man schnell viele Leute kennen. Alle Erasmus-Studenten sind sehr offen und ich lernte viele spannende Persönlichkeiten und neue Freunde aus aller Welt kennen.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Sprachlich hatte ich überhaupt keine Probleme. Fast jeder Schwede/in kann sehr gut Englisch sprechen und an der Uni war ebenfalls alles auf Englisch.
Ich lernte zudem Schwedisch, was nicht von vollem Erfolg geprägt war. Die anfänglichen Bemühungen, möglichst viel Schwedisch zu sprechen, stellte ich wieder ein, da man im Alltag meistens eine Antwort auf Englisch kriegt. Schwedisch ist jedoch nicht sehr schwierig für deutschsprechende und ich konnte die Basics erlernen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe folgende Masterkurse belegt:

  • Business Development (15 ECTS)
  • Creative Management / Management for Creativity (7,5 ECTS)
  • Beginners´ Swedish, part 1 (7.5 ECTS)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Empfehlen kann ich alle drei Kurse.
Business Development ist sehr spannend und wird von guten Dozenten gehalten. Dafür muss man vier Arbeiten schreiben, welche sich aber im Rahmen halten.
Das Thema Creative Management / Management for Creativity ist sehr spannend, die Dozenten konnten jedoch nicht immer überzeugen. Der Aufwand für diesen Kurs ist relative gering mit einer Arbeit.
Beginners´ Swedish würde ich unbedingt nehmen, falls man Schwedisch lernen will. Der Kurs kann zwar nicht angerechnet werden, ist aber trotzdem besser als der Non-Credit Kurs. Zwei mal in der Woche hat man am Abend drei Stunden Schwedisch. Obwohl ich nicht immer anwesend war, habe ich viel gelernt.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Durch die kleinen Klassen (10-20 Studenten) kann man sich viel eher einbringen, falls man das möchte. Zudem hat man auch öfters Präsentationen, womit man sich in diesem Bereich verbessern kann.
Extrem gut hat mir das Campusleben gefallen. Alles ist zu Fuss innerhalb von fünf Minuten zu erreichen (Uni, Studentenclubs, Sportanlagen, Einkaufsmöglichkeiten, Freunde). Dadurch unternimmt man auch sehr viel zusammen (fast täglich).
Die Studentenorganisation bietet sehr viele Aktivitäten und Trips an.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Man muss mehr (in meinem Fall nur) Arbeiten im Master schreiben.
Das Wetter in Växjö ist nicht sehr gut. Zudem bietet Växjö nicht so viel. Dafür entschädigen aber das Campusleben und die vielen Trips sehr viel.
Man muss für verschiedene Mitgliedschaften bezahlen und auch das Sportangebot ist nicht gratis (wie überall in Schweden).

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

DAS Highlight sind ganz klar die neuen Leute, die man kennen lernt. Wir haben fast täglich etwas zusammen unternommen und ich habe viele gute Freunde gewonnen.
Viele Highlights habe ich auch durch die verschiedenen Trips erlebt, die mich nach Kopenhagen, Malmö, Jönköping, Helsinki, Stockholm, Tallinn, St. Petersburg und Lappland führten.
Der Campus ist ein sehr grosser Pluspunkt von Växjö.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Am Anfang war ich enttäuscht, dass ich nicht nach Kopenhagen konnte. Nachträglich würde ich jedoch auf keinen Fall tauschen wollen. Das Campusleben finde ich persönlich wesentlich besser und man lernt viel schneller und intensiver Studenten kennen. Zudem macht man vermutlich mehr Trips als beispielsweise in Kopenhagen.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

  • Unbedingt angeben, dass man auf dem Campus leben will! (Beim Online Formular der Gast-Uni)
  • Der St. Petersburg Trip mit der Organisation mitmachen
  • Lappland Trip unbedingt machen im Dezember -> Nordlichter (lohnt sich auch selber zu organisieren)

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich wohnte alleine in einem 1 Zimmer Appartement. Ich fand es über die Plattform Boplats, welche die zuständige Unternehmung ist für die Wohnungen auf dem Campus. Das HS 14 war das erste Semester, in dem die Uni keine Unterkünfte für Erasmusstudenten mehr zur Verfügung stellen konnte, da es viel zu wenige Unterkünfte auf dem Campus gibt. Die Suche war nervenaufreibend und dauerte über einen Monat. Man muss sich auf der Website anmelden und erhält dann für jeden Tag, an dem man angemeldet ist, einen „Warte“ Punkt. Wer am meisten Punkte hat, bekommt den Zuschlag für die Wohnung. Da die Info der Uni erst Mitte Mai kam, war es sehr schwierig etwas zu finden. Es hat glücklicherweise doch geklappt. Zuerst war ich enttäuscht, dass ich keine Shared kitchen hatte, aber am Ende war ich mit meinem grosszügigen (29m2) Zimmer mit eigener Küche sehr zufrieden. Die Kosten betrugen etwa 450 CHF und ausser Strom waren da alle Nebenkosten eingerechnet.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Uni ist sehr gut. Während den offiziellen Arrival Days wird man am Bahnhof abgeholt und auf den Campus gebracht. Vor Semesterbeginn findet dann ein Informationstag statt. Dabei erhält man auch eine Schwedische SIM Karte und andere nützliche Dinge. Weiter bietet die Växjö International Students (VIS) Organisation zahlreiche Veranstaltungen an, z.B. Dinners, Parties, diverse Trips und Sportnachmittage.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Wie auch schon andere Erasmusstudenten gemeldet haben, war der Kontakt mit den schwedischen Studenten nicht allzu gross. Da ich im ersten Kurs, der 2 Monate dauerte, jedoch Schweden in der Klasse hatte, konnte ich doch einige Beziehungen aufbauen. Ausserdem hat mich mein Buddy mit schwedischen Studenten bekannt gemacht. Mit den Austauschstudenten war das Kontakte knüpfen viel einfacher, da sich alle in der gleichen Situation befinden und sich um neue Kontakte bemühen. Dies habe ich sehr genossen und konnte Leute aus der ganzen Welt kennen lernen, welche ich definitiv wieder sehen werde. Dieses Kennenlernen von Studenten aus allen Ecken der Welt war mitunter das Beste des Semesters.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Mit der Sprache hatte ich nie Probleme. Ich sprach kein Schwedisch als ich ankam, dies war aber nie ein Problem, da wirklich fast jeder in Schweden gut Englisch spricht. Ich hatte denn auch nur Kurse in English, ausser einem Schwedisch Crash Kurs in dem wir auch etwas von der Schwedischen Kultur mitbekommen haben. Das Englisch in den BWL Kursen war einfach und verständlich. Durch das viele Schreiben von Papers konnte ich mein schriftliches Englisch wieder etwas auffrischen, was mir sehr gelegen kam.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe die folgenden Master Kurse besucht:

  • Business Development (15 ETCS)
  • Human Resource Management (7.5 ETCS)
  • Public Management (7.5 ETCS)
  • Einen non credit Schwedisch Kurs

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Business Development kann ich sehr empfehlen, der Kurs erstreckt sich über 8 Wochen und wird von verschiedenen Dozenten gehalten. Der Arbeitsaufwand ist relativ gross, man muss vier Arbeiten verfassen und jeweils auch präsentieren. Human Resource Management kann ich auch empfehlen. Obwohl die Professorin nicht immer überzeugen konnte, war es ein gutes Auffrischen von dem, was wir in Bern schon behandelt haben. Der Aufwand für diesen Kurs war eher gering, man muss nur zwei kurze Präsentationen halten und in der letzte Woche ein Home Exam bearbeiten. Der Kurs Public Management wurde dieses Semester zum ersten Mal angeboten. Es war interessant, speziell in Schweden mit seinem grossen Public Sector, zu sehen wie die Organisation aussieht und welche Probleme da sind und wie Veränderungen vor sich gehen. Der Kurs war jedoch aus meiner Sicht deutlich überladen. Die Menge an Literatur, die gelesen und besprochen werden musste, war extrem hoch. Den Crash Kurs in Schwedisch habe ich vor allem aus Spass besucht, wer wirklich Schwedisch lernen will, sollte einen Credit Kurs besuchen. Allgemein variiert der Aufwand zwischen den Kursen sehr stark. Der Aufwand ist aber allgemein vergleichbar mit dem an der Uni Bern.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das Semester ist in 4 Quartale geteilt und man besucht immer nur einen Kurs pro Quartal. Dadurch kann man sich voll auf ein Thema konzentrieren. Durch das Schreiben von Papers und das Halten von Präsentationen muss man sich mit dem Thema intensiver auseinandersetzen als bei einer Prüfung, dadurch ist es auch viel weniger wahrscheinlich, dass man einen Kurs nicht bestehen würde. Durch die vielen Präsentationen konnte ich mich auf diesem Gebiet klar verbessern. Zudem ist man vom ersten Tag an gefordert, dadurch ist die Arbeitsbelastung gleichmässig über das Semester verteilt. Und zu guter Letzt sind die Klassen mit 10-40 Personen deutlich kleiner als dies in der Schweiz der Fall ist. Es ist dadurch möglich, Diskussionen in der ganzen Klasse zu führen bei denen jeder zu Wort kommt. Es war eine sehr schöne Erfahrung auf einem Campus studieren zu dürfen. Alles ist in Gehdistanz zu erreichen. Dadurch lernt man auch sehr viele Leute kennen und unternimmt viel zusammen. Über 3 Jahre könnte es aber etwas monoton werden, da man sich ein bisschen wie in einer Blase vorkommt.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Es war vielleicht etwas zu stark auf Arbeiten schreiben fokussiert, da ich nur solche Tests zu absolvieren hatte. Im Herbstsemester kann es in Växjö sehr trüb und dunkel werden. Es ist sehr oft bedeckt und z.B. im ganzen November gab es in Växjö nur 8 Stunden Sonnenschein. Einige meiner Kollegen hatten in dieser Zeit schon etwas Mühe sich zu motivieren.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Für mich waren die Highlights ganz klar das Leben auf dem Campus, das Kennenlernen vieler neuer Kollegen aus der ganzen Welt. Zu den Highlights gehören auch die verschiedenen Trips, ob selbst oder von VIS organisiert.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Aus meiner Sicht gab es kaum Enttäuschungen. Ich hatte mir ev. etwas mehr vom Winter erhofft, aber im Januar war es dann doch noch möglich über die Seen zu gehen.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Unbedingt so schnell wie möglich nach dem Bekanntwerden der Zuteilung bei Boplats für das Housing anmelden.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich hatte das Glück, in eine WG zu finden mit einem Schwedisch/Nigerianischen Mitbewohner. Das Finden der Wohnung war reiner Zufall. Zu Beginn hatte ich meine liebe Mühe, eine Wohnung zu finden, da kaum ein Austauschstudent eine Wohnung über die öffentlichen Plattformen findet. Dies da man einfach nicht genügend Punkte hat, um im Warteschlangensystem der Wohnungsvermittlungsplattform nach vorne zu kommen.

Ich empfehle deshalb allen zukünftigen Studenten, sich so früh wie möglich bei Boplats und ähnlichem zu registrieren, selbst dann, wenn man die Bestätigung der Uni noch gar nicht hat. Um wenigstens eine kleine Chance für eine Wohnung auf dem Campus zu haben. Sollte dies nicht klappen, so empfehle ich unter folgendem Link nach einer Wohnung zu suchen: http://linnestudenterna.se/bostadsformedling/. Am besten klappt es, wenn man die jeweiligen Personen direkt anruft, da ein Mail oft zu spät gesehen wird und die Wohnung schon weg ist.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung war stets professionell und gut. Bei Fragen einfach jemandem schreiben und es wird in Kürze geholfen. Jeder Studierende bekam eine Mappe mit jeglichen nützlichen Informationen zur Uni, Sportangeboten sowie eine schwedische Sim-Karte u.ä.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Kontakt zu anderen Austauschstudenten ist wie immer sehr einfach, da sich jeder in der gleichen Situation befindet und nach neuen Kontakten sucht. Verschiedene Events helfen selbst den schüchternsten Studierenden, aus sich raus zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen.

Der Kontakt zu den Schweden herzustellen, ist jedoch schwieriger als gedacht. Viele meiner Erasmus-Freunde kannten am Ende des Semesters nebst ihrem persönlichen schwedischen Buddy keine weiteren Schweden. Bei mir war das ein wenig anders, da ich mir in der zweiten Hälfte meines Semesters zum Ziel nahm, doch einige schwedische Studenten kennen zu lernen. Ich nahm an vielen Anlässen teil, bei welchen hauptsächlich schwedische Studis anwesend waren. Meist werden solche Anlässe durch die Nations organisiert. Das Eis zu brechen ist schwer, lohnt sich aber definitiv.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Dabei gab es keine Probleme, da der Grossteil der schwedischen Bevölkerung gut Englisch versteht und auch spricht.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Management and Enterpreneurship in Small Businesses (7.5 ETCS)
  • Leadership Theories (7.5 ETCS)
  • Global Strategic Management (7.5 ETCS)
  • Corporate Social Responsibility (7.5 ETCS)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Grundsätzlich kann ich jeden Kurs weiterempfehlen. Mit Ausnahme vom «Leadership Theories» schreibt man überall 1-2 schriftliche Arbeiten im Umfang von 5-15 Seiten. Durch die persönliche Wahl der jeweiligen Themen erhält man einen grossen Spielraum und kann sich auf Themen fokussieren, die einen wirklich interessieren. Am besten hat mir jedoch der Kurs Corporate Social Responsibility gefallen, da dieser sehr aktuelle Themen, wie Klimawandel und wie man sich als Unternehmen optimal in der Gesellschaft verhält, beinhaltet.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Die Möglichkeit sich durch die freie Themenwahl der einzelnen Arbeiten optimal und individuell dort weiterzubilden, wo man seine Stärken am ehesten sieht. Dies erlaubt einem immer wieder aufs Neue zu zeigen, ob man ein Thema auch wirklich verstanden hat.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

In den Bibliotheken wird geredet und auch gegessen, was etwas ungewohnt aber auch interessant war.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

  • Die vielen neuen Bekanntschaften
  • Die Trips nach Lapland, Norwegen und Stockholm

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Gab es keine.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

  • So früh wie möglich nach einer Wohnung suchen.
  • Man sollte wissen, dass man in Växjö nur komplette Programme (30 ETCS) absolvieren kann; die Wahl einzelner spezieller Vorlesungen ist nicht möglich.
  • Meldet euch zum Buddy-Programm an.
  • Die Wirtschaftliche Verbindung «EHVS» bringt euch nicht so viel und eine Mitgliedschaft ist meines Erachtens nicht nötig.
  • Alle Trips, die von ESN Växjö (VIS) durchgeführt werden, sind empfehlenswert.
  • Macht so viel wie möglich mit den Nations (Schwedische Studentenverbindungen), falls ihr Schweden kennen lernen wollt und verpasst auf keinen Fall eines ihrer legendären Sittnings.
  • Macht so viele «Fikas» (schwedisch für Treffen zum Kaffee und Kuchen) wie möglich; das ist dort einfach Tradition.

 

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Besonderheiten

  • Das Frühlingssemester beginnt im Januar und das Herbstsemester im August.
  • Erforderliche Sprachkenntnisse: Englisch-Kenntnisse müssen von einem "Professional Language Instructor" (nicht durch Mitarbeitende der Universität Bern) bescheinigt werden.